Das „echtzeitEnsemble“ der Musikhochschule Stuttgart gastiert in Heidenheim

HEIDENHEIM (PM).Am Sonntag, 9. Dezember, 17 Uhr, gastiert erstmals das „echtzeitEnsemble“ der Musikhochschule Stuttgart mit seinem Leiter  Prof. Christof M Löser im Saal der Musikschule Heidenheim. Es führt Kompositionen, eine Performance und eine Installation von Masterstudenten der Professoren Stroppa und Schüttler auf.

Alle Werke sind 2018 entstanden, jedes verfolgt einen anderen Ansatz. Der Heidenheimer Förderverein für Neue Musik bietet damit einen vielseitigen Einblick und „Einhör“ in aktuelle Ideen junger Komponist*innen.
Das echtzeitEnsemble und sein Leiter treten zumeist in der Musikhochschule mit Uraufführungen von Kompositionen ihrer Kommilliton*innen auf. Daneben gastiert es auch außerhalb, so z.B. bei den Donaueschinger Musiktagen. Sein Gastspiel in Heidenheim ist ein Novum. Schon vor dem Konzert (und danach) ist die Installation „Haydn Variation“ von Elisabeth Paulus im Flur vor dem Saal aufgebaut. Eigentlich hatte die Jungkomponistin eine Performance mit Aktionen konzipiert, dabei sollten u.a. die umgebenden Wände mit weißer Farbe gestrichen werden. Für Heidenheim hat Paulus ihr Konzept auf eine Installation reduziert, was vor Ort leichter zu präsentieren ist.
Das Konzertprogramm im Saal wird von einem Violinsolo eröffnet. Patrick Schäfer nennt sein Stück „Kaleidoskop“, weil er darin Splitter der Wahrnehmung in herkömmlichen Konzertsituationen wie in einem optischen Kaleidoskop zu vielfältig changierenden Klangeindrücken durcheinander schüttelt. So mag es nach seiner Vorstellung ein Außerirdischer erleben, der unvorbereitet in eine irdische Konzertsituation gebeamt wird.
Für die iranische Kompositionsstudentin Arezou Rezaei waren Worte des Dichters Sohrab Sepehri die Anregung zu „Damit die Luft frisch wird“, einer Ensemblekomposition für Oboe, Harfe, Cello, Sopran und Bild- und Tonzuspielungen: „Drum pflanzt und pflanzt und pflanzt …
Weil frische Luft uns besser schmeckt als Bier und Zigaretten und Eis, das man im Sommer leckt, müssen wir Bäume retten …“ Johannes Schropp wird gemeinsam mit Ramina Abdullah-Zadé seine Duoperformance „let“ auf führen. Er beschwört darin einen gelassenen, lässigen, unbeschwert gechilled, ruhig-in-sich-drin sprechenden Zustand herauf: Lass‘ deinen Körper einfach (sich ablegen). Florian Wöbers „Danke, wär doch nicht nötig gewesen“ für Schlagwerk, zwei Posaunen, Kontrabass, Harfe und Zuspielung ist zwar motorisch und klanglich wild bewegt mit Bruchstücken aus Medien, klassischer und Popmusik. Es demonstriert aber auch, dass hinter aufgeregten Aktivität eigentlich eine Art Stillstand, eine Leere steht.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, Spenden werden erbeten

Foto: Heidenheimer Förderverein für Neue Musik e.V.

 

 

 

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