Blühpatenschaft Ansbach

Blühflächenpatenschaften für die Artenvielfalt im Landkreis Ansbach

REUTH (RED). Die Schleppertour „Bayern blüht auf“ macht erneut Station in Mittelfranken. Der Blühtraktor, der seine Tour Anfang Juni in Schwaben begonnen hat, zeigte bereits mehrere Projekte zur Förderung der Biodiversität in fast allen Regierungsbezirken Bayerns.

Bereits seit Jahren legen Landwirte in ganz Bayern Blühflächen an. Auch in diesem Jahr entstehen bei der Aktion „Bayern blüht auf“ wieder viele Blühstreifen am Feldrand oder ganze Blühflächen. Auf diese Weise schaffen die Landwirte wertvollen Lebensraum für Bienen, Insekten und Wildtiere. Um dieses Engagement weiter auszubauen, stellen inzwischen mehr als hundert landwirtschaftliche Betriebe in ganz Bayern zusätzlich auch Ihre Flächen für die Aussaat von Blühmischungen zur Verfügung und bieten auf diesen bunten Flächen sogenannte Blühpatenschaften an, so auch der landwirtschaftliche Vollerwerbsbetrieb Weiß aus Reuth bei Neuendettelsau im Landkreis Ansbach.

Wie mehr als 20 andere Bauernhöfe im Landkreis gibt Betriebsleiter Gerhard Weiß Verbraucherinnen und Verbrauchern damit die Möglichkeit, sich mit einer Blühpatenschaft für die Artenvielfalt selbst aktiv einzusetzen. Interessierte können hier für 50€ je 100 Quadratmeter Blühpate dieser Blühfläche werden. Der Vertrag für die Blühpatenschaft besteht für ein Jahr und kann dann auch verlängert werden. Der Bauernhof Weiß verpflichtet sich im Gegenzug dazu, auf der vereinbarten Fläche eine Blühmischung auszubringen und diese Fläche nicht anderweitig zu nutzen. Die Blühpaten selbst erhalten für die Unterstützung als Blühpate einen Vertrag und eine Urkunde als Zertifikat.

„Unsere Beweggründe diese Blühpatenschaften anzubieten waren vielseitig“, so Gerhard Weiß. „Durch die Unterschriftenaktion zum Volksbegehren ist uns klar geworden, dass auch wir noch mehr tun können. Deshalb haben wir uns ein Feldstück ausgesucht, das direkt an die Siedlung angrenzt“, erläutert Landwirt Weiß beim heutigen Pressetermin. „Die Entscheidung für dieses Feldstück fiel aufgrund der Lage relativ leicht, denn Artenschutz erfolgt nicht nur mit einer Unterschrift. Jetzt sind die Anwohner mittendrin statt nur dabei und können auch ohne eine landwirtschaftliche Fläche oder einen Garten ihren Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten.“ Beschwerden möchte Landwirt Weiß aber keine hören, wenn die Insekten dann zu laut summen.

Die Nachfrage nach Blühpatenschaften ist bei Familie Weiß bisher sehr mäßig. Aktuell sind es zwei Blühpaten mit einmal 100 und einmal 200 Quadratmetern. Die ausgewählte Fläche ist mit 0,54 Hektar aber relativ groß, also gibt es für Interessierte weiterhin die Möglichkeit für mehr als 50 Interessierte eine Blühpatenschaft bei Familie Weiß zu erwerben.

Das große Engagement der Bäuerinnen und Bauern zeigen drei weitere Projekte in Mittelfranken. Sie werden diese und nächste Woche im Rahmen der Schleppertour vorgestellt werden. Dem Bayerischen Bauernverband geht es bei der Schleppertour darum, deutlich zu machen, dass den Landwirten der Erhalt der Artenvielfalt bereits vor dem Volksbegehren ein wichtiges Anliegen war und schon immer viel dazu beigetragen wurde.

Foto: v.l.n.r.: Christine Reitelshöfer, Kreisbäuerin Ansbach u. Bezirksbäuerin Mittelfranken, Doris Schienagel, stv. Kreisbäuerin Ansbach, Ernst Kettemann, Kreisobmann Ansbach u. stv. Präsident Mittelfranken, Karina Weiß, Jung-Landwirtin aus Reuth, Neuendettelsau, Gerhard Weiß, Landwirt u. Betriebsleiter aus Reuth, Neuendettelsau, Ottmar Braun, Geschäftsführer des Bezirksverbandes. Foto: Bayerischer Bauernverband

 

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