Regierung Mittelfranken

Ein Leuchtturm Mittelfrankens zieht weiter

ANSBACH (LUH). Dr. Kerstin Engelhardt-Blum ist die erste Frau, die in der mehr als 200-jährigen Geschichte das Amt der Regierungsvizepräsidentin ausübt. Doch sie tritt kein leichtes Amt an. Hat doch ihr Vorgänger, Dr. Eugen Ehmann, in seiner elfjährigen Ära in Mittelfranken mehr als nur Fußspuren hinterlassen. Ehmann zieht es sozusagen vom Schloss in die Residenz. Er wird Regierungspräsident in Unterfranken.

Ehmann wagt sich in seinem beruflichen Wirken somit nach langer Zeit wieder aus Mittelfranken hinaus. Nur zu Beginn seiner Vita von 1986 bis 1991war Ehmanns berufliche Heimat in München, als Referent für Datenschutz und Presserecht im Innenministerium. Es folgten Stationen am Landratsamt Nürnberger Land, unterbrochen wieder durch zwei Jahre in München und am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen. 2008 begann dann die wohl prägendste Zeit im Berufsleben Ehmanns, als er das Amt des Regierungsvizepräsidenten Mittelfrankens übernahm. Diese Ära endete nun zu Beginn des Jahres mit dem Wechsel auf den Chefsessel im unterfränkischen Würzburg. Als Hauptaufgaben Ehmanns nannte Innenminister Dr. Joachim Herrmann, der die Verabschiedung vornahm, Infrastrukturprojekte, aber vor allem auch Personalfragen. Durch hohen persönlichen Einsatz und ein gutes Netzwerk konnte im Personalwettbewerb eine Reihe an hervorragenden Mitarbeitern gewonnen werden. Ehmann selbst beschrieb, dass die Arbeit mit Personal ihm eine Menge an menschlich intensiven Erlebnissen, die sowohl unschöne, aber auch glückliche Momente enthielten, bescherte. Herrmann würdigte dabei die klare und gerechte Linie, die Ehmann bei Problemen stets schnell, zuverlässig und souverän reagieren ließ. . Ehmann zeichne ein kollegialer, hierachiefreier Arbeits- und Führungsstil aus, der mit einem befreienden Humor einherging. Große Verdienste hätte er sich auch um das Flüchtlingswesen erarbeitet, wie Herrmann ausführte. „Sie haben maßgeblich mitgeholfen, diese Mammutaufgabe erfolgreich zu meistern und können darauf zu Recht stolz sein.“ Auch Ehmann selbst beschreibt die Zeit als intensiv. Die Asylkrise hätte ihren Namen zu Recht, schließlich wusste man 2015 oft nicht, ob es gelingen würde die Neuankömmlinge zumindest provisorisch unterzubringen. Zu bewältigen sei die Aufgabe nur gewesen, weil auf mündliche Vereinbarungen Verlass war und Vereinbarungen ermöglicht wurden, die einer genaueren rechtlichen Überprüfung sicher nicht standgehalten hätten. Tief beeindruckt hätte Ehmann die Verlässlichkeit und die strikte Orientierung am Wohl der Menschen. In diesem Zusammenhang dankte er vor allem seinem Chef, Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, für dessen Geduld. Ehmann wolle nun den Blick nach vorn richten und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Als Abschiedsgeschenk hatte der Vorsitzende des Personalrates, Armin Laubscher, für den Leuchtturm-Fan Ehmann je einen Turm für ruhige und stürmische Zeiten dabei. Er stellte fest, dass in den elf Jahren Zusammenarbeit alle Hürden miteinander zum Wohle der Bediensteten gemeistert wurden. Der Wechsel stelle zwar eine Zäsur der Unsicherheit dar, Laubscher freue sich aber außerordentlich, dass nun erstmals mit Dr. Kerstin Engelhardt-Blum eine Frau Vizepräsidentin sei. Die ersten Wochen seien bereits sehr positiv verlaufen. Auch Innenminister Herrmann war sich sicher mit Engelhardt-Blum eine hervorragende Nachfolgerin gefunden zu haben. Sie sei eine bewährte und erfahrene Richterin und Führungspersönlichkeit, die über eine hohe juristische Qualifikation, Führungskompetenz und Managementqualität verfüge. Sie begann ihre Karriere bei der Stadt Fürth. Nach einer Station beim Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen kam sie 2002 als Staatsbeamtin zum Rother Landratsamt. Dort blieb die dreifache Mutter bis 2013, unterbrochen durch Elternzeit und Mutterschutz, ehe sie als Richterin an das Verwaltungsgericht Ansbach ging. Mit diesem beeindruckenden Lebenslauf sei sie bereits jetzt ein Vorbild für junge Kolleginnen und Kollegen. Als große Themen der Zukunft nannte Herrmann die Personalgewinnung und Entwicklung mit flexiblen Arbeitszeitmodellen sowie die Digitalisierung auf allen Ebenen. Weitere Themen seien zudem Integrationsaufgaben und der ÖPNV. Für Dr. Kerstin Engelhardt Blum ist der Schritt auf die andere Seite der Promenade ein gewaltiger, wechsle sie doch von der judikativen in die exekutive Staatsgewalt. Sie freue sich, die verantwortungsvolle Aufgabe nun für ihren Regierungsbezirk ausüben zu dürfen und am Modernisierungsprozess gestalterisch teilzunehmen. Ein aufrichtiges Anliegen sei ihr dabei, jeden Mitarbeiter mit ins Boot zu holen

Foto: v.l: Dr. Thomas Bauer, Dr. Kerstin Engelhardt-Blum, Dr. Eugen Ehmann und Dr. Joachim Herrmann Foto: Luca Herrmann

 

 

  • Wochenzeitung - Werbung - Hier könnte Ihre Werbung stehen

Ähnliche Beiträge

Save the Date: Zweiter Forschungs- und InnovationsTag (FIT 2024) an der Hochschule Ansbach
Informationstag für Gründerinnen und Gründer sowie Unternehmen
Ansbach, Singapur und zurück – Studierende gewinnen Gold Award