Magische Töne im Märchenschloss – Zauber des Klaviers auf Schloss Spielberg

von | 16. Juni 2023 | Altmühlfranken, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Weißenburg

Gun­zen­hau­sen (red). Bekann­ter­ma­ßen besitzt Musik hei­len­de Kraft, kann gar Kör­per und Geist posi­tiv beein­flus­sen. Sind die Töne gefäl­lig, zeigt unser Gehirn mit dem ima­gi­nä­ren Dau­men nach oben und schüt­tet ordent­lich Glücks­ge­füh­le aus. In sel­te­nen Fäl­len ver­fal­len wir in einen dio­ny­si­schen Musik­rausch, unser Hör­kor­tex strahlt dann in den gan­zen Kör­per. In der Fol­ge wip­pen die Füße oder die Fin­ger klop­fen im Takt. In ganz ein­neh­men­den Fäl­len fal­len wir gar in eine Art Star­re, schlie­ßen die Augen und wer­den eins mit dem Gehör­ten. Wie, das glau­ben Sie nicht? Dann waren Sie auch nicht ver­gan­ge­nen Frei­tag auf Schloss Spiel­berg, als zwei jun­ge Aus­nah­me­pia­nis­tin­nen des Münch­ner Pia­nis­ten­clubs zu Ehren des Gun­zen­häu­ser Stadt­ju­bi­lä­ums groß auf­spiel­ten und das Publi­kum mehr als ver­zau­ber­ten. Ver­an­stal­tet von der Stadt Gun­zen­hau­sen und orga­ni­siert von Rechts­an­walt Hol­ger Johan­nes Pütz-von Fabeck, Part­ner der Kanz­lei mey­er­hu­ber rechts­an­wäl­te part­ner­schaft mbb in Gun­zen­hau­sen, fand in einem mär­chen­haf­ten Turm­zim­mer Magi­sches statt.

Tat­säch­lich ver­strömt das Turm­zim­mer im Stein­acker-Schloss Spiel­berg in Gnotz­heim ein wenig Dis­ney-Flair. So gibt es einen char­mant-pati­nier­ten Holz­bo­den, kunst­vol­le Expo­na­te an Decken und Wän­den, dazu steht mit­tig ein wun­der­schö­ner, wei­ßer Flü­gel und die Aus­sicht — die ist traum­haft schön und lässt träu­me­risch auf Wol­ke 7 bis nach Gun­zen­hau­sen rei­sen. Cin­de­r­el­la, Bel­le und Schnee­witt­chen wür­den sich hier defi­ni­tiv wohl füh­len, aber auch den bei­den Pia­no-Prin­zes­sin­nen Ana­sta­sia Sobya­ni­na und Anna Karác­sonyi gefiel es augen- und ohren­schein­lich gut an die­sem zau­ber­haf­ten Ort. Mode­rie­rend beglei­tet von Hei­ko Stra­len­dorff vom Münch­ner Pia­nis­ten­club roman­ti­sier­ten sich die Künst­le­rin­nen durch Mozart, Cho­pin, Liszt, Beet­ho­ven und Schuh­mann.

Ana­sta­sia Sobya­ni­nas Wur­zeln lie­gen in Russ­land, ihr Spiel über­zeugt durch die­se ein­zig­ar­ti­ge, omni­prä­sen­te Ele­ganz, wel­che die Wei­te und Viel­falt des kul­tu­rell so rei­chen Lan­des aus­macht. Sobya­ni­na hat etwas von die­ser ganz beson­de­ren Fähig­keit, die Zeit zum Erlie­gen zu brin­gen und die Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer auf eine gefühl­vol­le Rei­se zu schi­cken. In schnel­len musi­ka­li­schen Wech­seln folgt Trau­er auf Freu­de, Melan­cho­lie auf Lebens­mut. Beson­ders ihre Cho­pin-Inter­pre­ta­tio­nen rühr­ten das Publi­kum zu Trä­nen, die Augen wur­den geschlos­sen, Gän­se­haut stell­te sich ein und die Musik leg­te sich wie ein emo­tio­na­ler Schlei­er auf die Haut und mit­ten in die See­le.

Den Namen der 20-jäh­ri­ge Unga­rin Anna Karác­sonyi soll­ten Sie sich unbe­dingt mer­ken. Mit einem schüch­ter­nen Lächeln auf den Lip­pen und der Hal­tung einer Pro­fi-Bal­le­ri­na spiel­te sie sich schnell in eine Art Trance, hat­te die meis­te Zeit die Augen geschlos­sen und strei­chel­te das Kla­vier zu Höchst­leis­tun­gen. Igor Levit, Anna Gourari oder Ewa Kupiec haben das Wun­der­kind bereits unter­rich­tet, eine gro­ße inter­na­tio­na­le Kar­rie­re scheint in den Start­lö­chern zu ste­hen. Dem Spiel­ber­ger Publi­kum wer­den beson­ders die „Sym­pho­ni­schen Etü­den cis-Moll op. 13“ von Robert Schuh­mann in musi­ka­li­scher Erin­ne­rung blei­ben. Karác­sonyi spielt die Stü­cke nicht nur, sie fühlt jeden ein­zel­nen Ton und erzählt mit Noten fes­seln­de Geschich­ten. Es ist ein Genuss und auch ein Geschenk, die­ser hoch­be­gab­ten Künst­le­rin zuhö­ren zu dür­fen.

Vor der eigent­li­chen Musik­ver­an­stal­tung und nach einem gemüt­li­chen Sekt­emp­fang bei wun­der­schö­nem Som­mer­wet­ter im Innen­hof­gar­ten des Schlos­ses hat­te Haus­herr Veit Stein­acker durch die rei­che Kunst­samm­lung sei­ner Fami­lie geführt und Fra­gen dazu beant­wor­tet.

Wer mehr über den Pia­nis­ten­club Mün­chen und die bei­den Künst­le­rin­nen erfah­ren möch­te, der fin­det unter www.pianistenclub.de eine per­fek­te Anlauf­stel­le. Die Inter­net­prä­senz von Schloss Spiel­berg lässt sich dage­gen unter www.schlossspielberg.de auf­ru­fen.

P.S. Kul­tur- und hier ins­be­son­de­re Lite­ra­tur­freun­de soll­ten sich unbe­dingt den 23. Juni 2023 vor­mer­ken. Dann fin­det im Kas­ta­ni­en­gar­ten der Kanz­lei mey­er­hu­ber rechts­an­wäl­te in der Gun­zen­häu­ser Rot-Kreuz-Stra­ße eine abwechs­lungs­rei­che Geschichts­stun­de mit Lesung zum ame­ri­ka­ni­schen Jahr­hun­dert­werk „Fän­ger im Rog­gen“ statt. Der Ein­tritt ist frei, dafür gibt es kost­ba­re Unter­hal­tung und net­te Gesprä­che. Las­sen Sie sich das kei­nes­falls ent­ge­hen. Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zu die­ser Ver­an­stal­tung und all­ge­mein rund um das Gun­zen­häu­ser Stadt­ju­bi­lä­um erhal­ten Sie auf www.1200-gunzenhausen.de.

Bild­un­ter­schrift: Die Pia­nis­tin Ana­sta­sia Sobya­ni­na. Foto: Stadt Gun­zen­hau­sen