Diakonie Neuendettelsau Wohnen Schutz

Kinder mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt schützen

NEUENDETTELSAU (RED). Es ist eine traurige Wahrheit, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung besonders gefährdet sind, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden. Aber auch erwachsene Männer und Frauen mit Beeinträchtigungen machen überdurchschnittlich oft Erfahrungen mit Gewalt. Damit sich die Bewohner der Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau sicher und geborgen fühlen können, wurde der Bereich Wohnen Neuendettelsau für das bundesweite Modellprojekt „BeSt – Beraten und Stärken“ ausgewählt.

Hauptziel des Projekts ist es, Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Gemeinsam mit Expertinnen des Kinderschutzbunds Nürnberg gingen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neuendettelsauer Einrichtung das Thema an.

Mitarbeitende wurden geschult und für die Kinder gab es eine Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Ich bin stark“. In dem Kurs „Ben & Stella wissen Bescheid!“ erfuhren die Kinder, wie man sich vor sexuellem Missbrauch schützen kann. Sie lernten, dass jeder über seinen Körper bestimmen darf, dass Gefühle richtig und wichtig sind, dass es gute und schlechte Geheimnisse gibt, wie man „Nein“ sagen und wie man sich Hilfe holen kann.

Die Mitarbeitenden entwickelten einen Leitfaden zur Analyse von Risiken und Gelegenheiten für mögliche Grenzverletzungen im Alltag. In den Kindergruppen wurden Haussprecher eingeführt.

Jetzt ging das Projekt offiziell zu Ende. Damit die Themen lebendig bleiben, wurde eine Arbeitsgruppe „BeSt“ gegründet. Die Expertinnen vom Deutschen Kinderschutzbund werden weiterhin Mitarbeitende in Neuendettelsau schulen. Einige von ihnen lernen im kommenden Jahr, den Kinderkurs „Ben & Stella“ selbst durchzuführen. Mindestens einmal im Jahr wird in den Wohngruppen der Umgang mit Beschwerden und die Risiko- und Gelegenheitsanalyse besprochen. Die Haussprecher in den Kindergruppen gibt es auch in Zukunft. Sie werden von den Mitarbeitenden begleitet, damit sie gut weiterarbeiten können. „Zusammen mit dem Kinderschutzbund Nürnberg haben wir uns als Einrichtung weiterentwickelt sowie Kinder und Jugendliche gestärkt, ihre Rechte zu erkennen und vor allem bestärkt, Ihre Rechte einzufordern,“ so der Einrichtungsleiter René Reinelt zusammenfassend.

Foto: Simone Bald (links) und Elisabeth Schick (rechts) bedankten sich bei den Projektpartnerinnen Barbara Ameling (2.v.l.) und Lisa Plank (2.v.r.) vom Kinderschutzbund Foto: Diakonie Neuendettelsau

 

 

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