Ars moriendi Sparkasse Ansbach

„Wandelnde Schatzkisten“

ANSBACH (LUH). In einer Fotoausstellung im Foyer der Sparkasse Ansbach versuchen die Initiatoren der Projektreihe Ars moriendi den Betrachtern einen anderen Blick auf das Leben und ihre Geschichte durch die Auseinandersetzung mit dem Tod zu vermitteln. In der Wanderausstellung posieren Senioren auf einem Foto und setzen sich in persönlichen Worten mithilfe von traumatischen, einschneidenden Erlebnissen aus ihrem Leben mit dem Tod auseinander.

Ars moriendi – nach Schullatein übersetzt – bedeutet die Kunst zu sterben. Dennoch, und das betont Mitorganisator Pfarrer Dr. Dieter Kuhn ausdrücklich, richtet sich der Fokus beim Projekt auf das Leben. Ganz generell aufgebaut ist Ars moriendi auf drei Säulen. Die erste bilden dabei ebensolche Ausstellungen wie die in der Sparkasse, aber auch in St. Gumbertus und am Stadtfriedhof gibt es etwas zu sehen. Die zweite dreht sich um die Musik und die dritte setzt sich aus Vorträgen und Gesprächsrunden zusammen. Besonders freue man sich über den „unaufdringlichen Ausstellungsort“ im Foyer der Sparkasse. Anders als beispielsweise in St. Gumbertus gehe man in die Sparkasse ganz abseits des Themenfeldes Tod. Dadurch, dass man etwas ganz anderes im Sinn habe, würde bei Beschäftigung mit der Ausstellung ein ganz anderes Innehalten stattfinden. Genau das soll auch das Resultat der Ausstellung sein. Sie solle etwas beim Betrachter bewirken, Impulsgeber sein. So geschehen in der Seniorenresidenz in Ansbach Eyb, in der die Wanderausstellung davor beheimatet war. Dort habe der ein oder andere Bewohner schon signalisiert, nun selber seine ganz eigene Lebensgeschichte aufzuschreiben. Genau davor habe auch die Hauptverantwortliche für die Ausstellung Christine Kaas Ehrfurcht. Jeder Einzelne sei eine wandelnde Schatzkiste reich an Geschichten, Emotionen und Erlebnissen. In der Ausstellung selbst liegt ein großes Buch samt Stift aus, um dort seine Gedanken zu hinterlassen. Schließlich solle man sich mit dem Tod auseinandersetzen, um schlau zu werden, und so für das Leben gewinnen. Alle zwei Jahre wolle man nun ein existenzielles Thema ganzheitlich bearbeiten. Dabei sei die Kunst in ganz besonderer Art und Weise gefragt, schließlich seien das allesamt keine einfachen Themen, so Kurator Dr. Christian Schoen.

Foto: Von links: Dr. Dieter Kuhn, Stefan Fink, Christine Kaas, Roland Lenz und Dr. Christian Schoen Foto: Luca Herrmann

 

 

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