Ansbach Schlaganfall-Helfer

Leuchtturmprojekt Schlaganfall-Helfer

ANSBACH (RED). 11 Frauen und Männer haben im Rahmen einer Festveranstaltung ihr Zertifikat erhalten, nachdem sie die 5-tägige Ausbildung zum/zur ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer/in absolviert hatten. Somit wurden jetzt für den Stadt-/Landkreis Ansbach 75 Frauen und Männer ausgebildet und die Region ist somit „flächendeckend versorgt“. Im Rahmen der Festveranstaltung wurde nochmals die Idee und die bisherige Durchführung zusammengefasst.

Der Rotary Club Ansbach mit seinem damaligen Präsidenten Dr. Udo Feldheim hatte anlässlich der 50-Jahres-Charter-Jubiläums die Idee, ein nachhaltiges Sozialprojekt in der Region zu installieren. Hierbei stieß man auf das von der Deutschen Schlaganfallhilfe und der Hochschule für Gesundheit in Bochum entwickelte Konzept von ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfern und setzte dies in insgesamt 5 Kursen um. Der Rotary Club Ansbach übernahm die gesamte Finanzierung und baute ein Netzwerk von Kooperationspartnern und Dozenten auf, wobei hier speziell der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes, ANregiomed, die Diakonie Neuendettelsau, das Bezirksklinikum, der VdK und das Amtsgericht Ansbach wichtige Kooperationspartner waren.

Für die Stadt als Vertretung der Oberbürgermeisterin Carda Seidel bezeichnete Dr. Christian Schoen die Schlaganfall-Helfer als Leuchtturmprojekt. Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der auch mit Dr. Udo Feldheim persönlich die Zertifikate auf der Bühne übergab, würdigte das Projekt und dankte dem Rotary Club für die Initiierung. Da im Stadt-/Landkreis Ansbach pro Jahr ca. 700 Menschen einen Schlaganfall neu erleiden, ist eine ergänzende Hilfe für diese betroffenen Menschen und ihre Angehörigen nötig und er freue sich, dass dieses Projekt so erfolgreich in unserer Region umgesetzt wurde. Bei dem Projekt handelt es sich um das Pilotprojekt für das Land Bayern, weshalb es auch unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Frau Barbara Stamm steht, die aus Termingründen nicht in Ansbach anwesend sein konnte, jedoch ihre Grüße übermittelte.

Der aktuelle Präsident des Rotary Club Ansbach Dr. Eckhard Göritz, verwies darauf, dass es im Landkreis Ansbach deutschlandweit die höchste Anzahl von zertifizierten Schlaganfall-Helferinnen und -helfern gibt. Der rotarische Governor des Distriktes 1950, Ulrich Berger, würdigte die Leistung des Rotary Clubs Ansbach und freute sich über die Initialzündung in Ansbach. Er gab auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass andere Rotary Clubs in weiteren Regionen Bayerns und Deutschlands oder auch andere Organisationen dieses erfolgreiche Pilotprojekt umsetzen. Dies unterstütze Elmar Stegmeier, der die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vertrat und verwies auf eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit und betonte auch in diesem Zusammenhang, dass die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe mit Sitz in Gütersloh dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiere und sich weiterhin intensiv für die Belange von Schlaganfallbetroffenen einsetzen werde.

Als letzter Redner verwies der Geschäftsführer des BRK Heinz Bischoff auf die gute Zusammenarbeit des Rotary Clubs Ansbach und des Kreisverbandes im Rahmen der Schulung, wobei die Mitarbeiterin des BRK’s, Frau Renate Brodwolf, die Koordination weiterhin übernimmt und den Kontakt zwischen Helferinnen und Helfern und Betroffenen herstellt.  Schlaganfall-Helferinnen/-helfer ersetzen keine bisherigen therapeutischen Konzepte, sind auch keine Pfleger oder ausgebildete Therapeuten, sondern helfen Betroffenen, wieder in die Aktivitäten des Alltags zurückzufinden, stehen als Berater und Unterstützer für Schlaganfall-Patienten und ihre Angehörigen ehrenamtlich zur Verfügung. Dieses Angebot ist für die Betroffenen kostenfrei.

Vom Schlaganfall betroffenen Menschen und ihre Angehörigen können sich bei Frau Renate Brodwolf vom BRK Ansbach unter der Telefonnummer 0981 – 4611513 melden, um entsprechende Unterstützung zu erhalten. Da mit der erfreulich großen Anzahl von 75 Helferinnen und Helfern jetzt der Stadt-/Landkreis Ansbach quasi flächendeckend und fast komplett wohnortnah versorgt ist, wurde von allen Rednern, speziell den Initiatoren des Projekts im Rotary Club Ansbach die Hoffnung geäußert, dass betroffene Patienten zeitnah Hilfe erhalten.  Die entsprechenden Flyer liegen in vielen Geschäften, Institutionen, Behörden aus und werden auch vom Verbund ANregiomed und der Klinik Neuendettelsau sowie dem Bezirkskrankenhaus betroffenen Patienten über die Ärzte, das Pflegepersonal und dem Sozialdienst mitgegeben.  Die Schlaganfallhelfer, der Rotary Club Ansbach und alle am Projekt Beteiligten, hoffen nun, dass zahlreiche Betroffene und ihre Angehörige diese Hilfe in Anspruch nehmen.

 

Bildunterschrift: Strahlende Gesichter bei der Zertifikatsübergabe. Foto: Rotary Club Ansbach

 

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