Wilhelma unterstützt australische Zoos

Stuttgart/Australien (wz). Die monatelange Feuersbrunst in Australien macht Nothilfe auch für Natur und Tierwelt brandeilig. Mit Geldern aus Artenschutz-Budget und Spenden ihrer Gäste greift die Wilhelma den Kolleginnen und Kollegen der Zoos vor Ort spontan unter die Arme, setzt aber zugleich auf ein langfristiges Engagement auf dem Fünften Kontinent. „50.000 Euro werden wir sofort überweisen“, sagt der Direktor des Zoologisch- Botanischen Gartens in Stuttgart, Dr. Thomas Kölpin. „Für Rettungsmaßnahmen, die professionell koordiniert und wissenschaftlich fundiert sind, können wir das weltweite Netz der Zoos nutzen, um der Tierwelt zu helfen.“ Deshalb fließt das Geld an das dreistufige Hilfeprogramm des australischen Dachverbands Zoo and Aquarium Association (ZAA). Die Buschbrände von ungekanntem Ausmaß haben nicht nur Milliarden von Tieren unmittelbar das Leben gekostet, sondern auch unzähligen von den Flammen verschonten Tieren die Lebensgrundlage zerstört. Daher drohen verschiedene Spezies regional ausgelöscht zu werden. „Wir sind äußerst dankbar, einen so großen Beitrag von der Wilhelma und ihren Besucherinnen und Besuchern zu erhalten, und erkennen auch an, dass wir für dessen optimale Verwendung eine Verantwortung tragen“, erklärt Nicola Craddock von der ZAA-Geschäftsstelle. „In einem ersten Schritt bringen wir gerettete Tiere in geeignete Einrichtungen, wo Experten sie behandeln, pflegen und auf die Rückkehr in die Natur vorbereiten. Im Schritt zwei untersuchen Fachleute die Brandschäden und Folgen für Wildbestand und Lebensräume, um zu ermitteln, wo die Kräfte zur Wiederherstellung am dringlichsten zu bündeln sind. Mittel- und langfristig sollen im dritten Schritt gesundete Tiere in regenerierten Lebensräumen wieder angesiedelt werden, um dort Populationen zu schaffen, die sich selbst erhalten können.“ Wo genau die Finanzmittel aus Stuttgart zum Einsatz kommen, steht daher noch nicht fest. Die Verteilung der Gelder entscheidet das Wildlife Conservation Committee der ZAA nach einem Kriterienkatalog mit Priorität für Spezies, die als bedroht klassifiziert sind. „Von den umgerechnet 80.000 Australischen Dollar widmen wir 30.000 Dollar der Phase eins, um die unmittelbare Not der Tiere zu mindern und dem Personal der Tierkliniken bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen“, sagt Kölpin. „Die weiteren 50.000 Dollar sollen in Phase zwei helfen, das Ausmaß der Schäden zuverlässig einzuschätzen, um zu entscheiden, welche Maßnahmen die effizientesten sind.“

Foto: Taronga Zoo

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