Oscar-Preisträger zu Gast an der Hochschule Aallen

Aalen (wz). Inglourious Basterds, Resident Evil, Alien vs. Predator, Stirb langsam, Dune und viele Filme mehr – Gerd Nefzer ist immer am Set, wenn Hollywood spektakuläre physikalische Filmeffekte ohne Computeranimation braucht.

Fliegen, brennen, crashen, aufwirbeln, nass machen – für seine Effekte wurde Nefzer 2018 und 2022 mit einem Oscar geehrt. Eingeladen von Prof. Dr. Constance Richter (Studienbereich Human Centricity der Hochschule Aalen) und Thomas Maile (PechaKucha Aalen) hat der Spezialeffekte-Künstler, der erst kurz vor Weihnachten von den letzten Dreharbeiten aus Budapest, Jordanien und Abu Dhabi zurückkehrte, in einem Vortrag gezeigt, wie viel Arbeit in nur wenigen Sekunden eines Filmes stecken und was hinter den Kulissen abläuft.
Der 1965 in Schwäbisch Hall geborene Nefzer stammt aus einfachen Verhältnissen und schloss nach seinem Hauptschulabschluss die landwirtschaftliche Berufsfachschule sowie seine Mittlere Reife ab. „Danach habe ich klassisch Landwirt gelernt“, erzählt Nefzer. Er arbeitete in Schweinemastbetrieben, Ackerbau und Pflanzenzucht, bis sein Schwiegervater um dreimonatige Unterstützung bei dem Dreh einer Serie bat. Dieser vermietete bis dato historische Fahrzeuge und Waffen für Filmdrehs. „Aus drei Monaten sind jetzt 35 Jahre geworden“, sagt Nefzer und lacht. Damals konnte sich die Firma finanziell gerade so über Wasser halten. Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland engagieren ihn, später wurden internationale Produzenten aufmerksam. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit „Enemy at the gates“ mit Ed Harris, gefolgt von „Resident Evil“. Hollywood war begeistert von seinen Spezialeffekten – so sprang er von einem Projekt zum nächsten. Anhand beeindruckender Ausschnitte des Films „Bladerunner 2049“ erklärte Gerd Nefzer bei seinem Vortrag an der Hochschule Aalen, was zu seinen Aufgaben gehört und welche Szenen viel Hirnschmalz und Vorbereitung statt eines kurzen Klicks am Computer bedurften.
• Menschzentriertes Handeln – das ist der Fokus des neuen Studienbereichs „Human Centricity“ von Prof. Dr. Constance Richter. Bei der Entwicklung von Dienstleistungen und Produkten muss der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse verstärkt beim technologischen Wandel mitgedacht werden. Schon vor Beginn der eigentlichen Produktion greifen „User Experience“-Professionals ein und überlegen sich, was sich der User wünscht und was er braucht.

Oscarpreisträger Gerd Nefzer (Mitte) kam auf Einladung von Prof. Dr. Constance Richter (Studienbereich Human Centricity der Hochschule Aalen) und Thomas Maile (PechaKucha Aalen), um an der Hochschule Aalen von physikalischen Spezialeffekten in Hollywood-Filmen zu berichten. Foto: Hochschule Aalen

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