Suchtrehabilitation Ansbach

Ehemaligentreffen der Suchtrehabilitation

Ansbach (RED). Laut dem Bundesministerium für Gesundheit konsumieren rund 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,8 Millionen Menschen gelten dabei als alkoholabhängig. Diese Zahlen zeigen, wie groß der Bedarf und die Notwendigkeit von Maßnahmen im Rahmen der Suchtrehabilitation sind. Die Suchtreha, auch Alkoholentwöhnungsbehandlung genannt, greift nach der körperlichen Entgiftung und hat zum Ziel, Betroffene dauerhaft zu stabilisieren und sie zu unterstützen, das Leben wieder alkoholfrei zu meistern. Am 06. Juli 2019 treffen sich wie in jedem Jahr in der Suchtrehabilitation des Bezirksklinikums Ansbach Menschen, die den Weg aus der Alkoholabhängigkeit geschafft haben. Ehemalige Patienten und ihre Angehörigen sind eingeladen zusammen mit ihrem Behandlungsteam, sich untereinander auszutauschen und das bereits Erreichte gemeinsam zu feiern. Mit bereits über 200 Anmeldungen ist die Resonanz in diesem Jahr größer als je zuvor.

30 Jahre Behandlung von Alkoholabhängigen in Haus 7

Haus 7 ist in der Behandlung von Alkoholabhängigen in Mittelfranken seit 30 Jahren eine gut vernetzte, feste Größe und zwischenzeitlich die einzige Reha-Einrichtung für erwachsene Alkoholabhängige zwischen 20 und 75 Jahren in der mittelfränkischen Region. Das multiprofessionelle Team aus Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten, Psychologen, Sozialpädagogen, Ergo- und Sporttherapeuten sowie Pflegekräften unterstützt seit drei Jahrzehnten alkoholabhängigen Männern und Frauen auf den Wege aus ihrer Abhängigkeit. „Die Suchtreha oder Alkoholentwöhnung greift aber immer erst nach einer körperlichen Entgiftung,“ führt Ekaterina Kreslina, Oberärztin in Haus 7, aus. „Hier im Bezirksklinikum Ansbach können wir den Patientinnen und Patienten eine nahtlose Versorgung anbieten – vom qualifizierten Entzug in unseren Stationen S1 und S2 bis zur anschließenden Entwöhnung in Haus 7. Damit haben wir das Ziel, Alkoholabhängigen einen schnellen Zugang zu einer Entwöhnungsbehandlung zu geben, verwirklicht.“ Bei der Therapie setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station u.a. auf das sogenannte S.T.A.R.-Programm, ein strukturiertes Trainingsprogramm zu Alkohol-Rückfallprävention. Entwickelt wurde es von der Psychologin Christine Schindler, die seit 25 Jahren in der Suchtrehabilitation des Bezirksklinikums arbeitet und seit April die psychotherapeutische Leitung inne hat, sowie von Prof. Dr. Joachim Körkel von der Evangelischen Hochschule in Nürnberg.

„Das Programm wird mittlerweile in vielen Kliniken und Suchtberatungsstellen eingesetzt und vermittelt den Betroffenen Kompetenzen, um in einer Vielzahl von Situationen einem erneuten Alkoholkonsum gezielt vorzubeugen. Im Programm wird aber auch aufgezeigt, was im Falle eines ersten erneuten Trinkens zu tun ist, um schnell wieder zur Abstinenz zurückzufinden und so schwerer Rückfälligkeit mit negativen Folgen für Familie und Arbeitsplatz vorzubeugen.“ betont Schindler.

Foto: Im angrenzenden Garten steht den Patientinnen und Patienten darüber hinaus ein attraktives Freizeitangebot zur Verfügung. Foto: Bezirksklinikum Ansbach

 

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