Landesfinanzschule Ansbach

Aha-Effekt bei sehnsüchtig erwarteter Einweihung

ANSBACH (LUH). Das größte Hotel Ansbachs, wenn auch nicht statistisch vermerkt, war die Landesfinanzschule schon zuvor. Im Rahmen der Neubauten, die ein Budget von 57 Millionen Euro hatten, entstanden nun noch einmal 270 Übernachtungsmöglichkeiten in einem eigenen Bettenhaus. Außerdem feierlich eingeweiht wurde das „Kombigebäude“, bestehend aus Lehrsaal und Mensa.

Als „einen großen Tag für die Landesfinanzschule Bayern und die ganze Region Ansbach“ bezeichnete Finanz- und Heimatstaatssekretär Dr. Hans Reichhart die Einweihung der Hauptbauten im Zuge der großen Modernisierungmaßnahme an der größten Finanzausbildungsstelle Bayerns. Sehnsüchtig erwartet, wurde er von den zahlreichen Ehrengästen, wie zum Beispiel dem Landtagsabgeordneten Andreas Schalk, der, wie Dr. Reichhart zu berichten wusste, mit „Penetranz“ dem Thema in der Landtagsarbeit nachging. Überzeugen konnten sich die Gäste von den geräumigen, freundlichen Zimmern, die bereits teilweise von den Auszubildenden in Beschlag genommen wurden. 1.520 Auszubildende sind es insgesamt, die am Finanzcampus Ansbach auf ihre Arbeit im Finanzwesen vorbereitet werden. Die große Investition des Freistaates in Höhe von 57 Millionen Euro wertete der Staatssekretär als Indikator für den Erfolg des Schulsystems sowie eine Folge aus den erhöhten Einstellungszahlen und als Bekenntnis zum Bildungs- und Wirtschaftsstandort Ansbach. Die Maßnahme ist Teil der Regionalisierungs-Offensive des Freistaates, in dessen Folge Stellen und Ausbildungsplätze für 3.155 Personen verlagert werden. Man wolle als attraktiver Wirtschaftsmotor agieren. „Wer zu uns kommt, hat Zukunft“, so die Worte von Dr. Hans Reichhart. Oberbürgermeisterin Carda Seidel wertete die Investition als Zeichen für die Strukturpolitik. Beeindruckt zeigte sie sich von der rasenden Geschwindigkeit der Baumaßnahme, die optimale Lehr-, Lern-, Weiterbildungs- und Wohnbedingungen ermögliche. Die Vorsitzende des Bezirkspersonalrats Nord im Landesamt für Steuern, Helene Wildfeuer, sprach von einem Aha-Effekt, der beim Betreten des „gigantischen“ Gebäudes entstehe.

Die Maßnahme ist für Wildfeuer „klug und zukunftsorientiert“. Als eine „Mega-Aufgabe“ bezeichnete sie jedoch die Bewältigung der Auszubildendenzahlen, die sich auf 3.000 beinahe verdoppelt hätten. Um der Personalnot bei den Ausbildern Herr zu werden, forderte sie weitere Planstellen auch in Ansbach sowie Anreize bei der Personalgewinnung. Hausherrin und Direktorin der Landesfinanzschule Andrea Knoll sprach von einer anspruchsvollen Planung, mit vielen Herausforderungen, bei der man jedoch immer alle Probleme zusammen gelöst habe und nie einen Schuldigen gesucht hätte. Im Hinblick auf die Zukunft sinnierte Knoll, dass das beste Gebäude nur so gut sei, wie man es nutze. Ganz vorbei seien die Baumaßnahmen an der Landesfinanzschule ja auch noch nicht. Als nächster Schritt steht die Generalsanierung des Zentralgebäudes an.

Foto: Der neue Finanzcampus steht. Foto: Luca Herrmann

 

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