Bahnhof Oberdachstetten

Weichen in Richtung Barrierefreiheit gestellt

OBERDACHSTETTEN (RED). Am Bahnhof Oberdachstetten wird derzeit schon fleißig gebaut. Während dort seit mehreren Monaten die neuen erhöhten Bahnsteige entstehen, wurde bei einem Gespräch im Rathaus von Oberdachstetten im Beisein von Bayerns Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier die Finanzierung der vollständigen Barrierefreiheit mit eigener Fußgängerbrücke und zwei Aufzugsanlagen besprochen.

Die Botschaft, die Herr Zellmeier aus München mitbrachte, war für die Gemeinde erfreulich klar. Seit mehreren Jahren beschäftigt der zukunftsträchtige Ausbau des Bahnhofs Oberdachstetten die Beteiligten sehr intensiv. Der Ausbau umfasst zum einen die Erhöhung der Betriebsqualität und der Sicherheit an der Strecke, wodurch die DB Netz AG künftig dann auch kein Personal am Bahnhof Oberdach-stetten vorhalten muss. Zum anderen kann aber auch durch ein auf den Zeitraum 2016 bis 2020 befristetes gemeinsames Sonderprogramm von Bund und Länder für Bahnstationen unter 1.000 Ein- und Aussteigern der Bahnhof Oberdachstetten mittels einer Stegquerung und zwei Aufzügen barrierefrei ausgebaut werden. Die gute Konjunktur in der Baubranche hat nun dazu geführt, dass die im Förderprogramm für Oberdachstetten ursprünglich eingeplanten 1,5 Mio. Euro schon zum jetzigen Planungsstand um rund 40 Prozent überschritten werden und auch Finanzmittel außerhalb der Programmbefristung anfallen. Wie mit dieser Ausgangslage umgegangen wird, war nun das Thema einer großen Besprechungsrunde. Die aus Oberdachstetten stammende Schwabacher Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger sowie ihre beiden Ansbacher Kollegen Jürgen Ströbel und And-
reas Schalk haben sich dafür eingesetzt, dass der Umgang mit den gestiegenen Kosten vor Ort in großer Runde geklärt wird. Neben Staatssekretär Zellmeier konnte Bürgermeister Martin Assum auch den im Bayerischen Verkehrsministerium für Bahninfrastruktur zuständigen Referatsleiter Stefan Schell, Herbert Kölbl von der DB Station & Service und den Ansbacher Landrat Dr. Jürgen Ludwig begrüßen. Dieser hat gemeinsam mit den drei Landtagsabgeordneten die Gemeinde immer wieder bei der Suche nach einer wirtschaftlichen und zukunftsträchtigen barrierefreien Lösung unterstützt. Assum ging darauf ein, dass der Bahnhof eine herausragende Bedeutung für Oberdachstetten hat und die Gemeinde bereit ist, mit hohem Aufwand das Bahnhofsumfeld durch den Ausbau der Bahnhofstraße sowie den Bau von Gehwegen und von zwei neuen Park- und Ride-Anlagen neu zu gestalten. Zellmeier bedankte sich bei der Gemeinde, dass sie sich intensiv in die Planung eingebracht habe. Auch sei es einer strukturschwachen Gemeinde hoch anzurechnen, dass sie mit der Aufwertung der umliegenden Infrastruktur den öffentlichen Personennahverkehr in der Region und sogar über die Landkreisgrenzen hinweg stärken will. Zellmeier sagte: „Alle Beteiligte einschließlich der Gemeinde haben mitgeholfen, dass für den Ausbau des Oberdach-stettener Bahnhofs eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Lösung gefunden worden ist. In Anerkennung des Engagements der Gemeinde fürs Bahnhofsumfeld und zur besseren Vernetzung der Verkehrsträger Schiene und Straße kommt für mich ein Heranziehen der Gemeinde zur Finanzierung der leider entstandenen deutlichen Mehrkosten beim Bahnhofsausbauprojekt nicht in Frage – auch nicht teilweise!“ Der Staatssekretär kündigte an, dass der Freistaat und die DB beim Bund versuchen werden, mehr Spielräume in dem für das Projekt in Oberdachstetten relevanten Förderprogramm zu bekommen. Damit erhoffe man sich sowohl die finanziellen als auch zeitlichen Herausforderungen der Maßnahme in Oberdachstetten meistern zu können. Falls das nicht gelinge, werde das Verkehrsministerium für diesen und vergleichbare Fälle zusätzliche Mittel bei den Haushaltsberatungen im Bayerischen Landtag beantragen, stellte Zellmeier in den Raum. „Alle wollen, dass der modernisierte Oberdachstettener Bahnhof so rasch wie möglich in Betrieb genommen werden und der öffentliche Verkehr in der Region noch einmal attraktiver gemacht werden kann“, so Zellmeier.

Dr. Ludwig und die drei Abgeordneten zeigten sich hoch erfreut über dieses klare Signal. Dem schloss sich Assum an und ergänzte, dass man unmittelbar nach dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs mit der Neugestaltung des Bahnhofsumfelds beginnen möchte. Zum Schluss des Gesprächs ging Herbert Kölbl noch auf den Zeitplan des barrierefreien Ausbaus ein. Anfang 2019 soll das Baurecht beantragt werden. Baurecht werde im September 2019 erwartet. Der Bau sei dann im Jahr 2020 vorgesehen. Dass es der Bahn ernst mit dem Projekt ist, unterstrich Kölbl damit, dass man bereits die entsprechenden Sperrpausen zum Einheben der Brückenbauteile beantragt habe.

Bildunterschrift:  Der Oberdachstetter Bahnhof wird mit einer Stegquerung und zwei Aufzügen barrierefrei. Foto: Gemeinde Oberdachstetten

 

 

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