Weniger Lärm und Schmutz

ANSBACH (HW). Erdgas statt Sprit: Mit drei neuen, Erdgas tankenden Fahrzeugen – zwei Kleinwagen für den Fahrzeugpool der Stadt Ansbach und einem Bus für den ÖPNV – soll der Verkehr etwas weniger umweltschädlich werden. Mit einer kurzen Rundfahrt durch Eyb wurde der Erdgas-Bus vorgestellt.

Die Mitarbeiter der Stadt Ansbach können ab sofort auch zwei mit Erdgas betriebene Wagen aus der Fahrzeugflotte wählen. Die gelben Seat Mii Ecofuel sowie ein neuer Bus für den Linienverkehr innerhalb der Stadt werden an der Baywa-Tankstelle in der Bahnhofstraße mit Erdgas versorgt. Zur Entlastung der Umwelt habe man sich dazu entschieden, sagte Oberbürgermeisterin Carda Seidel bei der Vorstellung der drei Fahrzeuge. Man wolle auch ein Vorbild sein.

Im Vergleich zu einem mit Diesel betriebenen Linienbus stoße der Erdgas-Bus 90 Prozent weniger Stickoxide aus und die Kosten für den Treibstoff seien um die Hälfte geringer, erklärte Carda Seidel weiter. Auch Feinstaub entstehe bei der Verbrennung kaum. Vor einem Jahr wurde die Stadtwerke-eigene Erdgastankstelle auf sogenanntes Bioerdgas umgestellt, das aus der Vergärung landwirtschaftlichen Abfällen erzeugt wird. Die Herstellungs- und Lieferprozesse sind zertifiziert. Der Bus, ein Mercedes Citaro NGT („Natural Gas Technology“), ist bereits der dritte mit Erdgas betriebene Linienbus in Ansbach und hat 270.000 Euro gekostet. Fördergelder in Höhe von 80.000 Euro deckten einen Teil der Summe ab.

33 Sitzplätze

Roland Moritzer, Geschäftsführer der Ansbacher Bäder- und Verkehrs-GmbH (ABuV), und Oberbürgermeisterin Carda Seidel unternahmen mit Vertretern des Stadtrats und der Medien eine halbstündige Rundfahrt durch Eyb in dem neuen Bus. „Die ABuV befördert rund 1.500.000 Fahrgäste im Jahr“, führte Roland Moritzer aus. 14 Busse der Firma Rattelmeier, mit der eine Kooperation besteht, sind im Einsatz. Der neue Bus verfügt über 33 Sitz- und 67 Stehplätze. Durch eine ausklappbare Rampe wird Fahrgästen, die auf den Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, der Ein- und Ausstieg erleichtert. Zwei Bildschirme zeigen die jeweils nächste Haltestelle an, außerdem gibt es kostenloses WLAN im Bus. „Der Erdgasbus ist 4 Dezibel leiser als ein normaler Bus, für das subjektive Geräuschempfinden bedeutet das eine Halbierung des Lärms“, betonte Roland Moritzer.

Auf Anregung des Blinden- und Sehbehindertenverbands sind die Haltestangen ebenso wie Klebestreifen an den Türen in leuchtendem Gelb gehalten. Der Kontrast soll es Menschen mit Sehbehinderung leichter machen, sich zurechtzufinden. Bei der Probefahrt durch Eyb schlängelte sich der Bus auch durch Nebenstraßen, in denen zu beiden Seiten Autos parkten. „Der normale Wahnsinn“, kommentierte ABuV-Geschäftsführer Roland Moritzer. An verschiedenen Haltestellen wurden das Absenksystem des Busses zum Niveau des Bordsteins, das als „Kneeling“ bezeichnet wird, sowie die ausklappbare Rampe demonstriert. Mancherorts müssen Fahrgäste beim Aussteigen auf den Fahrradweg treten. Stadtrat Werner Forstmeier appellierte an die Verkehrsteilnehmer, Rücksicht zu nehmen, um gefährliche Kollisionen zu verhindern.

Foto: Von links: Robert Rattelmeier (Firma Rattelmeier), Thomas Deffner (stellvertr. Bürgermeister), Roland Moritzer (Geschäftsführer ABuV) und Oberbürgermeisterin Carda Seidel. Foto: Hanna Wild

 

 

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