Jugendwerke – Jugendsünden? Kostenloses Werkstattkonzert

AALEN (RED). Das Kammermusik-Seminar des Landesverbands der Liebhaberorchester Baden-Württemberg findet seit Jahren auf Schloss Kapfenburg statt, nun laden die Dozenten auch erstmals zu einem Werkstattkonzert. Die Dozenten, das sind Peter Gries (Viola), Shi-Yu Yu-Holz (Cello) und Triantafyllos Liotis (Piano).Sie haben sich drei Werke bekannter Komponisten vorgenommen, die diese zu einem sehr frühen Zeitpunkt ihres Lebens schrieben. Brahms war beispielsweise 29, als er die erste seiner beiden Cellosonaten in e-Moll, Opus 38, während eines Sommeraufenthalts in Bad Münster am Stein schrieb. Als Vorbild gilt unter anderem die berühmte Sonate für Klavier und Violine, Köchelverzeichnis 304, in derselben Tonart von Wolfgang Amadeus Mozart. Michael Glinka, der dank seiner Oper „Ein Leben für den Zaren“ als Vater der russischen Musik gilt, schrieb seine Bratschensonate zwischen 1824-1828, also mit Anfang 20, vor seinem längeren Studienaufenthalt in Italien. Beiden Instrumenten klangschön auf den Leib geschrieben, blieb das Werk indes unvollendet. Dies wohl auch, weil die klassische Form der Sonate, die von Beethoven zur Vollendung geführt wurde, durch dessen große Werke an ihre Grenze geführt wurde.  Noch in Bonn, nämlich 1795, entstand das Sextett für 2 Hörner und Streicher des damals 25jährigen Ludwig van Beethovens. Komponiert hat er es wahrscheinlich für Kollegen der Hofkapelle. Das Werk steht noch ganz unter dem Einfluss Wolfgangs Amadeus Mozarts, bei dem Beethoven gerne studiert hätte. Veröffentlicht wurde es erst in sehr viel später durch Nikolaus Simrock in Wien, was die hohe Opuszahl erklärt. Der Freund und Verleger war es auch, der mit Zustimmung des Komponisten eine Bearbeitung für Klaviertrio anfertigte. „Jugendwerke – Jugendsünden? – Kammermusik von Beethoven, Glinka und Brahms“.Werkstattkonzert der Dozenten des Landesverbands der Liebhaberorchester Baden-Württemberg, Tag der Deutschen Einheit, Mittwoch, den 03. Oktober 2018 um 19.00 Uhr. Der Eintritt zum Konzert im Trude Eipperle Rieger-Konzertsaal auf Schloss Kapfenburg ist frei.

Foto: Franziska Groß

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