Kinderhospizdienst in der Corona-Krise

Aalen (wz). Durch die Corona-Krise und das damit gebotene „social distancing“ können die Gruppenangebote des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes für Kinder nicht in gewohnter Form stattfinden. Um gerade Kindern in Trauer zu helfen, die in dieser außergewöhnlichen Zeit noch stärker als sonst ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Bedürfnisse nötig haben, wurde bei den Maltesern ein telefonischer Beratungsdienst eingerichtet. Auch für Eltern oder andere Angehörige, die durch den Verlust die gewohnte Familienstruktur verloren haben, bieten die Malteser ein offenes Ohr und helfen ihnen, mit der Veränderung zurecht zu kommen. „Unter der Nummer 07361 – 9394-35 können Betroffene täglich in der Zeit von 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren“, erläutert der Leiter der Malteser Dienste für Kinder, Markus Zobel, das Konzept. In diesem ersten Kontakt haben sowohl Kinder als auch Eltern die Möglichkeit, Themen anzusprechen, zu denen Beratungsbedarf besteht. Bei Bedarf kann gerne ein weiterer Gesprächstermin vereinbart werden. Der Beratungsdienst der Malteser ist auch jederzeit per Email unter kinderhospizdienst-now@malteser.org erreichbar. „In den Gesprächen ist es uns sehr wichtig, den Kindern genau zuzuhören und ihnen Rückmeldung zu geben, damit sie sich in ihren Sorgen und Nöten wahrgenommen fühlen“, erläutert Gerda Prasser, die seit vielen Jahren in der Malteser Trauerbegleitung mit Kindern arbeitet. „Wir stärken das Kind, indem wir konkrete Tipps geben, wie es seine Ängste überwinden kann, und ihm seine eigenen Ressourcen zeigen, damit es Sicherheit gewinnt“, betont Prasser. Dass auch die telefonische Begleitung funktionieren kann zeigt folgender Fall: „Als ein Familienvater plötzlich im Ausland verstarb, konnte der betroffene Junge auf der langen Autofahrt ausführlich mit mir telefonieren und Fragen zum Abschied nehmen besprechen. Erst nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland entstand dann der persönliche Kontakt“, erinnert sich Prasser an eine telefonische Begleitung im vergangenen Jahr. Auch die Erinnerungsarbeit führt die Malteser Trauerbegleiterin telefonisch weiter, indem sie die Kinder beispielsweise notieren lässt, was sie mit dem Verstorbenen gemeinsam haben. „Das kann von derselben Augen- oder Haarfarbe über Lieblingsmusik bis zu ähnlichen Verhaltensmustern wie einem schelmischen Blick gehen“, erklärt Prasser. So spüren die Kinder, wie das geliebte Elternteil in ihnen weiterlebt.

Foto: pixabay

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