Harald Dösel als Delegierter auf dem SPD-Landesparteitag in Landshut

von | 30. September 2025 | Allgemein, Altmühlfranken, Gunzenhausen, Pleinfeld, Treuchtlingen, Weißenburg

Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen/­Lands­hut – Als Dele­gier­ter des SPD-Kreis­ver­ban­des Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen nahm Harald Dösel am Lan­des­par­tei­tag der Bay­ern­SPD in Lands­hut teil, wo er sich sowohl über die Wahl von Kath­rin Pol­lack zur neu­en Gene­ral­se­kre­tä­rin freu­te als auch über den kla­ren kom­mu­nal­po­li­ti­schen Schwer­punkt des Par­tei­tags.

Beson­ders erfreut zeig­te sich Dösel über die Wahl der Ans­ba­cher Unter­be­zirks­vor­sit­zen­den Kath­rin Pol­lack zur neu­en Gene­ral­se­kre­tä­rin der Bay­ern­SPD. Sie arbei­tet künf­tig eng mit ihrem Stell­ver­tre­ter, dem erfah­re­nen Kom­mu­nal­po­li­ti­ker und Forch­hei­mer Ober­bür­ger­meis­ter Uwe Kirsch­stein, zusam­men. Gemein­sam wer­den sie die neu­ge­wähl­te Dop­pel­spit­ze der Bay­ern­SPD, Ron­ja End­res und Sebas­ti­an Rol­off, unter­stüt­zen. „Das ist ein groß­ar­ti­ges Zei­chen für unse­re Regi­on. Kath­rin Pol­lack bringt enor­me Kom­pe­tenz mit und wird die Inter­es­sen der Kom­mu­nen im Lan­des­vor­stand stark ver­tre­ten. Wir gra­tu­lie­ren ihr ganz herz­lich!“, so Dösel.

Mit gro­ßer Mehr­heit ver­ab­schie­de­te der Par­tei­tag den Leit­an­trag des Lan­des­vor­stan­des „Star­ke Kom­mu­nen, star­kes Bay­ern. Zukunft und Zusam­men­halt ent­ste­hen vor Ort“. Der Antrag rückt die Kom­mu­nal­po­li­tik in den Mit­tel­punkt und setzt ein star­kes Signal mit Blick auf die baye­ri­schen Kom­mu­nal­wah­len am 8. März 2026.

Im Zen­trum steht die Über­zeu­gung, dass star­ke Kom­mu­nen die Grund­la­ge für gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt sind. Die SPD will des­halb die Rah­men­be­din­gun­gen für Städ­te und Gemein­den in Bay­ern grund­le­gend ver­bes­sern. Kon­kret for­dert die Par­tei eine ver­läss­li­che und aus­kömm­li­che Finan­zie­rung von Kitas und Schu­len, eine flä­chen­de­cken­de ärzt­li­che und pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung sowie eine bes­se­re Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen beim Aus­bau von Ganz­tags­an­ge­bo­ten. Auch der Woh­nungs­bau müs­se gestärkt wer­den: Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Kom­mu­nal­po­li­tik setzt hier auf dau­er­haft bezahl­ba­ren Wohn­raum, mehr kom­mu­na­le Hand­lungs­mög­lich­kei­ten beim Grund­stücks­er­werb und eine deut­li­che Auf­sto­ckung der staat­li­chen För­der­mit­tel. Eben­so soll die Mobi­li­tät im länd­li­chen Raum spür­bar ver­bes­sert wer­den.

Ein beson­de­res Gewicht legt der Antrag auf die Finanz­kraft der Kom­mu­nen, die auch im Land­kreis Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen vie­ler­orts unter Druck steht. Der Leit­an­trag macht deut­lich, dass baye­ri­sche Städ­te und Gemein­den nicht län­ger ein Vier­tel aller staat­li­chen Auf­ga­ben schul­tern kön­nen, wäh­rend ihnen sei­tens des Frei­staats ledig­lich ein Sieb­tel der staat­li­chen Ein­nah­men zur Ver­fü­gung steht. Statt klein­tei­li­ger Zuschuss­pro­gram­me, die oft­mals an kom­pli­zier­ten Antrags­ver­fah­ren schei­tern, braucht es nach Über­zeu­gung der SPD eine ver­läss­li­che Grund­fi­nan­zie­rung, mit der die Kom­mu­nen eigen­stän­dig han­deln kön­nen.

Die SPD ver­weist auch auf die Bun­des­ebe­ne: Dort konn­te auch auf Druck der Sozi­al­de­mo­kra­tie sicher­ge­stellt wer­den, dass ein erheb­li­cher Teil des Son­der­ver­mö­gens für Län­der und Kom­mu­nen bereit­steht. Der Frei­staat müs­se nun dafür sor­gen, dass die­se Mit­tel schnell bei den Städ­ten und Gemein­den ankom­men – und zwar so, dass die Kom­mu­nen selbst ent­schei­den kön­nen, wel­che drin­gend not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen sie damit ansto­ßen. „Was wir nicht brau­chen, sind erneut büro­kra­ti­sche und unfle­xi­ble För­der­richt­li­ni­en, die die Hand­lungs­mög­lich­kei­ten ein­schrän­ken“, so Dösel. Ein war­nen­des Bei­spiel sei der Ganz­tags­aus­bau, wo die kom­mu­nal­feind­li­che baye­ri­sche Aus­ge­stal­tung der För­der­be­din­gun­gen den voll­stän­di­gen Abruf drin­gend benö­tig­ter Bun­des­mit­tel ver­hin­dert habe. „Das darf nicht Schu­le machen“, beton­te Dösel.

Dar­über hin­aus stellt die SPD klar: Auf­ga­be von Kom­mu­nen ist es, den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt zu orga­ni­sie­ren. „Es ist nicht län­ger hin­nehm­bar, dass Kom­mu­nen auch im rei­chen Bay­ern kaum mehr Spiel­räu­me haben, frei­wil­li­ge Leis­tun­gen wie Kul­tur- und Sport­an­ge­bo­te zu erhal­ten oder not­wen­di­ge Inves­ti­tio­nen in Schu­len und Infra­struk­tur anzu­sto­ßen“, so Dösel. Rechts­auf­sichts­be­hör­den dürf­ten den Gemein­den nicht län­ger nahe­le­gen, sich auf ver­meint­li­che „Kern­an­lie­gen“ zu beschrän­ken. Gera­de die soge­nann­ten frei­wil­li­gen Leis­tun­gen – ob Spiel­plät­ze, kul­tu­rel­le Ange­bo­te, Jugend­zen­tren, sozia­le Ein­rich­tun­gen oder Schwimm­bä­der – sei­en es, die Orte leben­dig und lie­bens­wert machen und damit den Gemein­sinn und die Demo­kra­tie stär­ken.

Gera­de für den länd­li­chen Raum sei es ent­schei­dend, dass Kom­mu­nen hand­lungs­fä­hig blei­ben. „Unse­re Gemein­den brau­chen wie­der Luft zum Atmen – für Inves­ti­tio­nen in Bil­dung, Infra­struk­tur, Kli­ma­schutz und das sozia­le Mit­ein­an­der. Ohne star­ke Kom­mu­nen gibt es kei­ne star­ke Demo­kra­tie.“

Foto: Anet­te Fay