…wurde bereits mehrfach mutwillig beschädigt und entwendet
Hier scheint jemand nur Singen und Klatschen in der Schule gehabt zu haben: Der Sperrpfosten vom sog. „Edersfelder Weg“ von der Stadthalle kommend Richtung B13 auf Höhe des Augrabens wurde schon mehrmals mutwillig beschädigt, umgefahren oder gleich ganz entwendet. Die ersten zwei bis fünf Mal war das noch ganz lustig, mittlerweile fragen wir uns als fürsorglich orientierte Stadt aber schon, wem hier die Evolution die Zuneigung verweigert hat. Der Sperrpfosten steht nämlich dort nicht ohne Grund und zur Belustigung eines Einzelnen. Er soll den motorisierten Verkehr aus einem Gebiet heraushalten, das aufgrund seiner biologischen Vielfalt und Lage als Biotop und Vogelschutzgebiet eingestuft wurde. Eidechsen, Insekten und vor allem Wiesenbrüter sind hier zu Hause und haben kein gesteigertes Interesse daran, dass ihr Rückzugsort ge- oder gar zerstört wird. Deswegen der Sperrpfosten, der nur Fußgänger oder Fahrradverkehr zulässt.
„Sie merken, wir haben die Nase gestrichen voll und werden die Sachbeschädigung nicht mehr hinnehmen. Leider haben alle Anzeigen bisher zu nichts geführt“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wir setzen daher eine Belohnung von 500 Euro aus, um die Person zu finden, die den Sperrpfosten immer wieder umfährt oder anderweitig kaputt macht. Es kann nicht sein, dass Natur und Steuerzahler unter der Boshaftigkeit eines Einzelnen leiden müssen.“
Der asphaltierte Weg, auf dem der Sperrpfosten angebracht ist, ist nicht breit genug, dass zwei Fahrzeuge ohne Ausweichmanöver aneinander vorbeikommen. Flurschäden sind vorprogrammiert. Dazu ist die Strecke Teil des Altmühltalradwegs, aufgrund des Zweiradaufkommens gilt daher besondere Vorsicht. Der schmale Weg ist nicht für den motorisierten Verkehr zugelassen, Verkehrsschilder am Anfang und Ende des Biotops weisen darauf gut sichtbar und in internationaler Bildsprache hin. Autos und LKW sind tabu, landwirtschaftliche Anlieger müssen die für das Gerät zugelassenen Wege nutzen, um beispielsweise für Mäharbeiten auf die naheliegenden Felder zu kommen.
„Wir wollen den Verursacher überführen und die Situation verbessern“, ergänzt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Wer Hinweise geben kann, der wendet sich bitte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Ordnungsamtes.“ Kontaktiert werden kann das Amt unter ordnungsamt@gunzenhausen.de oder per Telefon unter 09831/508 116.
Foto: Stadt Gunzenhausen/Gustav Girschele