Mittelstandunion Empfang

Der echte Partner des Mittelstandes

ANSBACH (LUH). An einem recht ungewöhnlichen Ort fand die diesjährige Landesversammlung der Mittelstandsunion statt. Das Hangar des Autohauses Breitschwert bot zahlreichen politischen Schwergewichten am vergangenen Freitagabend Platz zur Zusammenkunft. Der Ort freilich, war dem langjährigen Wirken von Klaus-Dieter Breitschwert innerhalb der Mittelstandsunion, zu verdanken. Und so sprachen unter anderem Innenminister Joachim Herrmann und der Vorsitzende der Mittelstandsunion Franz Pschierer zu den versammelten Gästen.

Der ehemalige Wirtschaftsminister Bayerns, Franz Pschierer eröffnete die Veranstaltung gleich mit der markigen Ansage, dass die Mittelstandsunion der einzig wahre Partner des Mittelstandes sei. Auch zur EU-Wahl äußerte sich der Haunstettener. Hier hätten Hinterzimmer-Deals über die parlamentarische Demokratie gesiegt. Schuld an der Aushöhlung des Spitzenkandidatenmodells seien die Sozialisten. Mit der SPD habe er allerdings mittlerweile Mitleid, diese sei ein Trümmerhaufen. Nicht verstehen könne Pschierer den Grünen-Hype. Dieser fuße auf dem von der CSU geschaffenen Wohlstand. Die CSU wolle anders wie SPD und Grüne CO2 Sparer belohnen und nicht das Modell der Bestrafung wählen. Seiner Partei gab er mit auf den Weg noch stärker die Stimme für den Mittelstand zu erheben. Der stellvertretende Generalsekretär der CSU Florian Hahn bezeichnete die 4.000 Mitglieder der Mittelstandsunion als eine sichtbare, hörbare und nicht immer angenehme Stimme für seine Partei. In Sachen Europapolitik gab Hahn an, dass europäische Regierungschefs Weber verhindert hätten. Nun gehe es darum wieder Vertrauen herzustellen. Zudem habe Ursula von der Leyen in ihren Plänen ein paar Kröten, die die CSU nicht ohne weiteres schlucken könne. Die Union sei die letzte Volkspartei Deutschlands, deshalb müsse sie vereinen und zusammenbringen. Der „Knatsch“ der letzten Jahre innerhalb der Partei sei dabei keine Hilfe gewesen. Bevor Innenminister Joachim Herrmann zu Wort kommen sollte, wurde „Mister Mittelstand“ Hans Michelbach geehrt. Er war weit über zehn Jahre Vorsitzender der Mittelstandsunion, ehe er 2018 sein Amt an Franz Pschierer weitergab. Michelbach sorgte dann auch für Aufsehen, als er in seiner Dankesrede für einen Ausstieg aus der großen Koalition warb. „Raus aus der GroKo, rein in die Minderheitsregierung“, so der Landtagsabgeordnete. „Bayern ist nicht wegen den Großkonzernen wirtschaftlich so stark, sondern vor allem auch wegen unseres Mittelstands“, hob Innenminister Herrmann hervor. Er wolle zwar keine willkürlichen Versprechen wie andere Parteien machen, dennoch sei es nun so weit, die Steuerlast zu begrenzen. Wichtig sei dabei die Verhinderung der Grundsteuerpläne der SPD sowie die 90-prozentige Abschaffung des Solis. Um Deutschland und Bayern in die Zukunft zu führen, stelle sich gar nicht die Frage, ob man die Digitalisierung wolle, sondern nur wie. „Wir wollen weiter an der Spitze stehen“, betonte Herrmann. Deshalb dürfe man in Innovations- und Forschungsfragen nicht zuschauen. Man sei dabei eng mit der Autoindustrie verknüpft. „Wir dürfen uns trotz aller Verfehlung nicht emotional von der Autoindustrie entfernen“, mahnte der Erlanger. Ein Thema liege Herrmann immer besonders am Herzen: Die innere Sicherheit. Man müsse alles dafür tun, dass Verbrechen so selten wie möglich seien und man hier so sicher wie möglich leben könne. Abstand nahm der Innenminister von den Forderungen Michelbachs. „Es ist besser, wenn wir mit einer stabilen Regierung arbeiten“, so Joachim Herrmann.

Foto: Über 150 Gäste empfing Gastgeber MdL a.D. Klaus Dieter Breitschwert (rechts außen) zum Sommerempfang der Mittelstands-Union. Foto: Luca Herrmann

 

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