Gestreiftes Glück: Nachwuchs bei den Bongos

STUTTGART (PM) Rostbraunes Fell, weiße Nadelstreifen und ein neues Paar großer Ohren lassen sich zwischen dem frischem
Frühlingsgrün und den Palisaden auf der Bongoanlage der Wilhelma in Stuttgart entdecken. Gut behütet von
Mutter Wilma erobert die kleine Waldantilope, die am 14. April geboren wurde, bei schönem Wetter nun
Schritt  für  Schritt  die  Außenanlage.  In  den  nächsten  Tagen  erwartet  mit  Assante  außerdem  ein  zweites
Weibchen Nachwuchs.
„Die ersten zwei Tage bleiben die neugeborenen Jungtiere im Stall“, berichtet Tierpflegerin Jolanta Ritschka.
„Dann geht es erst einmal ins Vorgehege, wo die Kleinen bei dem noch wechselhaften Wetter von einem
Heizstrahler gewärmt werden und geschützt unter dem Vordach stehen können.“ Bleibt es danach trocken,
dürfen die Kälber in der Regel rasch auf die Außenanlage, um die Frühlingssonne zu genießen. „Das ist jetzt
eigentlich  die  ideale  Zeit  für  die  Jungtiere“, erzählt die  Tierpflegerin. „Es wird  langsam  warm  und  für  die
Mütter  gibt  es  jeden  Tag  ganz  frisches  Laub.“  Draußen  suchen  die  Kälber  in  der  Anfangszeit  instinktiv
zwischen Büschen und Bäumen Schutz. Obwohl sie bereits kurz nach der Geburt stehen können, legen sie
sich erst einmal im Unterholz ab. Denn in ihrer ostafrikanischen Heimat sind neugeborene Bongos leichte
Beute  für  hungrige  Raubtiere.  Die  charakteristische  Fellzeichnung  bietet  den  Antilopen  aber  eine  gute
Tarnung: Im Schattenspiel des Regenwaldes verschwimmen sie optisch mit ihrer Umgebung. Zum Säugen
suchen die Mütter die Jungtiere in ihren Verstecken auf, bis die Kleinen im Alter von etwa acht Wochen der
Herde folgen können. Auch die Anlage des Zoologisch-Botanischen Gartens bietet den scheuen Fluchttieren
mit  Sträuchern  und  Palisaden  viele  Rückzugsmöglichkeiten.  In  den  Sichtschutz  zum  Besucherweg  sind
Gucklöcher  in  unterschiedlicher  Höhe  eingelassen,  durch  die  die  Wilhelma-Gäste  einen  Blick  auf  die
Bongofamilie erhaschen können. Auch Vater Tambo darf seinen Nachwuchs nur von der anderen Seite des
Zauns beobachten. Er bewohnt im Moment noch das benachbarte Gehege und wird die Herde im Sommer
wieder vervollständigen, wenn im Alltag von Müttern und Jungtieren ein wenig Ruhe eingekehrt ist.
Diese Antilopen-Art kommt ausschließlich in kleinen Waldgebieten in Kenia vor. Durch die Zerstörung ihres
natürlichen  Lebensraums  und  Wilderei  ist  sie  inzwischen  vom  Aussterben  bedroht.  Nur  noch  etwa  100
ostafrikanische Bongos gibt es noch in ihrem ursprünglichen Heimatgebiet. Die Nachzucht in Zoos ist daher
ein entscheidender Baustein zum Erhalt dieser Art. Weltweit leben in Zoos inzwischen um die 700 Bongos.
Die Wilhelma begann 1980 mit der Haltung dieser Hornträger, über 50 Kälber sind seitdem hier zur Welt
gekommen. 

Foto: Wilhelma Stuttgart

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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