Boys' Day Arbeitsagentur Ansbach Weißenburg

Motto „Typisch ich“

ANSBACH/WEIßENBURG (RED). Mädchen und Jungs darin zu bestärken, ihren Ausbildungsberuf nach den eigenen Interessen, Talenten und Fähigkeiten zu wählen und sich nicht von bestehenden Rollenklischees leiten zu lassen, das war auch in diesem Jahr Ziel des Girls‘- und Boys‘Days. Beide Aktionstage fanden bundesweit am Donnerstag, 28. März 2019 statt.

Mädchen ab der 5. Klasse sollten durch die Veranstaltung für Berufe aus den Bereichen Technik, IT, Industrie und Handwerk begeistert werden. Dafür haben sich im Arbeitsagenturbezirk Ansbach-Weißenburg etwa 160 Firmen engagiert. Sie boten über 1.000 Plätze für Schülerinnen, um sie für technische, handwerkliche oder elektronische Berufe zu gewinnen. Die Mädchen durften schrauben, sägen, planen und forschen und gewannen so durch praktische Aufgabenstellungen einen Blick auf „typisch männliche“ Ausbildungsberufe.

Die Firma Schüller in Herrieden bot 37 Schülerinnen zwischen 11 und 14 Jahren die Chance, gleich mehrere Berufe kennen zu lernen. Von der Fachinformatik über technische Berufe, Ausbildungsberufe in Lager und Logistik bis hin zum Schreiner war für sie dort alles erlebbar. Mit Hilfe von Praxisanleitern und Auszubildenden konnten die Mädchen an verschiedenen Praxisstationen ihr technisches und handwerkliches Geschick unter Beweis stellen.

Für Jungs ab zehn Jahren boten knapp 100 Firmen etwa 400 Plätze in den „typisch weiblichen“ Bereichen Erziehung, Soziales und Gesundheit an. Auch sie wurden durch viele Informationen und praktisches Tun an die Aufgaben in den jeweiligen Berufen herangeführt.

Claudia Wolfinger, die Vorsitzende der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg besuchte im Rahmen des Boys’ Days die neun Teilnehmer im Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg. Die Schüler konnten dort bei einem Besuch in der Krankenpflegeschule und während eines anschließenden Rundgangs durch alle Stationen in alle Berufe rund um den Klinikalltag schnuppern. Sie erlebten die Begeisterung der Krankenpflegeschüler, durften im Gipsraum beobachten, wie einem Teilnehmer ein Unterarmgips angelegt wurde und konnten den Pflegekräften auf der Wochenstation über die Schulter schauen.

Der Mittelschüler Claudiu ist, genau wie viele der anderen Teilnehmer auch, bereits zum zweiten Mal beim Boys’Day dabei. Er findet den Tag mit seinen Aktionen „voll cool“, ist sich aber noch nicht sicher, ob er tatsächlich einen sozialen oder pflegerischen Beruf wählen wird. Kai dagegen interessiert sich sehr für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers und hat deshalb seine Teilnahme im Klinikum gezielt gewählt. Auch die anderen der 14- bis 15-jähri-gen Teilnehmer fanden die Veranstaltung sehr interessant und können sich zum Teil sogar ein anschließendes Praktikum in der Pflege vorstellen.

Wolfinger ist es sehr wichtig, Jugendliche auch mit Berufsfeldern bekannt zu machen, die ihnen neue Wege eröffnen. „Bei den heutigen Veranstaltungen konnten bei den vielen teilnehmenden Firmen sowohl Jungs als auch Mädchen für sie eher untypische Berufe testen, welche sie bislang noch viel zu selten im Blick haben. Dies soll ein erster Anstoß sein, bei der Berufswahl ein breiteres Spektrum in Betracht zu ziehen. Bei einem Gespräch in der Berufsberatung kann man sich dazu gerne weitere Ideen und Anregungen holen, um einen Beruf zu finden, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Es gibt eine Vielzahl interessanter Ausbildungsberufe, deshalb lohnt es sich immer, sich durch ein Berufsorientierungsgespräch auch alternative Wege aufzeigen zu lassen.“

Foto: Die Teilnehmer des Boys‘ Day im Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg. Foto: Kerstin Bucka

 

 

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