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Wenn tippen tödlich ist

OSTALB (LIND).  „Wenn tippen tödlich ist“ – das Polizeipräsidium Aalen hatte am Montag Medienvertreter der Region auf den Flugplatz Hornberg bei Schwäbisch Hall eingeladen, um auf die Gefahren der Smartphone-Bedienung am Steuer aufmerksam zu machen. Thomas Maile, bei der Polizei zuständig für die Verkehrsprävention, klärte die Journalisten zusammen mit Dennis Ludwig von der DEKRA über Reaktionszeiten, Bremswege und andere technische Faktoren auf.  Anschließend ging es dann auf die Landebahn des Flugplatzes. Die Medienvertreter sollten bei Fahrmanövern erkennen, wie hoch die Gefahr durch das Bedienen eines Smartphones oder Navigationsgerätes während der Fahrt ist. Wer z.B. bei 30 km/h fünf Sekunden lang auf sein Smartphone blickt und hier eine Kurzmitteilung schreibt, legt dabei 50 m im Blindflug zurück. Hinter Autos vorgeworfene Bälle simulierten dabei Kinder, die unvermittelt auf der Fahrbahn auftauchen. Kein Wunder, dass die Journalisten, die nebenbei Kurzmitteilungen schrieben, telefonierten oder von den beiden Fahrlehrerinnen der Fahrschule Hilbig abgelenkt wurden, nahezu alle Bälle überfuhren. Zu Beginn der Ferienzeit schärfte der Nachmittag nochmals die Gefahr durch die zusätzlichen, modernen Ablenkungsmöglichkeiten beim Autofahren. Rund 17 Prozent der 434 Verkehrstoten in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr waren nachweislich durch Ablenkung eines Verkehrsteilnehmers zu bedauern, so Thomas Maile, wobei die nachträglich nicht immer zu ermittelnde Unfallursache wohl noch häufiger auf Ablenkung zurückzuführen ist. Trotz immer sicher werdenden Pkw steigt die Zahl der Verkehrstoten langsam wieder an, wobei die Polizei dies auch auf die Smartphone-Nutzung zurückführt. Maile hat dabei einen ganz einfachen Tipp: Einfach den Flugmodus einschalten beim Losfahren und schon wird man auch nicht durch einen Anruf gestört oder durch ein Benachrichtigungssignal abgelenkt.  „Schatz, ich komme später zum Essen“ oder „Kein Bock auf Kino, wie wäre Biergarten“ – dass solche oder andere Kurznachrichten es nicht wert sind, dass deswegen ein Mensch sein Leben verliert, dürfte jedem einleuchten.

Also Hände weg vom Smartphone beim Autofahren und das Navi schon vor Fahrbeginn starten.

Der SWR berichtet heute, 25. Juli, über das Training in der Landesschau.

 

Während der Fahrer des Fahrschulautos sein Smartphone oder Navi bediente simulierten Polizisten mit vors Auto geworfenen Bällen plötzlich auftauchende Hindernisse.

Fotos: Georg Lindner/WochenZeitung Aalen

 

 

 

 

 

 

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