Kooperation zur effektiven Wirtschaftsförderung in Giengen

GIENGEN. Im Sinne einer effektiven Wirtschaftsförderung arbeiten zukünftig die drei großen Arbeitgeber in Giengen – BSH Hausgeräte GmbH, Steiff Beteiligungsgesellschaft mbH und Albert Ziegler GmbH – aktiv mit der Stadt zusammen.

Die zugehörige Kooperationsvereinbarung mit der Verwaltung, vertreten durch Oberbürgermeister Dieter Henle, unterzeichneten die Unternehmensvertreter am 28. Juni 2018 im Giengener Rathaus. „Ein aktives Miteinander von Kommune und Wirtschaft zählt aus meiner Sicht zu den zentralen Erfolgsfaktoren für die Entwicklung Giengens“, so der OB. In offenen Gesprächen mit Unternehmen hatte er seit Amtsantritt die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausgelotet. Zielsetzung war jeweils eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung. Die nun abgeschlossene Kooperation sehen alle Seiten als gelungenen Einstieg in eine erfolgreiche Zukunft.

„Als einer der größten Arbeitgeber in der Region sehen wir die Zusammenarbeit mit der Stadt als Teil unserer unternehmerischen und regionalen Verantwortung. Auch für unsere Mitarbeiter ist die Förderung ein wichtiges Signal, dass wir uns zum Standort Giengen bekennen“, sagt Gerhard Egger, Standortleiter von BSH in Giengen.
Peter Hotz, CEO Steiff Beteiligungsgesellschaft mbH: „Wenn starke Partner – in unserem Fall die Stadt Giengen mit den drei größten Wirtschaftsunternehmen am Ort – vereint am gleichen Strang ziehen, können wir die Wirtschaftlichkeit und Attraktivität unserer Region deutlich vorantreiben. Giengen an der Brenz ist seit über 130 Jahren die Heimatstadt der Maragrete Steiff GmbH. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, den Standort für die Bewohner und Gewerbe anziehend und lebenswert zu gestalten. Von diesem Engagement profitieren wir alle. Gerade die Maßnahmen zur Stärkung und die Förderung der Jugend werden sich langfristig auszahlen, nicht zuletzt für unsere Mitarbeiter, die ja aus der Region kommen. Dank der verabschiedeten Maßnahmen können wir ihnen nicht nur ein angenehmes Arbeitsumfeld garantieren, sondern ihnen auch im Privaten das Leben erleichtern.“

„Vor mehr als 125 Jahren wurde Ziegler in Giengen gegründet. Immer noch ist Giengen weltweit in der Ziegler Gruppe der größte Standort. Ein wesentlicher Faktor unseres Unternehmenserfolgs liegt im Know-How und Engagement unserer Mitarbeiter, die zum Großteil aus Giengen und der näheren Umgebung kommen. Daher ist es uns besonders wichtig, die Zusammenarbeit mit der Stadt Giengen weiter auszubauen und unseren Beitrag für eine positive Entwicklung Giengens zu leisten. Wir freuen uns sehr über die von Herrn Oberbürgermeister Henle gestarteten Projekte und sind überzeugt, dass diese zur Steigerung der Attraktivität Giengens als Wohnort führen und somit den Unternehmen helfen, sowohl die Bindung der Mitarbeiter zu erhöhen als auch neue Mitarbeiter zu finden“, so Youjun Luan, Geschäftsführer der Albert Ziegler GmbH.

Sowohl zeitlich als auch sachlich steht die Kooperation in engem Zusammenhang mit dem Start des neuen Wirtschaftsförderers der Stadt am 1. Juli 2018. Bereits zum Jahresbeginn war die Stabsstelle Wirtschaftsförderung beim Oberbürgermeister implementiert worden, um die Voraussetzungen für eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Industrie, Handwerk und Dienstleistern zu schaffen. Im März hatte sich der Gemeinderat dann unter zahlreichen qualifizierten Bewerbern für Sebastian Vetter aus Heidenheim entschieden. Er vereint Erfahrung in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, Innenstadtstärkung, Breitbandausbau und bildet nun neben OB Henle das zentrale Bindeglied zwischen den Partnern.

Die Unternehmen wollen aktiv mit ihm zusammenarbeiten und unterstützen das Engagement auch finanziell – zunächst über drei Jahre. Generelle Zielsetzung ist die gemeinsame Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes Giengen, die operativen Ziele sind vielfältig. So sollen zusätzliche attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden, verbunden mit entsprechenden Wohngebieten und der zugehörigen Infrastruktur auch in den Teilorten. Im Bereich „weiche“ Standortfaktoren geht es um Kinderbetreuungsplätze, Bildungs- und kulturelle Angebote, aber auch das gesellschaftliche Leben und – nicht zuletzt – das schlichte Wohlfühlen in der Stadt. Im Sinne einer aktiven Neuansiedlungspolitik weist die Stadt attraktive Gewerbeflächen aus und schafft spezifische Anreize, etwa für Start-ups.

Trotz des guten Drahts ins Rathaus nehmen die Unternehmen keinerlei Einfluss auf die Arbeit und die Entscheidungen in der städtischen Wirtschaftsförderung. Auf beiden Seiten gibt es allerdings Verpflichtungen und zählbare Vorteile: So beteiligt sich die Stadt über vergünstigte Karten fürs Bergbad an der Förderung des betrieblichen Gesundheitswesens. Sie verpflichtet sich, die beteiligten Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung durch Kindergartenplätze und Plätze für die Ferienbetreuung zur Verfügung zu stellen und erhält dafür eine entsprechende Vergütung. Dabei darf jedoch der Gleichbehandlungsgrundsatz bei der Kita-Platzvergabe nicht verletzt werden, sämtliche Platzansprüche von Kindern, die in Giengen wohnhaft sind, müssen erfüllt sein. Die Unternehmen bieten ab dem kommenden Schuljahr Betriebsführungen für begabte Kinder und Jugendliche, die in der Zukunftsakademie eingeschrieben sind und engagieren sich verstärkt im Blick auf Berufspraktika und Praktika innerhalb der Schulprogramme BOGY und BORS. Zudem weisen sie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den attraktiven Wohnplatz Giengen und das Bauplatzprogramm „Fit for Family“ hin. Die Stadt ihrerseits verlinkt ihren Internetauftritt mit Themenseiten der Vertragspartner und setzt sich u. a. für einen Ausbau und die bessere Anbindung der Brenzbahn an die Bahnstrecke Ulm – Stuttgart sowie eine Verbesserung des ÖPNV ein. Gleichzeitig streben die Vertragspartner eine enge gemeinsame Pressearbeit in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Gesundheitsmanagement und Standortmarketing an. Unternehmensspezifische Vereinbarungen ergänzen die jeweiligen Verträge.

Im Rathaus kann man sich weitere Kooperationen gut vorstellen. „Prinzipiell stehen solche Kooperationsvereinbarungen allen Unternehmen mit Sitz in Giengen offen, welche inhaltlich die gleichen Ziele verfolgen“, erläuterte OB Dieter Henle. Die Entscheidung über den Abschluss trifft von Seiten der Stadt jeweils der Gemeinderat. Interessierte Unternehmen erreichen den neuen Wirtschaftsförderer Sebastian Vetter ab Montag, den 2. Juli per Mail und telefonisch unter. sebastian.vetter@giengen.de bzw. 07322/952-2255.

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