25.11.2021: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Kindern

Ansbach. „Stop Violence – Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“: Mit diesem Slogan werden am Internationalen Tag gegen Gewalt, am Donnerstag, 25. November 2021, in ganz Mittelfranken wieder Brötchentüten verteilt. In Ansbach hat die Arbeitsgemeinschaft für ein gewaltfreies Miteinander von Stadt und Landkreis Ansbach aufgrund der Pandemie-Lage eine geplante Aktion in der Innenstadt kurzfristig umorganisiert. In Kooperation mit der FOS/BOS Ansbach werden am Donnerstag, 25.11. schulintern Tüten und Flyer über Hilfsmöglichkeiten verteilt. Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein ernstes Problem. Den Statistiken zufolge wird weltweit jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt, unabhängig davon, wo sie lebt, wie alt sie ist oder welchen Bildungsgrad oder sozialen Status sie hat. Nicht selten wird den Opfern (Mit-)Schuld gegeben, die Gewalterfahrung verharmlost oder gar verschwiegen. Die Opfer sind oft ihr ganzes Leben lang davon belastet. Nicht alle Straftaten werden zur Anzeige gebracht. Deshalb bildet die Polizeiliche Kriminalstatistik auch nicht das gesamte Ausmaß an Straftaten ab. „Die tatsächlichen Zahlen liegen vermutlich höher“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ansbach, Lisa-Marie Buntebarth. Allein im Bereich der Häuslichen Gewalt wurden im Jahr 2020 insgesamt 2587 Straftaten in Mittelfranken registriert. Damit ist ein leichter Anstieg gegenüber 2019 zu verzeichnen. Häusliche Gewalt umfasst Fälle von physischer und psychischer Gewalt innerhalb von ehelichen oder nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Ein gemeinsamer Wohnsitz ist hierfür nicht erforderlich. Häusliche Gewalt kann ebenfalls vorliegen, wenn die Gewalt nach der Trennung erfolgt. Die Polizeiliche Kriminalstatistik un-terscheidet nicht nach Geschlecht. Es handelt sich bei den Opfern zu ca. 80% um Frauen. Das Frauenhaus in Ansbach, das Schutz und Hilfe bietet, ist aktuell voll belegt.
Ziel der Aktion am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Kindern ist es, ein breites Publikum für das Thema Gewalt zu sensibilisieren. Denn der Kampf für ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben für Frauen und Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gemeinsam gelöst werden kann.

Symbolfoto: pixabay

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