Geburt im Amazonienhaus

Stuttgart (wz). Auf den ersten Blick erkennt man vielleicht nur an den kleinen Händen und dem goldenen Schwänzchen zwischen den Armen von Brüllaffen-Weibchen Montega, dass sie derzeit nicht allein im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart unterwegs ist. An ihren Bauch klammert sich ihr jüngster Sprössling, der gerade einmal zwei Wochen alt ist. Für die junge Mutter und Vater Dichoso ist es der zweite Nachwuchs, der gleich ganz routiniert und liebevoll umsorgt wurde. „Bei ihrem ersten Jungtier im vergangenen Jahr hat Montega das schon super gemacht, war aber noch viel vorsichtiger“, berichtet Revierleiterin Kerstin Beigang. „Jetzt merkt man, dass alles schon ganz selbstverständlich für sie ist. Sie hat bei uns ja auch ihre beiden Brüder mit großgezogen, deswegen kann sie das wirklich gut.“ Denn die sozialen Brüllaffen leben in Familienverbänden, in denen die jüngeren Weibchen von den älteren lernen, worauf es bei der Jungtieraufzucht ankommt. So werden sie auf ihren eigenen Nachwuchs bestens vorbereitet. Auch Morrie, der Erstgeborene des Brüllaffen-Pärchens im Zoologisch-Botanischen Garten, ist noch Teil der Familie. Er zeigt allerdings noch nicht viel Interesse an seinem neuen Geschwisterchen. „Weil Morrie selbst erst ein Jahr alt ist, ist das Kleine für ihn eher ein Spielkamerad“, erzählt Kerstin Beigang. „Dazu muss es aber erst einmal selbstständig klettern können, was sicher noch vier bis fünf Monate dauern wird.“ Bis dahin kuschelt sich das neugeborene Brülläffchen dicht an Montegas Bauch, an dem es sich aus eigener Kraft mit Händen und Füßen festhalten muss. Instinktiv setzt der Winzling dabei auch schon seinen langen Greifschwanz ein, der diesen Primaten beim Klettern in den Baumwipfeln zusätzlichen Halt gibt. Welches Geschlecht das Jungtier hat, lässt sich im Moment noch nicht sagen.

Fotos: Jana Müller / Wilhelma Stuttgart

  • Wochenzeitung - Werbung - Hier könnte Ihre Werbung stehen

Ähnliche Beiträge

Keine Qualzucht unterm Weihnachtsbaum
Wilhelma: Flamingo-Küken trinken im Kindergarten „Kropfmilch“
Wilhelma: Filigrane Fuchsien in voller Blüte