Hochschule Ansbach

Bildungspreis für Lena

ANSBACH (LUH). Ein Jahr lang trug ein Hörsaal der Hochschule Ansbach den Namen des Weltmeister-Kapitäns Philip Lahm. Dies ist seit vergangenem Dienstag Geschichte: Die Namenspatin und neue Bildungspreisträgerin ist dabei aber ein nicht weniger rennomiertes deutsches Aushängeschild, wenn auch aus einem ganz anderem Genre. Die deutsche Pop-Sängerin und ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut erhielt im Beisein von Staatsministerin Dorothee Bär, Journalist und Wegbegleiter Thomas Schreiber sowie dem erst 14-jährigen Cyber-Mobbing Aktivisten Lukas Pohland den Bildungspreis der Hochschule.

„Bildung ist vielschichtig“, das stellte Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius zu Beginn des Bildungspreises klar. Es sei unsere Aufgabe, den Menschen einen Zugang hierfür zur Verfügung zu stellen. Klar müsse den Bildungsschaffenden sein, dass jegliches Handeln zur Persönlichkeitsentwicklung beitrage. Die Hochschulpräsidentin appellierte dabei auch an berühmte Persönlichkeiten, die eine besonders laute Stimme hätten. Lena sei hierbei ein lobenswertes Beispiel. Sie erhebe ihre Stimme gegen Cyber-Mobbing und stehe dabei für vieles. Als Idol und Vorbild habe sie unter anderem das Projekt „after school hustle“ ins Leben gerufen, in das ebenfalls 2.500 Euro flossen. Thomas Schreiber ist ein deutscher Journalist und Programmdirektor, zudem begleitete er Lenas Weg in das öffentliche Leben von Beginn an. Schreiber sprach dann auch statt einer Laudatio von einer hemmungslosen Liebeserklärung. Er schätze an ihr in erster Linie ihre Natürlichkeit. Lena sei als Stilikone, Marke und Vorbild immer Lena geblieben, obwohl sie einer schonungslosen Öffentlichkeit voller Hasskommentare ausgeliefert sei. Und so wandte sich Schreiber an Lena direkt mit den Worten: „Danke, dass du so bist wie du bist.“ Der erst 14-jährige Lukas Pohland, selbst ein ehemals Betroffener von Anfeindungen im Netz, fand in seiner Rede bedeutungsvolle Worte. Als er mit zwölf Jahren eigentlich nur einer Mitschülerin helfen wollte, fand sich Lukas selbst Angriffen ausgesetzt. Er habe sich damals sehr hilflos und von Schulseite nicht ernst genommen gefühlt. Er beklagte sich über die fehelende Empathie im Netz. Deshalb sei es sehr wichtig, wenn Prominente sich erheben, gerade die Kampagne Lenas erachte er als sehr wichtig. Lena selbst sprach von einer großen Ehre. Sie wisse gar nicht wie sie dazu komme, dass etwas nach ihr benannt werde. Am Herzen lag ihr zu betonen, dass in 99 Prozent der Fälle nicht das Opfer das Problem sei, sondern der Mobber ein Problem habe. Sie wisse zwar nicht, was die Zukunft bringe, bei aller Negativität habe es aber nie zu etwas geführt Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Digitalministerin Dorothee Bär lobte in einer Gesprächsrunde die Entscheidung, eine weibliche Person als Bildungspreisträgerin zu wählen. Sie betonte, dass man sich an keine der negativen Auswüchse des Internetmobbings gewöhnen müsse. Bereits 2009 zu Beginn der sozialen Netzwerke sei der Grundsatz in ihrem Ministerium von einem Internet von Freiheit&Fairness formuliert worden. Davon hätte sich bis heute nichts geändert. Lena fügte noch hinzu, dass jeder zunächst bei sich selbst anfangen sollte. Im Anschluss folgte der Kulturabend der Hochschule, bei dem zahlreiche Studenten und Angehörige der Hochschule verschiedene Disziplinen der Kleinkunst zum Besten gaben.

Foto: Lena mit Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius. Foto: Luca Herrmann

 

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