Equal Pay Day Ansbach

Öffentlicher Vortrag zum „Equal Pay Day“

ANSBACH (LZ). Die Frau ist Zuhause für die private Sorgearbeit zuständig und der Mann verdient das große Geld. An diesem Leitbild hat man sich lange Zeit in Deutschland orientiert. Obwohl sich dieses Modell mit steigendem Bildungsniveau von Frauen in den letzten Jahrzehnten in Richtung „Zuverdienst“ verändert hat, kann die weibliche Zuverdienerin in der Regel trotzdem keine substantielle Erwerbsbiografie aufbauen. Mit dem „Equal Pay Day“ am 18. März 2019 wird wieder auf die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen aufmerksam gemacht. Anlässlich dieses Tages spricht die Soziologin Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe um 18:30 Uhr im Gerhard-Mammen-Hörsaal in der Hochschule Ansbach über das Thema „Take Care! Neue Wege der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“.

Der Equal Pay Day entstand im Jahr 1988 in den USA und das Netzwerk für berufstätige Frauen „Business and Professional Women – Germany“ hat die Idee aufgegriffen. Der erste Equal Pay Day in Deutschland fand im April 2008 statt. Er steht für gleiche Bezahlung und resultiert aus der geschlechtsspezifischen Lohnlücke zwischen Männern und Frauen.

Der Blick wird sowohl auf Frauen als auch auf Männer gerichtet, denn sie sind den Rollenstereotypen gleichermaßen ausgesetzt, nur mit anderen Erwartungen. „Frauen ergreifen Berufe, die mit Frauenerwartungen kooperieren und übernehmen Sorgearbeiten wie die Erziehung von Kindern, Pflege von Angehörigen oder Hausarbeit.“, erzählte Lisa-Marie Buntebarth, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ansbach. „In der Familie haben sie die Rolle der Nebenverdienerin und keinen großen Anteil an der Erwerbsarbeit. Außerdem zahlen Frauen deutlich weniger in die Rente und sind einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt.“

Uta Meier-Gräwe wird in ihrem Vortrag darüber erzählen, wie man die Sorge- und Erwerbsarbeit unabhängig vom Geschlecht gerechter gestalten kann. Sie stellt ein Modell vor, das alles kombiniert, ohne dass persönliche Nachteile entstehen. Außerdem gibt sie Antworten auf die Fragen, wie Frauen und Männer Aufgaben gleichermaßen verteilen können, damit die Frau nicht auf Arbeit in Teilzeit eingeschränkt ist.

„Wir möchte den Equal Pay Day als Anlass nutzen, um ein großes Netzwerk zu gründen.“, so Buntebarth. Zu dem Vortrag an der Hochschule seien vor allem auch Betriebe und Unternehmen sehr willkommen, denn „wir möchten mit vielen Menschen im Gespräch sein“. Interessierte können auch ihre Kontaktdaten hinterlassen, um bei kommenden themennahen Veranstaltungen dabei zu sein.

Foto: Christine Baez Delgado, Kristina Macan-Greve, Andrea Gilg, Sabine Heubeck und Lisa-Marie Buntebarth (v.l.) informierten über den Vortrag an der Hochschule zum Equal Pay Day. Foto: Larissa Zimmer

 

 

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