„Wir warten erst mal ab“ – Pentagon Sports-Inhaber Richard Badal zur Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung

ELLWANGEN (lind). Seit über zehn Jahren verkauft das in Ellwangen angesiedelte Unternehmen Pentagon Sports Fahrräder, Zubehör und andere Freizeitartikel und zählt in diesem Bereich zu einem der größten Online-Händler. Dauerbrenner sind seit einigen Jahren Pedelecs, die dank elektrischer Unterstützung ein besonders angenehmes Fahren mit dem Fahrrad ermöglichen. Die WochenZeitung sprach mit Inhaber Richard Badal über die nun beschlossene Verordnung, die u.a. E-Scooter (elektrisch angetriebene Tretroller) und andere elektrisch betriebene Fahrzeuge auf die Straße bringen wird.

WZ: Mit der Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge gibt es nun ab 15. Juni eine gesetzliche Grundlage für die Verwendung von Elektrorollern und anderen modernen Fahrzeugtypen, die dank elektrischer Unterstützung für eine neue Art der Mobilität sorgen sollen. Inwieweit steht hier ihr Unternehmen, das mit verschiedenen eigenen Pedelecs bereits am Markt ist, schon in den Startlöchern?

Richard Badal: Wir sind zwar schon seit längerem im Austausch und im Planen eigener Modelle mit unseren Zulieferern, planen aber erstmal keine eigenen Modelle in der nächsten Zeit. Ich glaube, dass die derzeitigen gesetzlichen Grundlagen noch zu schwammig sind und wir als Händler einfach noch nicht endgültig planen können. Die spezifischen Daten der Technik sind noch nicht alle endgültig festgelegt. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilt die Zulassung von Modellen. Wir glauben aber dass sich hier gesetzlich noch Einiges tun könnte und warten daher erst einmal ab. Eigene Modelle planen wir erst für das Frühjahr 2020.

WZ: Wie weit sind Sie denn hier mit der Entwicklungsarbeit?

Wir haben verschiedene E-Scooter-Modelle, aber auch E-Bikes bis 20 km/h ohne eigenes Treten bereits entwickelt, wollen aber wie gesagt abwarten, bis die spezifischen Daten für die Fahrzeuge wirklich final vorliegen. Ich denke dass die E-Mobility wirklich ein großes Ding wird, denke dabei aber nicht so sehr an die in der Presse so häufig erwähnten E-Scooter.

WZ: Wohin tendiert die E-Mobility dann?

Wir denken dass die E-Mobility wesentlich breiter gedacht werden muss. Kleine, kabinenartige Roller wie der bereits erhältliche Renault Twizy oder auch elektrische Motorroller sehe ich hier mehr im Vordergrund, nicht so sehr die Spaßgeräte wie E-Scooter.  Statt Rollatoren werden Senioren künftig sicher andere, elektrisch unterstützte Mobilitätshilfen benutzen für ihren Alltag. Wir haben hier für verschiedene Bereiche schon etwas geplant, wollen das aber natürlich noch nicht lancieren.

WZ: Wer jetzt einen E-Scooter oder ein anderes Fahrzeug kauft, ist also womöglich zu früh dran?

Ja, genau so sehen wir das hier. Der gesetzliche Rahmen ist noch zu unsicher. Wer bereits ein solches, elektrisch betriebenes Fahrzeug nutzt sei übrigens gewarnt: Man ist damit im öffentlichen Raum ohne Versicherungsplakette und Zulassungszeichen nicht nur illegal unterwegs, auch eine Umrüstung gemäß der künftigen gesetzlichen Regelungen ist nicht möglich.

WZ: Vielen Dank Herr Badal für die Informationen und viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

• Mehr zum Unternehmen unter https://www.pentagonsports.de/

Geschäftsführer Richard Badal (links) und der Marketing-Verantwortliche von Pentagon Sports, Daniel Brauer, mit zwei klappbaren Pedelecs, die schon jetzt erhältlich und zugelassen sind.

Foto: Georg Lindner, WochenZeitung Aalen

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