Influenza-Impfaktion: Mehr Schutz für Senioren

HEIDENHEIM (RED). Gesundheitsamt und Kreisärzteschaft starten weitere Impfaktion in Pflegeund Seniorenheimen. Stark betroffen waren in der vergangenen Saison auch Kinder unter zehn Jahren.
Die Grippewelle im vergangenen Winter ist im Landkreis Heidenheim besonders heftig verlaufen: 774 Influenza-Erkrankungen wurden dem Fachbereich Gesundheit im Landratsamt Heidenheim gemeldet, 16 Erkrankte starben. „Die meisten Sterbefälle traten dabei in der Altersgruppe über 80 Jahre auf“, erklärt Dr. Claudia
Finkbeiner, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Gesundheit. Gemeinsam mit der Kreisärzteschaft Heidenheim nimmt der Fachbereich deshalb in diesem Jahr erneut die ältere Generation in den Blick: Noch im November wird es wieder eine Impfaktion gegen Influenza in den Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis
geben. Die zuständigen Ärzte und die Heimleitungen wurden bereits per Schreiben informiert. „Bei einer ersten Impfaktion in der vergangenen Saison konnte bei den Heimbewohnern eine Impfquote von fast 50 Prozent erreicht werden. In dieser Saison möchten wir dem von der EU definierten Ziel von 75 Prozent Impfquote
bei Personen über 60 Jahren noch näher kommen“, so Dr. Claudia Finkbeiner. Wie sie betont, werde zugleich die Impfung des medizinischen beziehungsweise pflegerischen Personals dringend empfohlen. „Das Personal in den Heimen kann sich so selbst vor Krankheit und gleichzeitig die Bewohner vor einer Ansteckung schützen. Die Schutzimpfung in diesem Bereich ist aufgrund der doppelten Wirkung also besonders wichtig.“ Besonders betroffen waren in der vergangenen Grippesaison nicht nur betagte und hochbetagte Menschen, sondern auch Kinder im Alter unter zehn Jahren. 129 erkrankte Kinder in dieser Altersgruppe wurden dem Fachbereich Gesundheit gemeldet – 100 mehr als in der Saison 2016/2017. Insofern sei auch bei Kindern an die Grippeimpfung zu denken, sagt Dr. Claudia Finkbeiner. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Influenza-Impfung für Personen
ab 60 Jahren empfohlen. Ebenso für alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Trimenon) sowie für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (zum Beispiel chronisch Kranke, Personen mit Immundefiziten bzw. HIV-Infektionen) und für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.
Zusätzlich empfiehlt sie die Impfung für alle Personen, die mit einer Person aus einer Risikogruppe in einem Haushalt leben oder eine solche betreuuen.
Noch weiter als die STIKO geht das Land Baden-Württemberg: Das Ministerium für Soziales und Integration empfiehlt die Influenzaimpfung ohne Einschränkung für die gesamte Bevölkerung.

Als Impfstoff wird von der STIKO gegen die saisonale Influenza zwischenzeitlich ein sogenannter quadrivalenter Influenzaimpfstoff empfohlen, der sich gegen vier Virusstämme der Grippeviren richtet.
Allgemeine Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen gegen Grippe:
– Händegeben, Anhusten, Anniesen anderer Personen vermeiden.
– Nach Husten, Niesen und Naseputzen Hände waschen.
– Einmaltaschentücher verwenden, die in einer flüssigkeitsdichten Plastiktüte gesammelt
und hinterher verschlossen im Hausmüll entsorgt werden.
– Berühren von Augen, Nase, Mund vermeiden (viele Viren in diesen Schleimhautbereichen).
– Hände nach dem Händegeben, nach der Benutzung von Sanitäreinrichtungen
und vor dem Essen gründlich waschen (Austrocknung der Haut vermeiden, auf
ausreichende Hautpflege achten).
– Räume sollten regelmäßig intensiv belüftet werden.

 FOTO: pixabay

 

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