BVDA-Geschäftsführer ruft Verlage zu Geschlossenheit

BVDA-Geschäftsführer ruft Verlage zu Geschlossenheit auf Handel stellt Erlebnisorte auf Herbsttagung der Anzeigenblattbranche vor

Osnabrück (Pm). Zum Abschluss der Herbsttagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) hob BVDA Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers die Wichtigkeit einer starken und geschlossenen Gemeinschaft in Zeiten des Wandels hervor. Den zahlreichen Herausforderungen wie dem wachsenden Wettbewerbsdruck auf dem Werbemarkt, den Veränderungen im Handel und steigenden Kosten in Produktion und Zustellung der Wochenblätter könne die Anzeigenblattbranche nur mit vereinten Kräften begegnen. „Heute sind Kooperationen, Austausch und ein engmaschiges Netzwerk wichtiger denn je. Nur ein starker Verband kann für ein wirksames Gattungsmarketing und eine schlagkräftige Interessensvertretung in Politik und Werbewirtschaft sorgen“, sagte Eggers. Am 25. und 26. Oktober kamen auf Einladung der Osnabrücker Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH – ein Unternehmen der NOZ Medien Verleger, Experten und Multiplikatoren zu dem größten Treffen der Anzeigenblattbranche in Osnabrück zusammen. Die BVDA-Herbsttagung beschäftigt sich mit dem Thema Zukunft des Handels und den damit verbundenen Auswirkungen für die Anzeigenblattverlage.
Angesichts kletternder Papierpreise gab Dr. Thomas Moldenhauer vom Verband Deutscher Papierfabriken einen Überblick über die Entwicklung und Struktur der Papierindustrie und ging auf die Herausforderungen ein, die das veränderte Mediennutzungsverhalten und der boomende Onlinehandel für die Branche mit sich bringen. Mark Rauschen, Inhaber und Geschäftsführer des Sport- und Modehauses L&T, legte dagegen ein klares Bekenntnis zum stationären Handel ab. Das Osnabrücker Familienunternehmen hat seine Verkaufsfläche erst Anfang des Jahres auf rund 25.000 Quadratmeter erweitert und beschäftigt aktuell mehr als 600 Mitarbeiter. Ziel sei es, einen urbanen Erlebnisort zu schaffen, der die Menschen aus Osnabrück und Umland in die Innenstadt einlade: „Ein spannendes Sortiment gepaart mit einer guten Beratung und einer hohen Aufenthaltsqualität lockt die Menschen zu uns. Ich glaube an die uralte Idee des Marktplatzes als Treffpunkt, an dem sich Menschen begegnen, unterhalten und sich wohlfühlen. Damit dies so bleibt, müssen wir uns ständig weiterentwickeln“, erläuterte Rauschen. Dass echte Erlebnisorte für lokale Händler oft besser funktionieren als Online-Marktplätze, führte der Wirtschaftswissenschaftler Gerrit Heinemann aus. Der mit regionalen Online-Marktplätzen verfolgte Gedanke des Local Commerce sei immer dann erfolgreich, wenn diese den Kunden einen Mehrwert bei Service oder Sortiment böten, eine reichweitenstarke Online-Marke darstellten und dem Einzelhändler möglichst wenig zusätzliche Arbeit aufhalsten, führte der Professor für BWL, Management und Handel an der Hochschule Niederrhein aus. Local Commerce bleibe daher häufig wohl eher ein Wunschtraum, bilanzierte Heinemann.
Foto: privat

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