CVJM-Laden Elektroschrott Ansbach

Hilfe durch einen gesättigten Markt

ANSBACH (LUH). 35 Millionen Mobiltelefone pro Jahr werden laut Eberhard Schulte, dem Bildungsreferenten des CVJM Weltladens, pro Jahr allein in Deutschland verkauft. Sie alle benötigen wertvolle und schwer abbaubare Rohstoffe wie Platin, Gold und Silber.

Diese sind aber auch in alten, teilweise seit Jahren in Schubladen vergessenen, nicht mehr modernen Mobiltelefonen enthalten. Diese kann man nun zur Rohstoffgewinnung im CVJM Weltladen in der Innenstadt abgeben. 5000 Tonnen Elektroschrott landen laut Schulte jedes Jahr auf dem Müll. Von dort aus werden sie oft illegalerweise in südliche Länder exportiert, in denen der Elektromarkt längst nicht gesättigt ist. Die Lebensdauer eines Handys liege heute nur noch bei durchschnittlich 18 Monaten. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine hohe Nachfrage der für die Herstellung benötigten Materialien wie Gold, Platin und Silber. Diese werden noch immer oft unter menschenrechtswidrigen und ökologisch höchst problematischen Bedingungen in Ländern wie Argentinien, Indonesien und Südafrika abgebaut. Schulte plädiert daher für eine längere Nutzung der Mobiltelefone sowie besseres Recycling. Um dem Rechnung zu tragen, beteiligt sich der Ansbacher Weltladen an einem Projekt des EineWelt-Netzwerkes Bayern.

Verschiedene Organisationen und Einrichtungen, die sich einem gerechten Welthandel verschrieben haben, sammeln dabei in einer Box alte Handys. Diese übergeben die Handys dann an eine Münchner Firma, die sich nachhaltiges Recycling als Ziel gesetzt hat und die wertvollen Rohstoffe der alten Handys weiterverwertet. Die Sammelaktion ist zudem ein weiterer Schritt in Richtung Fairtrade-Stadt. Vorsitzender der Steuerungsgruppe ist ebenfalls Eberhard Schulte. Wer dieses Projekt unterstützen will, kann zusammen mit seinem alten Handy dem Weltladen zu den Öffnungszeiten einen Besuch abstatten.

Bildunterschrift: Eberhard Schulte hofft auf viele abgegebene Handys. Foto: Luca Herrmann

 

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