IHK Standortumfrage

Gute Gesamtbewertung für Mittelfranken

ANSBACH (ASC). Es besteht Handlungsbedarf im Bereich Breitbandausbau, Mobilfunk und Fachkräftesicherung. So fällt die Bewertung der im Mai 2019 durchgeführten Standortumfrage der IHK-Mittelfranken aus. Die Ergebnisse für die IHK-Gremiumsbezirke Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg wurden jüngst mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie den IHK-Gremiumsvorsitzenden in der IHK-Geschäftsstelle in Ansbach diskutiert.

Rund 2.200 Unternehmen haben sich an der Standortumfrage der IHK-Mittelfranken beteiligt, darunter 167 Unternehmen des Gremiumsbezirks Ansbach, 160 des Gremiumsbezirks Dinkelsbühl und 71 in Rothenburg. Anhand von 47 Faktoren aus den sechs Themengebieten Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Verwaltung, Standortkosten, wirtschaftliches und allgemeines Umfeld wurden die teilnehmenden Unternehmen gebeten, ihren Standort zu beurteilen. Am besten bewerteten die Teilnehmer hier die Faktoren wirtschaftliches und allgemeines Umfeld, am schlechtesten den Arbeitsmarkt. In Rothenburg zeigten sich die Unternehmen außerdem mit der Verwaltung unzufrieden. Um die Stärken, Schwächen und Handlungsbedarfe zu terminieren, fragte die IHK die Zufriedenheit und die Bedeutung der Unternehmen mit den einzelnen Faktoren ab. Wichtigste Infrastrukturfaktoren sind aus Sicht der Betriebe im Landkreis Ansbach der Mobilfunkempfang und die Breitbandinfrastruktur. Hier besteht Nachholbedarf. Beinahe jeder vierte befragte Unternehmer gab die Note Fünf oder Sechs.

Standortvorteile

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Umfrage für gesamt Mittelfranken, kann der Landkreis Ansbach beim Thema Immobilien punkten: Erweiterungsflächen sind noch verfügbar, die Preise sind moderat. Auch die Wohnsituation für ihre Mitarbeiter bewerten Unternehmer in Dinkelsbühl und Rothenburg vergleichsweise positiv. Hier wird auch das Erscheinungsbild der Kommune ausgesprochen gut eingeschätzt. Als Standortvorteile im mittelfränkischen Vergleich nannten die Unternehmer außerdem eine hohe Lebensqualität sowie die Planungssicherheit hinsichtlich der Stromversorgung. Besonders hoch geschätzt werden in Ansbach und Rothenburg außerdem die Anbindung an das Fernstraßennetz.

Standortnachteile und Handlungsbedarf

Mit Sorge blicken Unternehmer zunehmend auf den Aspekt medizinische Versorgung. Dieser wird deutlich schlechter bewertet als im mittelfränkischen Durchschnitt. Jeder vierte Befragte befand diese als mangelhaft oder ungenügend. Nachteile werden außerdem im ÖPNV angesiedelt. In Ansbach ist man mit der Taktung unzufrieden, in Dinkelsbühl und Rothenburg fehlt es zudem an einer besseren Anbindung. Um eine Schulnote unterscheidet sich die Bewertung des ÖPNV zwischen Stadt und Landkreis Ansbach. Die Zufriedenheit mit der Anbindung wird in der Stadt mit einer 3,1 bewertet, im Landkreis mit einer 4,1. Fast genauso fällt die Einschätzung des Schienenfernverkehrs aus. In Dinkelsbühl benoteten die Unternehmen diesen Aspekt gar mit einer 4,7. Dem bundesweiten Trend folgend herrscht auch in der Region Unzufriedenheit bezüglich des Arbeitsmarkts. Der Mangel an beruflich qualifizierten Fachkräften stellt die Betriebe vor erhebliche Schwierigkeiten. Hier wird der größte Handlungsbedarf gesehen.

Diskussionsrunde und Bewertung

Für Landrat Dr. Jürgen Ludwig kommen die Themen nicht überraschend. In der Standortumfrage spiegelten sich genau die Bereiche wider, an denen man bereits intensiv arbeite. Ihn freue es, dass so viele Unternehmer eine Perspektive im Landkreis sehen, wie sich auch an der Anzahl der Unternehmen, die eine Vergrößerung ihres Standortes planen entnehmen lasse: 32,1 Prozent in der Stadt Ansbach, 32,9 Prozent in Dinkelsbühl und 26,1 Prozent in Rothenburg. Der Landrat stimmte mit dem Vorsitzenden des IHK-Gremiumsbezirks Rothenburg, Dr. Gerhard Walther, darin überein, dass beim Thema Mobilfunk und Breitbandausbau verstärkt der Bund und der Freistaat gefragt sind.

Unternehmer mit Standort grundsätzlich zufrieden

Würden Sie Ihren Standort weiterempfehlen? – Diese Frage diente als Indikator für die Gesamtzufriedenheit der Unternehmen. Dabei lag der Gremiumsbezirk Dinkelsbühl mit 81,1 Prozent knapp unter dem mittelfränkischen Wert von 82,3 Prozent. In Ansbach halten 78,6 Prozent ihren Wirtschaftsstandort als empfehlenswert und in Rothenburg 71,7 Prozent.

Foto: Die Hofwiese verwandelte sich in eine Vergnügungsmeile für Kinder. Foto: Anika Schildbach

 

  • Wochenzeitung - Werbung - Hier könnte Ihre Werbung stehen

Ähnliche Beiträge

Schüler engagieren sich ehrenamtlich als Fahrzeugbegleiter
Wird die Pflege selbst ein Pflegefall?
Bauernverband eröffnete die Grillsaison