Mehr Mut zur Lehre Sieben Preisträger haben am Donnerstagabend (6.12.2018) den Förderpreis Duale Ausbildung des Landkreises Heidenheim erhalten.

HEIDENHEIM (pm). Mit dem Förderpreis Duale Ausbildung ehrt der Landkreis Heidenheim Auszubildende, die sich aufgrund individueller Faktoren hervorgetan haben, und Ausbildungsbetriebe, die sich besonders für die Ausbildung stark machen. „Mit dem Förderpreis wollen wir gleichzeitig mehr Mut zur Karriere mit Lehre machen“, so Landrat Thomas Reinhardt. „Leider fehlt es der dualen Ausbildung ein Stück weit an Prestige und gutem Image. Trotz hervorragender Perspektiven auf eine Karriere mit Lehre denkt immer noch so mancher, allein das Studium macht glücklich.“ Gebraucht würde aber beides.
Wie der Landrat hervorhob, werde auf regionaler Ebene auch in enger Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Ulm sowie der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg kontinuierlich an der Weiterentwicklung der beruflichen Schulen gearbeitet. Der Landkreis als Schulträger investiere sowohl in die Ausstattung als auch in die Infrastruktur und nehme die Ausbildungsangebote gezielt in den Blick. Im kommenden Jahr steht hierfür auch eine weitere Überarbeitung des Schulentwicklungsplans an. Der Förderpreis Duale Ausbildung ist ein Resultat des aktuellen Schulentwicklungsplans des Landkreises, vergeben wurde er dieses Jahr bereits zum vierten Mal. Insgesamt gingen in dieser Runde 21 Bewerbungen ein, aus welchen die Jury drei Auszubildende und drei Betriebe ausgewählt hat. Zudem wurde erstmals ein Sonderpreis vergeben.
Landrat Reinhardt überreichte die Urkunde und das Preisgeld an Manuel Dauner. Der ausgebildete Landwirt und angehende Landwirtschaftsmeister hat sein Können schon in zahlreichen Wettbewerben auch bundesweit unter Beweis gestellt und bringt seine Ideen etwa zur Direktvermarktung auf dem familiären Bio-Hof in Sontbergen-Gerstetten ein, der selbst zum Ausbildungsbetrieb werden soll. Vergeben wurde von Reinhardt auch der Sonderpreis: Gewürdigt wurde damit das außergewöhnliche Engagement von Voith-Ausbildungsleiter Erwin Krajewski, der sich auch außerbetrieblich in zahlreichen Gremien für die berufliche Bildung stark macht. So war Krajewski beispielsweise einer von 21 Sachverständigen in der Bundesrepublik, die bei der Teilnovellierung der Metall- und Elektroberufe mitgearbeitet haben, ist Mitglied des Berufsbildungsausschusses sowie Prüfer für der IHK Ostwürttemberg. Des Weiteren macht er sich stark für die Verbindung von Schule und Wirtschaft und ist darüber hinaus Vorstandsmitglied der Hanns-VoithStiftung, die Stipendien für Studierende mit regionalem Bezug vergibt.

André Louis, Leiter des Geschäftsbereichs Ausbildung der IHK Ostwürttemberg, überreichte den Förderpreis an Sandra Dittrich. Die Auszubildende macht derzeit eine Umschulung zur Schornsteinfegerin in Teilzeit. Ein Berufsziel, das sie trotz einer Doppelbelastung mit Familie und Ausbildung fest im Blick hat, was auch ihre guten Prüfungsergebnisse zeigen. Die Paul Hartmann AG wurde von Louis für ihre besonderen Ausbildungsangebote gewürdigt: So ist für Azubis und dual Studierende etwa ein Auslandseinsatz möglich und es gibt die von Azubis und Studierenden geleitete Juniorfirma „Young Talents“. Erfolgreich waren die Paul-Hartmann-Azubis übrigens auch schon in künstlerischen Hinsicht: mit dem zweiten Platz beim Young Industrial Art Award. Den Preis nahmen die Hartmann-Mitarbeiterinnen Isabel Armbruster, Ausbildungsleiterin, und Karin Ortwein, Ausbildungskoordinatorin gewerblich-technische Ausbildung, entgegen.

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm Dr. Tobias Mehlich verlieh den Preis an den Auszubildenden Michael Stöger sowie an Geschäftsführer Paul Gnaier von der Gnaier GmbH. Michael Stöger absolviert nicht nur zielstrebig seine Ausbildung als Anlagenmechaniker SHK in Heidenheim, sondern übernimmt auch eine Vorbildfunktion: Mit großem Einsatz engagiert er sich als Ausbildungsbotschafter. Die Gnaier GmbH bietet eine ganz intensive Betreuung der Auszubildenden von Anfang an bis zur Prüfungsvorbereitung und bietet auch Chancen für leistungsschwächere junge Menschen. Das besondere Engagement um die Ausbildung zeigt sich auch an der Beteiligung an Ausbildungserfahrungskreisen, an Ausbildungsmessen und im Einsatz für Bildungspartnerschaften, unter anderem mit der Hirscheckschule, deren Konrektorin Julia Maier gemeinsam mit Paul Gnaier den Förderpreis entgegennahm.

Der Landkreis Heidenheim hat bereits zum vierten Mal den Förderpreis Duale Ausbildung vergeben. Landrat Thomas Reinhardt (links), André Louis (Dritter von rechts), Leiter des Geschäftsbereichs Ausbildung der IHK Ostwürttemberg, Dr. Tobias Mehlich (Fünfter von rechts), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, und Kreisrat Ulrich Knöller (rechts) überreichten die Auszeichnungen an (von links): Erwin Krajewski (Voith-Ausbildungsleiter), Michael Stöger (Anlagenmechaniker SHK), Manuel Dauner (Landwirtschaftsmeister), Sandra Dittrich (Schornsteinfegerin), Paul Gnaier und Julia Maier (Bäckerei Gnaier GmbH), Isabel Armbruster und Karin Ortwein (Paul Hartmann AG) und Rainer Ketterle (Schreinerei Ketterle).

Kreisrat Ulrich Knöller, der das Preisgeld des Förderpreises jährlich aufstockt, zeichnete die Schreinerei Ketterle (Gerstetten) für ihr besonderes Engagement um die Ausbildung aus. Die Schreinerei ist nicht nur in digitaler Hinsicht hochmodern aufgestellt, sondern geht bei der Azubisuche auch ganz aktiv auf die Schulen zu,
wobei auch schon eine Schulpartnerschaft entstanden ist. Jährlich wird ein Azubi eingestellt. Die Azubis werden von Anfang an in die Produktionsketten eingebaut und kommen dadurch auch gleich in Kontakt mit den Kunden. Den Preis nahm Betriebsleiter Rainer Ketterle entgegen.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von der Band „Plaid“ (beide Schüler der Technischen Schule Heidenheim). Für das Catering sorgte die Berufsschulstufe der Pistorius-Schule Herbrechtingen.

Info: Der Förderpreis Duale Ausbildung wurde 2015 das erste Mal ausgelobt und wird vom Landkreis Heidenheim gestiftet. Das Preisgeld in Höhe von aktuell insgesamt 1500 Euro wird an Auszubildende verliehen, prämierte Ausbildungsbetriebe erhalten eine Urkunde. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury aus Vertretern des Landkreises, der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg, der Handwerkskammer Ulm, der Kreishandwerkerschaft Heidenheim und der beruflichen Schulen in Heidenheim. Der Förderpreis Duale Ausbildung wird im Jahr 2019 erneut ausgelobt. Weitere Infos gibt es im Landratsamt Heidenheim bei Claudia Dietrich, Tel. 07321/321-2482.

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