GemüseAckerdemie — Unterricht an der frischen Luft

von | 29. Mai 2025 | Altmühlfranken, Weißenburg

(red). Am Gym­na­si­um in Wen­del­stein steht jetzt wie­der Säen, Pflan­zen und Jäten auf dem Stun­den­plan. Die Schu­le betei­ligt sich mit ihren Schü­le­rin­nen und Schü­lern an dem Bil­dungs­pro­gramm Gemü­se­Acker­de­mie. Die Acker­zeit von April bis Okto­ber ist das Herz­stück des Pro­gramms, das von der AOK geför­dert wird. „Mit der Gemü­se­Acker­de­mie will die AOK Schü­le­rin­nen und Schü­lern nahe­brin­gen, wie man Gemü­se anbaut, pflegt und ern­tet und so deren Ernäh­rungs­kom­pe­tenz stär­ken“, sagt Anne­gret Win­ter, Ernäh­rungs­expert­ein von der AOK in Mit­tel­fran­ken. Dafür bewirt­schaf­ten der­zeit ca. 60 Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihr eige­nes Feld. Sie bau­en dort bis zu 30 ver­schie­de­ne Gemü­se­ar­ten an. Aktu­ell steht gera­de die zwei­te Pflan­zung an mit Toma­te, Zuc­chi­ni, Gur­ke, Mais und Kür­bis. „Min­des­tens ein­mal in der Woche hegen und pfle­gen die Kin­der ihr Gemü­se und erfah­ren dabei viel über fri­sche natur­be­las­se­ne Nah­rungs­mit­tel und gesun­de Ernäh­rung“, freut sich Dr. Johan­nes Novot­ny, Rek­tor des Gym­na­si­um Wen­del­stein.

Nach­hal­tig gesund

Die Kin­der ler­nen die gesam­te Wert­schöp­fungs­ket­te der Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on ken­nen. Die Mäd­chen und Buben pflan­zen und pfle­gen das Gemü­se nicht nur, son­dern ern­ten und ver­mark­ten es auch. „Selbst­ver­ständ­lich sol­len die Kin­der von ihrer Ern­te auch pro­fi­tie­ren und so wer­den die Eltern als Abneh­mer des Gemü­ses in das Pro­gramm mit ein­ge­bun­den“, so Anne­gret Win­ter. Die Kin­der erle­ben damit unmit­tel­bar, wie schmack­haft und gesund fri­sches Gemü­se ist. Im Vor­feld wur­den die Leh­re­rin­nen und Leh­rer geschult und mit umfang­rei­chem Bil­dungs­ma­te­ri­al für den Unter­richt aus­ge­stat­tet. Die soge­nann­ten 20 Bil­dungs­bau­stei­ne ver­mit­teln Wis­sen rund um das prak­ti­sche Ackern und wei­ter­füh­ren­de The­men der Nach­hal­tig­keit. „Unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler sind mit Begeis­te­rung dabei und freu­en sich beson­ders auf die prak­ti­schen Arbei­ten direkt auf dem Feld“, berich­tet Anne­gret Win­ter. Durch den hohen Pra­xis­be­zug und auf den Lehr­plan abge­stimm­te Bil­dungs­ma­te­ria­li­en wer­de das Ernäh­rungs- und Bewe­gungs­ver­hal­ten sowie die sozia­len Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler geför­dert. „Zudem ver­mit­telt die Gemü­se­Acker­de­mie, wie wir uns gesund ernäh­ren und dabei die Umwelt schüt­zen kön­nen“, erläu­tert Dr. Chris­toph Schmitz (Grün­der und Geschäfts­füh­rer) des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins Acker e.V., der das Schul­gar­ten­pro­gramm ent­wi­ckelt hat.

Die AOK Bay­ern unter­stützt die Gemü­se­Acker­de­mie des Sozi­al­un­ter­neh­mens Acker e.V. im neun­ten Jahr und schickt bereits die 273. Schu­le aufs Feld. In die­sem Jahr neh­men rund 8.200 Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Bay­ern am Pro­gramm teil und küm­mern sich um mehr als 10.400 m² Acker­flä­che. Ins­ge­samt haben seit 2017 bay­ern­weit über 23.500 Kin­der ihr eige­nes Gemü­se ange­baut und um die 17.500 Qua­drat­me­ter Acker­flä­che bewirt­schaf­tet.

Foto: Pix­a­bay