Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim

Lieder und Geschichten vom Tod

BAD WINDSHEIM (RED). Zum Totensonntag am 24. November 2019 singt und erzählt Hedi Eckert Lieder und Geschichten vom Tod aus der traditionellen Überlieferung. Begleitet wird sie von ihren Mitspielern des Quartetts „Die Sameds“, von Burkard Eckert, Georg Eckert und Edmund Berlinger mit Flöten, Akkordeon, Lyragitarre und Bass. In der heimeligen Atmosphäre der Stube der Mühle aus Unterschlauersbach im Fränkischen Freilandmuseum erleben die Zuhörer ein ausgesprochen lebendiges Programm – durchaus nachdenklich, aber immer wieder auch heiter.

Schon die vielen Namen zeigen, wie vertraut die Menschen mit dem Tod waren. Der „Gevatter Tod“ ist der vertraute Pate aus dem Märchen der Gebrüder Grimm: Da sucht ein verzweifelter armer Mann für sein dreizehntes Kind einen Gevatter (Paten). Doch lehnt er den lieben Gott ab („du gibst den Reichen und lässt den Armen hungern“) wie auch den Teufel („du betrügst und verführst die Menschen“) und akzeptiert erst den Tod, „der alle gleich macht“. Zum Tod gibt es ebenso viele Lieder wie zur Liebe, so präsent war er im Leben der Menschen. „Das menschliche Leben eilt schnell dahin“ wird zum Abschluss der Kerwa (fränkischen Kirchweih) in Röllfeld gesungen. So manch einer versucht dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Ein Zecher singt: „Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke…, ich hin auf mein Sterbelager sinke, so wißt mein End ist nah.“ Um das zu verhindern, singen die Freunde und Zuschauer dazwischen: „Prost Franz!“ So gehen die Besucher dieser Revue vom Tod noch immer alle beschwingt nach Haus. Sonntag, 24.11., Mühle aus Unterschlauersbach. Das Programm wird zweimal aufgeführt, um 12:30 – 14 und um 14:15 – 15:45Uhr.

Am Sonntag, 24.1. um 11 Uhr ist noch ein offene Sonntagsführung „Arm und Reich im Dorf“ angeboten, Treffpunkt Kasse. Ab 13 Uhr ist im Haus aus Gungolding eine Bewohnerin anzutreffen, die über ihr Leben Auskunft gibt.

Und Kinder können ab 13 Uhr Körbchenflechten. Musik, Führung und Kinderprogramm sind im Museumseintritt enthalten. Einfach kommen!

Foto: Gevatter Tod – Die „Sameds“ spielen und erzählen Geschichten vom Tod im Fränkischen Freilandmuseum. Foto: Ute Rauschenbach/Fränkisches Freilandmuseum

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