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Logistik gestaltet Zukunft: Digitalisierung – gelebte Realität

In Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heidenheim, der IHK Ostwürttemberg, dem Regionalverband Ostwürttemberg sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO) veranstaltete der Landkreis Heidenheim am Freitag, 24. Mai 2019 an der DHBW Heidenheim einen Logistikkongress unter dem Titel „Logistik gestaltet Zukunft: Digitalisierung – gelebte Realität“.

(pm). Knapp 200 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie zahlreichen Unternehmen aus dem Bereich Transport und Logistik nahmen an der Veranstaltung teil. Erfreulich festzustellen war außerdem das große Interesse seitens der Studierenden des Studiengangs BWL- Spedition, Transport & Logistik der DHBW Heidenheim.

Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Ersten Landesbeamten Peter Polta sowie Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara, Rektor der DHBW Heidenheim. Die weitere Moderation leitete Studiengangsleiter Prof. Dr. Alexander Rief.

Das Nachmittagsprogramm war gefüllt mit spannenden Vorträgen und Kurz-Referaten, in denen die TeilnehmerInnen aus verschiedenen Blickwinkeln von Experten erfuhren, wie sich die Logistikbranche zukunftsfähig aufstellt, warum Logistikansiedlungen für einen Wirtschaftsstandort sinnvoll und notwendig sind und welcher Mehrwert für alle Beteiligten daraus entsteht.

Zum Einstieg gab Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Professor für Logistikmanagement und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Supply Chain Management an der Universität St. Gallen, anhand der Studie „Digitalisierungswerkzeuge in der Logistik: Einsatzpotenziale, Reifegrad und Wertbeitrag“ einen umfassenden Überblick zum Digitalisierungsgeschehen in der Logistik sowie aktuelle Einblicke für Logistikdienstleister.
Anschließend veranschaulichten Praktiker aus den Unternehmen BSH Hausgeräte GmbH, GROUP7 AG, MAN und Seifert Logistics Group anhand von vielfältigen Beispielen, wie innovative Digitalisierungsprojekte im Bereich Logistik bereits jetzt erfolgreich umgesetzt werden und dadurch neben Effizienzsteigerungen gleichzeitig ein Beitrag im Bereich Ressourcen- und Umweltschutz geleistet wird.
Prof. Dr. Tobias Bernecker, Professor für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik an der Hochschule Heilbronn und Leiter des Kompetenzzentrums LOGWERT, zeigte außerdem auf, wie Gewerbeflächen für Logistik in Zeiten der Digitalisierung sinnvoll genutzt werden können. Auch sein Vortrag verdeutlichte, dass produktionsnahe Logistikflächen von volkswirtschaftlichem und umweltpolitischem Nutzen sind. Logistik werde zwar immer Flächen benötigen, durch Digitalisierung könne deren Nutzung jedoch effizienter gestaltet werden. Die Sorge, Digitalisierung führe zu Arbeitsplatzverlusten, relativierte Bernecker, da mit der neuen Entwicklung die Nachfrage nach Fachkräften sogar weiter steige.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die TeilnehmerInnen im Rahmen eines moderierten Podiumsgesprächs mit Prof. Dr. Bernecker, Thomas Eble (Regionalverbandsdirektor), Dieter Henle (Oberbürgermeister Stadt Giengen), Thomas Schwarz (Spedition Schwarz) sowie Heiner Matthias Honold (Spedition Honold) die Gelegenheit, Fragen zu stellen sowie ihre Sichtweise zur Thematik einzubringen und zu diskutieren. Hier wurde nochmal deutlich, dass noch einiges an Aufklärungsarbeit in Bezug auf die Logistikbranche zu leisten sei, an der sich auch insbesondere die Logistikunternehmen beteiligen müssten. So kämpfe die Logistikbranche nach wie vor mit einem „Rechtfertigungsproblem“ was das Verhältnis der Zahl an Arbeitsplätzen pro Flächenverbrauch beträfe. Dabei dürfe Logistik nicht als unabhängige Branche betrachtet werden, sondern als elementarer Teil der Produktion, von der zahlreiche Arbeitsplätze der Region abhingen.

Größere Entfernungen zu Infrastrukturknoten würden den Verkehr in den Ortschaften bzw. auf den Straßen erhöhen und die Umwelt mit nachweislich höheren CO2-Werten unnötig belasten sowie die Wirtschafskraft mindern. Zusammenfassend waren sich Veranstalter, Referenten und Teilnehmer einig, dass ein Produktionsstandort mit hoher Exportquote wie die Region Ostwürttemberg zweifelsfrei auf die Ausweisung sinnvoller Logistikflächen angewiesen ist, um die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft zu sichern und die Infrastruktur optimal und auch umweltschonend zu nutzen.

 

Eine Fortführung der Veranstaltung ist 2021 geplant.

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