Internationaler Schüleraustausch

ANSBACH (JG). Vergangene Woche fand im Platen-Gymnasium eine Infoveranstaltung zum Rotary – Schüleraustausch statt. Nach der Begrüßung des OStD. Jochen Heldmann, stellten sich zunächst die Jugenddienst-Beauftragten des Rotary-Clubs Dinkelsbühl-Feuchtwangen und Ansbach vor. Diese sind bereits mehrere Jahre Teil der weltweiten Organisation und somit die richtigen Ansprechpartner bei Fragen oder konkretem Interesse an einem Austausch.

„Man schickt einen Jugendlichen weg und kriegt einen Erwachsenen wieder.“ So sei das Empfinden vieler Eltern, wenn sie ihre Kinder nach der Reise wiedersehen, berichtete Dr. Frank Hanewinckel –Jugenddienstbeauftragter. Kaum verwerflich, da die jungen Leute den Bestimmungen einiger Auswahlkriterien entsprechen müssen. So sollten sie in jedem Fall eigenverantwortlich und selbstständig handeln können, Herausforderungen jeder Art annehmen, geeignete Botschafter für ihr Heimatland darstellen und im Übrigen dazu bereit sein, in ein Land zu reisen, dessen Sprache sie nicht beherrschen. Bereist werden dabei vor allem europäische Länder.

Besonders beliebt sind unter anderem Finnland, Frankreich, Schweden oder Italien. Das Besondere an dem Austausch: Die Teilnehmer wohnen in ihrer Zeit im Ausland bei einer Gastfamilie, die sich während des Aufenthalts um ihre Bedürfnisse kümmert. Somit sparen sich die Austauschschüler das Geld für eine Unterkunft und die tägliche Verpflegung. Im Gegenzug ist ihre Familie später für die Versorgung des zugehörigen Rotary-Partners verpflichtet, der seine Reise nach Deutschland antreten wird. Der Flug muss dabei „aus eigener Tasche“ bezahlt werden.

Die Dauer des Austauschs ist variabel. Vorab werden den Kindern verschiedene Möglichkeiten geboten, die während der Schulzeit zu bewältigen sind. Zum einen wird das sogenannte Short Term Exchange Program, kurz STEP, angeboten. Bei diesem wird eine Zeitspanne von drei bis höchstens sechs Wochen angesetzt. Die Schüler – im Alter von 16 bis 18 Jahren – reisen hier meist in der Sommerferienzeit, um keinen Schulstoff zu verpassen. Der Jahresaustausch oder Long Term Exchange (LTEP), peilt eine Dauer von elf bis höchstens zwölf Monaten an. Bei dieser Variante können bereits Schüler ab 15 Jahren teilnehmen. Zu berücksichtigen ist, dass die Kinder nach ihrer Rückkehr wieder in der alten Jahrgangsstufe starten. Hierzu findet Step-Koordinator Frieder Müller-Maatsch klare Worte. Er betonte eindringlich, die Schüler würden durch das LTEP zwar ein Schuljahr versäumen, mit Sicherheit aber ein Jahr Lebenserfahrung dazugewinnen. Für Miriam, eine ehemalige Teilnehmerin, ging es nach Finnland. Sie wählte das STEP und flog kurz darauf für ganze vier Wochen ins Ausland. Anfangs war sie mit der Zuteilung ihres Landes nicht zufrieden gewesen, erzählte sie. Denn wie die allermeisten Deutschen spricht sie kein Wort Finnisch. Letztendlich konnte sich Miriam aber doch noch mit ihrem Reiseziel arrangieren. Dazu beigetragen habe vor allem die Bewerbung ihres Austauschpartners. „Die Leute wollen, dass man sich darauf einlässt und Neuem offen gegenübertritt. Wenn man das tut, kann man die Sprachbarriere überwinden, sich notfalls mit Händen und Füßen verständigen.“

Foto: Past-Präsident des Rotary Clubs Ansbach, Dr. Udo Feldheim (Mitte), und Jugenddienstbeauftragter des Rotary Clubs Ansbach, Karl M. Asamer, stellten gemeinsam mit Absolventen das Austauschprogramm vor. Foto: Janine Gierszewsky

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