VIER PFOTEN appelliert an den Bundestag: Nein zur Fristverlängerung

HEIDENHEIM (PM). Die Internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN appelliert an alle Bundestagsabgeordneten, am 29. November im Parlament gegen die Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration zu stimmen. Die Regierungskoalition hatte sich Anfang November darauf verständigt, das Inkrafttreten des gesetzlichen Verbots der schmerzhaften Praxis am 1. Januar 2019 per Bundestagsbeschluss um weitere zwei Jahre hinauszuzögern.

„Die Abgeordneten sollten gegen diesen herzlosen Plan stimmen und den Tieren zwei weitere Jahre Schmerz, Leid und Angst ersparen. Es gibt längst marktgängige und praktikable Alternativen zur betäubungslosen Kastration: das Narkotikum Isofluran ist nun bundesweit zugelassen und auch die Ebermast mit und ohne Impfung gegen Ebergeruch ist praktisch umsetzbar“, sagt Rüdiger Jürgensen, Country Director von VIER PFOTEN Deutschland.

Das Argument der Regierungskoalition, die Alternativmethoden seien für die Ferkelerzeuger nicht einsetzbar, ist laut VIER PFOTEN falsch. Einige Einzelhandelsketten haben bereits öffentlich bekannt gegeben, Fleisch von gegen Ebergeruch geimpften Schweinen abzunehmen. Diese Methode wird vom Friedrich-Löffler-Institut sowie der Universität Hohenheim als tierschutzfachlich bester Weg empfohlen. Aldi Süd und Aldi Nord haben in ihrer Einkaufspolitik veröffentlicht, dass sie für das Frischfleischsegment ausschließlich Fleisch von unkastrierten Tieren akzeptieren. Edeka Südwest, Penny und Rewe setzen sich für die Ebermast mit und ohne Impfung gegen Ebergeruch ein. Und auch Lidl und Kaufland haben zumindest in ihren Haltungskennzeichnungssystemen angegeben, ab Stufe 2 Fleisch aus der Ebermast zu bevorzugen. In Deutschland gibt es die Mittel und die Infrastruktur, die es ab dem 1.1.2019 den Landwirten ermöglichen, auf eine der Alternativmethoden zurückzugreifen.  

Den sogenannten „vierten Weg“ lehnt VIER PFOTEN ab. Die im Tierschutzgesetz festgeschriebene „wirksame Schmerzausschaltung“ ist hier nicht gegeben. Beim „vierten Weg“ wird die Kastration nur unter Lokalbetäubung durchgeführt und ist äußerst schmerzhaft für die Tiere. Besonders qualvoll ist auch die Applikation selbst: bis zu vier Spritzen werden direkt in die Hoden der Ferkel gesetzt. Dieses Verfahren wird auch von der Tierärzteschaft abgelehnt. 

Weitere Informationen zu Alternativmethoden bei der Ferkelkastration finden Sie hier: https://www.vier-pfoten.de/kampagnen-themen/themen/schweine-haltung/alternativmethoden-ferkelkastration

 

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