Neujahrsempfang in Muhr am See: Rückblick, Ausblick und Ehrungen

von | 10. Januar 2025 | Altmühlfranken

Muhr am See (jf). Am 9. Janu­ar 2025 fand der tra­di­tio­nel­le Neu­jahrs­emp­fang der Gemein­de Muhr am See statt. Nach der Begrü­ßung durch Bür­ger­meis­ter Die­ter Ram­pe und Land­rat Manu­el West­phal stan­den die Ehrun­gen ver­dien­ter Bür­ger sowie ein Rück­blick und Aus­blick auf kom­mu­na­le The­men im Mit­tel­punkt.

Zunächst wur­den die Bür­ger­me­dail­len in Bron­ze ver­lie­hen. Andrea Hof­mei­er-Kur­piela wur­de für ihre her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen im Kegel­sport aus­ge­zeich­net: den ers­ten Platz in der Wett­kampf­klas­se 4 Damen bei den Frän­ki­schen Meis­ter­schaf­ten des Bezirks Mit­tel­fran­ken sowie den drit­ten Platz bei den Baye­ri­schen Meis­ter­schaf­ten im Jahr 2024. Chris­ti­an Wei­gel­mei­er erhielt die Medail­le für sein 20-jäh­ri­ges Enga­ge­ment in der Vor­stand­schaft der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Alten­muhr und sei­ne Tätig­keit als ers­ter Kom­man­dant nach dem Zusam­men­schluss der bei­den Feu­er­weh­ren im Jahr 2024. Die Bür­ger­me­dail­le in Sil­ber ging an Man­fred Jung für zwölf Jah­re enga­gier­te Arbeit im Gemein­de­rat. Karl-Hein­rich Gro­nau­er wur­de für sei­ne zwölf­jäh­ri­ge Tätig­keit als Geschäfts­stel­len­lei­ter der Gemein­de eben­falls mit der Bür­ger­me­dail­le in Bron­ze aus­ge­zeich­net.

In sei­ner Anspra­che beton­te Ers­ter Bür­ger­meis­ter Die­ter Ram­pe die Bedeu­tung des Ehren­amts für die Gemein­schaft: „Ohne das Enga­ge­ment im Sport­ver­ein oder beim Bin­den des Oster­kran­zes wären wir alle ärmer.“ Er sprach über die Her­aus­for­de­run­gen der Gemein­de, ins­be­son­de­re ange­sichts neu­er Vor­schrif­ten und stei­gen­der Anfor­de­run­gen. Trotz der Hin­der­nis­se konn­ten bedeu­ten­de Pro­jek­te rea­li­siert wer­den. Dazu zähl­ten die Sanie­rung der drei Regen­über­lauf­be­cken für 900.000 Euro und der Neu­bau des Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses, der  in 2025 mit fast vier Mil­lio­nen Euro zu Buche schla­gen wird. Ram­pe lob­te die Zusam­men­le­gung der bei­den Feu­er­weh­ren im Jahr 2024 und bedank­te sich bei allen Betei­lig­ten für die rei­bungs­lo­se Umset­zung. Für 2025 sind wei­te­re Vor­ha­ben geplant: die Sanie­rung der Alt­mühl­brü­cke (200.000 Euro) und ein finan­zi­el­ler Bei­trag von 8,57 % an den Ver­bes­se­run­gen der Gun­zen­häu­ser Klär­an­la­ge. Auch die Kin­der­be­treu­ung bleibt eine Prio­ri­tät. Der erst vor zwei­ein­halb Jah­ren gebau­te Hort sei bereits wie­der zu klein und mit Blick auf den Anspruch auf Ganz­tags­schu­le ab 2026 kün­dig­te er wei­te­re Pla­nun­gen an. Stellt sich die Fra­ge, ob Muhr viel­leicht zu vie­le Stör­che hat… (Anm. der Red.)

Wirt­schaft als Motor der Regi­on

Land­rat Manu­el West­phal unter­strich in sei­ner Rede die Bedeu­tung der Wirt­schaft für die Wei­ter­ent­wick­lung der Regi­on. Sie sei das Fun­da­ment für Arbeits­plät­ze, Ein­kom­men und Wohl­stand. Der Land­kreis unter­stüt­ze dies durch eine neu auf­ge­stell­te Wirt­schafts­för­de­rung und Stand­ort­mar­ke­ting mit Maß­nah­men wie För­der­mit­tel­be­ra­tung, Ver­net­zung und Wei­ter­bil­dung. Auch der Tou­ris­mus spie­le eine ent­schei­den­de Rol­le. Am 17. Janu­ar 2025 wird eine Tagung im Alt­mühl­see-Infor­ma­ti­ons­zen­trum statt­fin­den, bei der es um die Ver­bes­se­rung der Was­ser­qua­li­tät des Alt­mühl­sees geht. West­phal beton­te zudem die Bedeu­tung einer fai­ren Finanz­po­li­tik in her­aus­for­dern­den Zei­ten. Der Land­kreis Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen wer­de vor­aus­sicht­lich die nied­rigs­te Kreis­um­la­ge in Mit­tel­fran­ken haben. Schwer­punk­te der Inves­ti­tio­nen lägen auf Bil­dung und Gesund­heit, etwa durch den Neu­bau des Kli­ni­kums Wei­ßen­burg und die Unter­stüt­zung des Baus des Hos­pi­zes am Brom­b­ach­see – ein Pro­jekt aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in der Regi­on. Dar­über hin­aus wird der Land­kreis wei­ter­hin Pro­jek­te im Bereich Kli­ma­schutz, wie das Akti­ons­pro­gramm Wie­sen­brü­ter, und Was­ser­ma­nage­ment für Hoch­was­ser­schutz und Tro­cken­heits­vor­sor­ge vor­an­trei­ben.

MdL Hel­mut Schnotz sprach trotz Ver­spä­tung dank Bahn enga­giert über die Her­aus­for­de­run­gen der heu­ti­gen Zeit. Er ver­wies auf die Ergeb­nis­se einer Klau­sur­ta­gung in Mün­chen, die unter ande­rem zeig­ten, dass sich die Arbeits­welt durch die ver­än­der­te Work-Life-Balan­ce nach Coro­na gewan­delt hat. Wirt­schaft­li­cher Auf­schwung sei essen­zi­ell, um den sozi­al­po­li­ti­schen Bereich zu stär­ken. Schnotz kün­dig­te eine Reform des Baye­ri­sches Kin­der­bil­dungs- und ‑betreu­ungs­ge­setz – Bay­Ki­BiG – an und reg­te an, über steu­er­li­che Anrei­ze für das Arbei­ten über das Ren­ten­al­ter hin­aus nach­zu­den­ken. In der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung for­der­te er Maß­nah­men zur Reduk­ti­on der Abhän­gig­keit von aus­län­di­schen Medi­ka­men­ten und eine Anpas­sung der Bud­ge­tie­rung für Ärz­te. Eben­so sei eine stär­ke­re Unter­stüt­zung der Land­wirt­schaft und lebens­mit­tel­er­zeu­gen­den Unter­neh­men not­wen­dig, da der­zeit nur 80 % der Lebens­mit­tel in Deutsch­land pro­du­ziert wer­den. Zum Abschluss hob Schnotz her­vor, dass der Land­kreis Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen her­vor­ra­gend auf­ge­stellt sei und dass die Men­schen stolz auf ihre Hei­mat sein soll­ten. Die stim­mungs­vol­le Umrah­mung des Abends gestal­te­te das Trio „Lis­sy­fand­er­mi­chl“ mit musi­ka­li­schen Bei­trä­gen, die zu einem gesel­li­gen Bei­sam­men­sein ein­lu­den.

Text/Foto: Jes­si­ca Frank