Winfried Mack

„Weiterbildung ist Gebot der Stunde“ – Interview mit Winfried Mack MdL

AALEN (lind). Seit 2001 ist der Ellwanger Winfried Mack nun schon Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg und vertritt dabei den Wahlkreis 26 (den früheren Altlandkreis Aalen) mit dem Direktmandat. Die WochenZeitung Aalen sprach mit dem CDU-Politiker über anstehende Themen und seine Arbeit in Stuttgart.

WZ: Herr Mack, vor Kurzem forderte die CDU-Fraktion im Landtag die Einführung eines Familiengeldes, womit Eltern unabhängig vom Einkommen einen finanziellen Zuschuss bekommen sollen. Erläutern Sie doch bitte unseren Lesern, was hinter der Forderung steckt.

Winfried Mack: Wir wollen die Familien stärker fördern. Die frühere grün-rote Landesregierung hat das Landeserziehungsgeld abgeschafft, das die CDU eingeführt hatte. Doch unser Nachbarland Bayern gewährt ein Landeselterngeld, eine bayerische Eigenheimzulage und eine Unterstützung bei den Kindergartenplätzen. Jetzt muss auch Baden-Württemberg endlich handeln. Unser grüner Koalitionspartner will nicht, aber wir werden kämpfen.

WZ: Seit Jahren engagieren Sie sich als Vorsitzender des Landesverbands Abendrealschulen Baden-Württemberg auch besonders für Bildung und Erwachsenenbildung. Wo sehen Sie hier kritische Situationen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben?

In Baden-Württemberg haben wir die höchste Quote an Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung.
Weiterbildung ist das Gebot der Stunde. Wir sollten versuchen, möglichst allen mindestens zu einem Hauptschulabschluss zu verhelfen und sie für eine Berufsausbildung zu gewinnen.

WZ: Neben der Bildungspolitik fordern Sie – wie z.B. im vergangenen Jahr bei der Einweihung der DRK-Seniorenresidenz „Im Heimatwinkel“ im Aalener Stadtteil Hofherrnweiler – auch vehement eine Verbesserung der Pflegesituation.

Wir haben einen Pflegenotstand. Ohne die vielen Pflegekräfte und Ärzte, die aus Mittel- und Südosteuropa zu uns kommen, hätten wir eine Katastrophe. Dies zeigt:
Wir müssen die Rahmenbedingungen für die Pflege deutlich verbessern. Hierzu gehört eine angemessene Vergütung und dringend ein Tarifvertrag für die Altenpflege. Daneben müssen die Arbeitszeiten so angepasst werden, dass Familie und Beruf besser vereinbar sind. Es geht darum, mehr Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten.

WZ: Wenn Sie auf die Gesamtsituation in ihrem Wahlkreis blicken, was sind für Sie die drei wichtigsten Themen für die nächsten Jahre?

Arbeitsplätze, Bildung und Innovation sowie Ausbau der Kinderbetreuung. Im Bereich meines Wahlkreises Aalen ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in den vergangenen Jahren um über 7.000 gestiegen, davon um 4.311 Arbeitsplätze im Bereich Aalen, 2.365 Arbeitsplätze im Bereich Ellwangen und 833 Arbeitsplätze im Bereich Bopfingen. Gleichzeitig haben wir jetzt aber auch den Verlust der Arbeitsplätze bei SHW CT zu beklagen. Wir müssen alles tun, damit die Betroffenen schnell einen neuen Arbeitsplatz finden.  Daneben müssen wir immer auch die Arbeitsplätze von morgen im Blick halten. Deshalb setzen wir auch auf Einrichtungen wie das Innovationszentrum Aalen, an dem inzwischen 50 Existenzgründerinnen und Existenzgründer untergekommen sind, oder die massive Forschungsförderung an der Hochschule Aalen, z. B. im Bereich Batterie.

WZ: Vielen Dank Herr Mack für die Informationen und viel Erfolg für die kommenden Jahre.

 

Das Bild zeigt Winfried Mack MdL . Foto: Georg Lindner

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