Füracker bei RF Plast in Gunzenhausen – „Es muss etwas in die Kasse kommen“

von | 10. Februar 2025 | Gunzenhausen

GUNZENHAUSEN (RED). Auf Ein­la­dung des CSU-Kreis­ver­ban­des sowie Artur Auern­ham­mer (MdB) besuch­te der baye­ri­sche Finanz­mi­nis­ter Albert Für­a­cker am 07.02.2025 das Unter­neh­men RF Plast in Gun­zen­hau­sen. Geschäfts­füh­re­rin Nadi­ne Ames­öder führ­te die Dele­ga­ti­on durch das Unter­neh­men und gab Ein­bli­cke in die Pro­duk­ti­on und Unter­neh­mens­stra­te­gie. Das 1988 gegrün­de­te Unter­neh­men, das seit 2000 in Gun­zen­hau­sen ansäs­sig ist, wird seit 2011 in zwei­ter Gene­ra­ti­on von Dr. Simon und Nadi­ne Ames­öder geführt. RF Plast ist ein wich­ti­ger Zulie­fe­rer der Auto­mo­bil­in­dus­trie und erwirt­schaf­tet einen Groß­teil sei­nes Jah­res­um­sat­zes von 20 Mil­lio­nen Euro mit Bau­tei­len wie Gas­pe­dal­kom­po­nen­ten und Sen­so­ren im Bereich der Auto­mo­bil- oder Indus­trie­tech­nik. Der Groß­teil der Beschäf­tig­ten arbei­tet an dem Haupt­stand­ort in Gun­zen­hau­sen, wei­te­re Stand­or­te bestehen in Ober­bay­ern und Rumä­ni­en.

Finanz­mi­nis­ter Für­a­cker lob­te in sei­ner anschlie­ßen­den Rede inha­ber­ge­führ­te Unter­neh­men wie RF Plast als Rück­grat der deut­schen Wirt­schaft. Erfolg­rei­che Betrie­be sei­en oft lang­fris­tig stra­te­gisch aus­ge­rich­tet und wür­den sich nicht von kurz­fris­ti­gen Trends lei­ten las­sen. “Unter­neh­mer­tum erfor­dert Mut und Inves­ti­tio­nen. Es hilft nichts, wenn wir nur noch über Kri­sen spre­chen”, beton­te der Minis­ter. Das hel­fe auch den vie­len Men­schen nichts. Mit Blick auf die Staats­fi­nan­zen hob Für­a­cker her­vor, dass eine soli­de Haus­halts­füh­rung ohne exzes­si­ve Ver­schul­dung essen­zi­ell sei. “Wenn der Staat kei­ne Ein­nah­men hat, kann er auch nichts aus­ge­ben”, so sei­ne kla­re Bot­schaft. Er sprach sich gegen eine über­mä­ßi­ge Schul­den­auf­nah­me aus, beton­te jedoch gleich­zei­tig die Not­wen­dig­keit staat­li­cher Inves­ti­tio­nen. “Wenn Unter­neh­men und Men­schen sehen, dass wir inves­tie­ren, schafft das Pla­nungs­si­cher­heit für alle.” So kön­ne man wie­der auch Per­spek­ti­ven aus der Kri­se bie­ten. Der Minis­ter the­ma­ti­sier­te auch wirt­schafts­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen wie das Ver­bren­ner-Aus sowie die hohe Steu­er­last für Unter­neh­men. Bay­ern inves­tie­re trotz sin­ken­der Steu­er­ein­nah­men wei­ter­hin 15 % sei­nes Haus­halts, um attrak­ti­ve Rah­men­be­din­gun­gen für die Zukunft zu sichern. So kön­ne man auch eine moder­ne Infra­struk­tur sicher­stel­len.

In der anschlie­ßen­den Fra­ge­run­de nahm sich Für­a­cker Zeit für die Anlie­gen der über 40 Anwe­sen­den. Dis­ku­tiert wur­den unter ande­rem die Erb­schafts­steu­er, Unter­neh­mens­nach­fol­ge, Arbeits­an­rei­ze für Sozi­al­hil­fe­emp­fän­ger und der Min­dest­lohn. Bei bun­des­po­li­ti­schen The­men ver­wies er auf Artur Auern­ham­mer, der sich für die Belan­ge des Mit­tel­stands stark­ma­che in Ber­lin. Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Auern­ham­mer teil­te die Sor­gen vie­ler Unter­neh­men in der Auto­mo­bil­bran­che: “Vie­le Betrie­be in unse­rem Land­kreis sind betrof­fen. Wir brau­chen eine wirt­schafts­po­li­ti­sche Kehrt­wen­de nach der Bun­des­tags­wahl – eine Agen­da 2030, die die Abwan­de­rung von Fir­men ins Aus­land stoppt.” Soll­te er erneut ins Par­la­ment gewählt wer­den, wol­le er sich mit vol­ler Kraft für den Mit­tel­stand ein­set­zen: “Mit­tel­stän­di­sche Betrie­be sind das Herz unse­rer Regi­on.” Zum Abschluss des Besuchs über­reich­ten Artur Auern­ham­mer, die CSU-Kreis­vor­sit­zen­de Dr. Dr. Kris­ti­na Becker und CSU-Kreis­ge­schäfts­füh­rer Denis Glotz dem Finanz­mi­nis­ter eine Pra­li­nen­schach­tel mit einem Motiv der Gun­zen­hau­se­ner Innen­stadt als Ner­ven­nah­rung. Anwe­send waren auch die CSU-Lis­ten­kan­di­da­ten Valen­tin Huber und Chris­ti­na Sei­fer­lein aus Din­kels­bühl und Ans­bach, die Auern­ham­mer im Wahl­kampf beglei­ten.

 

Foto: Fried­rich Kolb. V.l.n.r.: Finanz­mi­nis­ter Albert Für­a­cker und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Artur Auern­ham­mer.