HEIDENHEIM (RED). Landtagsabgeordneter Martin Grath (Grüne) informierte VdK-Mitglieder über ein sich wandelndes Gesundheitssystem

Auf Einladung des VdK Mergelstetten sprach Landtagsabgeordneter Martin Grath (Grüne) über ein Thema, das die Menschen im Land bewegt: „Gesundheit und Pflege“ in Baden Württemberg. „Dabei treten Fragen über Fragen auf“, so Martin Grath, „die wir politisch lösen müssen.“ Beim Montags-Café im Hotel Hirsch, nutzten die Mitglieder des Ortsverbandes die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand landespolitischer Maßnahmen zu informieren. Dabei sprach Grath über ein Gesundheitssystem im Land, „das sich im Wandel befindet.“

Der demographische Wandel, immer komplexere medizinische Behandlungsmöglichkeiten bei begrenzten finanziellen Spielräumen führten zwangsläufig zu einer Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen. Für eine bedarfsgerechte und hochwertige medizinische Versorgung bedürfe es einer besseren Vernetzung zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Künftig werde es unweigerlich größere und leistungsfähigere Kliniken geben, in denen Kapazitäten gebündelt werden.

Die Bedeutung der Erfordernis einer guten Vernetzung in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Ehrenamt erkannte die Landesregierung bereits im Jahr 2011. Um den Dialog zwischen den Akteuren verschiedener Sektoren des Gesundheitswesens zu fördern, hat Baden-Württemberg im Jahr 2011 den Sektorenübergreifenden Landesausschuss (SLA) eingerichtet und mittlerweile auch im Landesgesundheitsgesetz (LGG) fest verankert. Mit dem SLA gelingt es, die an der Gesundheitsversorgung maßgeblich beteiligten Akteure (Selbstverwaltung, Patientenvertretungen, Kommunale Landesverbände) an einen Tisch zu bringen. Der SLA hat die Aufgabe, Empfehlungen zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgungsstrukturen im Land auszusprechen.

Martin Grath: „Das Land hat die Einrichtung von sogenannten „Kommunalen Gesundheitskonferenzen“, einschließlich Kreisstrukturgesprächen, mit insgesamt 1,75 Millionen Euro finanziell unterstützt.“ Sie finden mittlerweile in 28 Land- und sechs Stadtkreisen statt. Damit haben bereits drei Viertel der Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg Kommunale Gesundheitskonferenzen etabliert.

Der Ärztemangel auf dem Lande ist auch im Kreis Heidenheim ein immer wieder diskutiertes Thema. Bündelung von Kompetenzen, Ärztehäuser, Gesundheitszentren seien hier als Lösungsansätze genannt, die auch in Vergangenheit bereits Einzug hielten, so Grath. Flankierend dazu legte das Sozialministerium ein Stipendienprogramm für junge Medizinstudierende und eine Veranstaltungsreihe „LAND ARZT LEBEN LIEBEN“ auf. Das Stipendienprogramm für junge Medizinstudierende setzt finanzielle Anreize, damit sich Medizinstudierende für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum entscheiden. Die Veranstaltungsreihe „LAND ARZT LEBEN LIEBEN“, die sich an Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung und Studierende in höheren Semestern richtet, vermittelt ein greifbares Landarzt-Image und bietet wertvolle Erfahrungen sowie einen unverfälschten Einblick in den Alltag einer modernen Landarztpraxis. Eine Frage der VdK-Mitglieder griff auch das Thema Altersarmut auf. Diese sei eine große Herausforderung, sagte MdL Martin Grath.

Bei der Pflege, sagt Grath, setze das Land auf „ambulant vor stationär“. Der Mensch stünde im Mittelpunkt. Grath weiter: Um die häusliche Pflege zu stärken, zu unterstützen und zu entlasten, brachte das Sozialministerium das „Innovationsprogramm Pflege“ auf den Weg. In diesem Programm geht es zum Beispiel um bedarfsgerechte Öffnungszeiten bei der Tages- und Nachtpflege; es geht darum, bei der Kurzzeitpflege, die Einrichtungen zu stärken, die eine Reha anbieten. „Pflegende Angehörige müssen Unterstützung haben können“ sagt Grath, „und wissen, dass sie nicht alleine sind mit der pflegebedürftigen Person.“

 FOTO: Fraktion GRÜNE im Landtag von Baden-Württemberg

 

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