Erste Schritte in die Welt der Bücher

von | 24. April 2025 | Altmühlfranken, Gunzenhausen

Mel­e­na Ren­ner von der Buch­hand­lung am Fär­ber­turm gab Rat­schlä­ge für die ers­ten Schrit­te in die Welt der Bücher – Initia­ti­ve der koor­di­nie­ren­den Kin­der­schutz­stel­le des Land­krei­ses

Gun­zen­hau­sen (red). Wann geht es los mit dem Ein­stieg in die Welt der Bücher und wel­che Bücher sind geeig­net, um Freu­de am Bil­der­buch-Anschau­en und am Vor­le­sen zu ver­mit­teln? Im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­rei­he „Fit für Fami­lie“ hat­te die Buch­händ­le­rin Mel­e­na Ren­ner von der Buch­hand­lung am Fär­ber­turm Tipps zum frü­hen Vor­le­sen sowie geeig­ne­te Bil­der­bü­cher mit­ge­bracht. Unter dem Titel „Bücher für klei­ne Ohren“ hat­te sie für Eltern und Kin­der eine kurz­wei­li­ge Mischung aus Vor­trag und Bil­der­buch-Gucken gefun­den. Ein­ge­la­den hat­te Chris­ti­ne Mül­ler vom Koki-Netz­werk frü­he Kind­heit.

In den ers­ten drei Lebens­mo­na­ten fin­den Babys Bil­der­bü­cher und Lepo­rel­los mit Schwarz-Weiß-Moti­ven fas­zi­nie­rend und gehen hier auf eine ers­te Augen­rei­se.  Bücher zum Anfas­sen, in denen es knis­tert, raschelt oder das Kind mit Schie­bern oder Tür­chen spie­len kann, sind im ers­ten Lebens­jahr inter­es­sant. Bei die­sen ers­ten Situa­tio­nen, in denen Eltern mit den Kin­dern Bil­der­bü­cher anschau­en oder vor­le­sen, ist die Auf­merk­sam­keits­span­ne der Kin­der noch gering. Manch­mal möch­ten die Kin­der zwi­schen ver­schie­de­nen Büchern hin- und her­sprin­gen. Das ist schon ok – so der Tenor von Mel­e­na Ren­ner.

Mit dem Vor­le­sen ein­her geht das Signal: Jetzt neh­men sich Mama oder Papa Zeit, es wird geku­schelt und gemein­sam das Buch ange­schaut. Beson­ders als Ritu­al vor dem Ein­schla­fen ist ein guter Moment fürs Bil­der­buch. Es kann auch ruhig immer die glei­che Geschich­te sein, wenn die Kin­der das so möch­ten.

Eine Bil­der­buch-Emp­feh­lung fürs ers­te Vor­le­sen wäre bei­spiels­wei­se „Von Ja bis Nein darf alles sein. Ich ent­schei­de!“ von Cor­ne­lia Lind­ner. Ein Buch für Fra­gen, die im All­tag auf­tau­chen. Die­ses Buch lädt mit den vie­len Bil­dern dazu ein, gemein­sam durch­zu­blät­tern und berei­tet aufs län­ge­re Zuhö­ren vor. Beim Mit­mach-Buch „So schön ist der Früh­ling“ bekom­men die Kin­der klei­ne Auf­trä­ge und wenn das Kind sich reckt und streckt wie der Igel, kön­nen die Eltern dabei den Text vor­le­sen. Pe Gri­go hat zu allen Jah­res­zei­ten sol­che Bil­der­bü­cher illus­triert.

Für die Sprach­ent­wick­lung ab einem Jahr ist das Vor­le­sen för­der­lich: das Kind lernt neue Wör­ter ken­nen und hat beson­de­ren Spaß an Reim­bü­chern. Ein Bei­spiel für ein ers­tes Vor­le­se-Bil­der­buch ist „Rit­ter Otto will nicht kämp­fen“, bei dem Gün­ther Jakobs die Geschich­te vom ängst­li­chen Otto in Rei­men erzählt. Oder man greift zu Bil­der­buch-Klas­si­kern wie die Geschich­ten von Matz, Fratz und Lies­chen von Rose Pflock und Kazua Iwa­mu­ra.

Oft wer­den von Eltern oder Groß­el­tern Bil­der­bü­cher nach­ge­fragt, mit denen man mit Kin­dern bestimm­te The­men wie Geschwis­ter­streit oder den Kin­der­arzt-Besuch mit Hil­fe eines Buches bespre­chen kann. Das ist auch des­halb hilf­reich, weil man Ideen bekommt, wie kom­pli­zier­te Sach­ver­hal­te kind­ge­recht erklärt wer­den kön­nen.

Wäh­rend des Vor­trags brach­te ein Klein­kind immer wie­der ein Buch nach vor­ne, das ihm gera­de gefiel. Mel­e­na Ren­ner nutz­te die Situa­ti­on für eine ihr wich­ti­ge Anre­gung: Am bes­ten die Kin­der die Bil­der­bü­cher sel­ber aus­wäh­len las­sen – in der Büche­rei, in der Buch­hand­lung oder auch aus dem eige­nen Bücher­re­gal. Dann klappt es nach und nach immer bes­ser mit den gemein­sa­men Vor­le­se-Erleb­nis­sen. Eine gute Vor­be­rei­tung für die Zeit in Kin­der­gar­ten und Schu­le!

Bild­un­ter­schrift: Buch­händ­le­rin Mel­e­na Ren­ner und Chris­ti­ne Mül­ler vom KoKi-Netz­werk frü­he Kind­heit freu­ten sich über das Inter­es­se am Vor­trag, bei dem auch die Kin­der ein­be­zo­gen wur­den. Foto: Babett Gut­h­mann