Entgelte 2024 deutlich gestiegen – Gender-Pay-Gap leicht verringert

von | 26. August 2025 | Altmühlfranken, Gunzenhausen, Pleinfeld, Treuchtlingen, Weißenburg

(red). Die Brut­to­ein­kom­men im Agen­tur­be­zirk Ans­bach-Wei­ßen­burg stie­gen 2024 um 4,9 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr – Män­ner und Frau­en glei­chen sich nur lang­sam an

Das mitt­le­re Brut­to­ein­kom­men sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Voll­zeit­be­schäf­tig­ter ist 2024 im Agen­tur­be­zirk Ans­bach-Wei­ßen­burg deut­lich gestie­gen. So beträgt der Ent­gelt-Medi­an über den Agen­tur­be­zirk hin­weg 4.276 Euro. Das ent­spricht einem Anstieg von 4,9 Pro­zent oder rund 170 Euro gegen­über dem Vor­jahr.

Clau­dia Wol­fin­ger, Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit Ans­bach-Wei­ßen­burg, erläu­tert: „Das deut­li­che Plus bei den Ent­gel­ten erklärt sich zu einem wesent­li­chen Teil durch die höhe­ren Tarif­ab­schlüs­se im ver­gan­ge­nen Jahr. Den­noch blei­ben auch regio­na­le Unter­schie­de – ins­be­son­de­re bran­chen­be­dingt.“

Die Span­ne der Medi­an-Ent­gel­te in den ein­zel­nen Gebiets­kör­per­schaf­ten reicht von 4.018 Euro in der Stadt Ans­bach bis 3.501 Euro im Kreis Ans­bach. Die Krei­se Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen und Roth lie­gen bei 3.694 bzw. 3.621 Euro. Damit blei­ben der Agen­tur­be­zirk und die ein­zel­nen Gebiets­kör­per­schaf­ten unter dem bay­ern­wei­ten Medi­an-Wert von 4.166 Euro. Die Stadt Ans­bach liegt fast genau im Bun­des­schnitt – der Rest teils deut­lich dar­un­ter.

Im bun­des­wei­ten Medi­an-Ent­gelt-Ran­king steht Erlan­gen mit 5.769 Euro auf Platz 2, dicht gefolgt von Wolfs­burg mit 5.730 Euro. Unan­ge­foch­ten auf Platz 1 steht Ingol­stadt mit dem Medi­an von 5.855 Euro. Schluss­lich­ter sind die drei Ost­deut­schen Land­krei­se Erz­ge­bir­ge, Saa­le-Orla und Gör­litz mit je knapp 3.000 Euro.

Gen­der-Pay-Gap sinkt nur lang­sam

Noch immer ver­die­nen Män­ner im Agen­tur­be­zirk durch­schnitt­lich mehr als Frau­en – etwa 500 Euro und damit gut 15 Pro­zent. Den­noch haben Frau­en vom aktu­el­len Lohn­an­stieg stär­ker pro­fi­tiert und die­se Lücke zum Vor­jahr um etwa einen Pro­zent­punkt ver­rin­gert. Frau­en ver­dien­ten 2024 5,4 Pro­zent mehr als im Vor­jahr – Män­ner nur 4,5 Pro­zent.

„Das blei­ben­de Lohn­ge­fäl­le liegt vor allem dar­an, dass Frau­en auch durch fami­li­är bedingt Kar­rie­re­kni­cke sel­te­ner in Füh­rungs­po­si­tio­nen auf­stei­gen – trotz ver­gleich­ba­rer Qua­li­fi­ka­ti­on“, erläu­tert Wol­fin­ger. Ein wei­te­rer Grund ist dem­nach, dass Frau­en weni­ger in stark nach­ge­frag­ten und gut bezahl­ten tech­ni­schen Beru­fen ver­tre­ten sind.

Hier geht’s zum Ent­gelt­at­las nach Beru­fen und zur voll­stän­di­gen Ent­gelt­ana­ly­se 2024 der Bun­des­agen­tur für Arbeit: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/

Was der Medi­an ist: Die Ent­gelt­sta­tis­tik betrach­tet übli­cher­wei­se den Medi­an. Er teilt die Ent­gel­te in zwei Hälf­ten: Eine Hälf­te der Beschäf­tig­ten erzielt ein Ent­gelt unter dem Medi­an­wert, das Ent­gelt der ande­ren Hälf­te liegt über dem Medi­an. Der Medi­an ist – anders als das arith­me­ti­sche Mit­tel – gegen­über soge­nann­ten Aus­rei­ßern robust, also gegen­über Wer­ten, die extrem von ande­ren Wer­ten abwei­chen.

Foto: Bri­git­te Dorr