Schutz- und Überwachungszone auf Grund Geflügelpestausbruchs festgelegt

von | 12. März 2025 | Altmühlfranken, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Weißenburg

(red). Im Land­kreis Ans­bach ist in einem Geflü­gel­be­trieb im Bereich der Stadt Feucht­wan­gen am 9. März 2025 ein amt­lich bestä­tig­ter Fall der für die Tie­re töd­lich ver­lau­fen­den Geflü­gel­pest (HPAI) – auch Vogel­grip­pe genannt – fest­ge­stellt wor­den. Alle rund 15.000 Mast­pu­ten und rund 15.000 Puten­kü­ken wur­den mitt­ler­wei­le gemäß den Vor­schrif­ten der bun­des­weit gül­ti­gen Geflü­gel­pest-Ver­ord­nung getö­tet und fach­ge­recht unschäd­lich ent­sorgt.

Um eine Aus­brei­tung der Geflü­gel­pest auf wei­te­re Bestän­de zu ver­hin­dern, wur­den um den Aus­bruchs­be­trieb eine Schutz­zo­ne mit einem Radi­us von drei Kilo­me­tern und eine Über­wa­chungs­zo­ne mit einem Radi­us von zehn Kilo­me­tern fest­ge­legt. Ins­be­son­de­re für leben­des Geflü­gel, Eier und Geflü­gel­fleisch­pro­duk­te gel­ten in und aus die­sen Gebie­ten Ver­brin­gungs­ver­bo­te. In der Schutz­zo­ne gel­ten dar­über hin­aus stren­ge Vor­schrif­ten zur Des­in­fek­ti­on von Fahr­zeu­gen und Maschi­nen, die in der Geflü­gel­hal­tung ein­ge­setzt wer­den. In bei­den Zonen gilt Auf­stall­pflicht min­des­tens für den Zeit­raum von 30 Tagen nach Des­in­fek­ti­on des Aus­bruchs­be­trie­bes. Da die Des­in­fek­ti­on der Stäl­le aktu­ell noch nicht ganz abge­schlos­sen ist, kann der End­punkt der Auf­stall­pflicht in den bei­den Restrik­ti­ons­zo­nen aktu­ell nur grob abge­schätzt wer­den (Mit­te April 2025).

Im Land­kreis Ans­bach umfasst die Schutz­zo­ne die Orts­tei­le fol­gen­der Städ­te und Gemein­den: Dürr­wan­gen (Dürr­wan­gen, Flins­berg, Goschen­hof, Hals­bach, Neu­ses, Rap­pen­hof, Sulz­ach), Feucht­wan­gen (Ber­nau, Eschlach, Hain­müh­le, Herrn­schall­bach, Kop­pen­schall­bach, Krap­fen­au, Lot­ter­hof, Metz­le­s­berg, Mögers­bronn, Schöhn­müh­le, St. Ulrich, Vol­kerts­wei­ler, Wehl­mäu­sel, Wei­kers­dorf, Zeh­dorf) und Schopf­loch (Köhlau).

Die Über­wa­chungs­zo­ne umfasst die Orts­tei­le fol­gen­der Städ­te und Gemein­den:

  • Aurach (Gin­del­bach, Schutz­müh­le, West­heim, Winds­ho­fen)
  • Burk (Bruck, Mei­ern­dorf, Schleif­müh­le)
  • Dent­lein am Forst (Dent­lein, Erl­müh­le, Fet­schen­dorf, Groß­oh­ren­bronn, Kai­er­berg, Klein­oh­ren­bronn, Leich­sen­hof, Ober­mos­bach, Ölmüh­le, Schwaighau­sen, Zin­sel­hof)
  • Din­kels­bühl (Bern­hards­wend, Bot­zen­wei­ler, Burg­stall, Din­kels­bühl, Esbach, Gais­müh­le, Gers­bronn, Hau­serts­hof, Hel­len­bach, Hohen­schwärz, Holz­ap­felshof, Karls­holz, Ket­schen­wei­ler, Maul­ma­cher, Möge­lin­schlöß­lein, Neu­städt­lein, Ober­meiß­ling, Ober­radach, Oel­müh­le, Rad­wang, Rain, Rei­cherts­müh­le, Rot­hof, Seg­rin­gen, Sei­dels­dorf, Sin­bronn, Sitt­lin­gen, Stei­ne­wei­ler, Unter­meiß­ling, Unter­radach, Wal­deck, Walk­müh­le, Wei­del­bach)
  • Dürr­wan­gen (Dat­tel­hof, Hals­bach, Has­lach, Hirsch­bach, Witz­manns­müh­le)
  • Ehin­gen (Bey­er­berg, Hütt­lin­gen)
  • Feucht­wan­gen (Aich­au, Aichen­zell, Arch­s­ho­fen, Ban­zen­wei­ler, Berg­ner­zell, Bie­ber­bach, Cha­r­hof, Char­müh­le, Dorf­gü­tin­gen, Esbach, Geh­ren­berg, Glas­ho­fen, Heil­bronn, Hei­li­gen­kreuz, Herbst­müh­le, Hin­ter­brei­tent­hann, Höf­stet­ten, Jakobs­müh­le, Jun­gen­hof, Kal­ten­bronn, Krebs­hof, Krobshau­sen, Krobs­häu­ser Müh­le, Kühn­hardt am Schle­gel, Lar­rie­den, Lei­per­zell, Lich­ten­au, Löschen­müh­le, Mos­bach, Neid­lin­gen, Ober­ahorn, Ober­hin­ter­hof, Oberrans­bach, Ober­roth­müh­le, Rei­chen­bach, Riß­mann­schall­bach, Sei­der­zell, Som­mer­au, Sper­bers­bach, Stein­bach, Tau­ber­schall­bach, Thürn­ho­fen, Tri­bur, Ueber­schlag­müh­le, Unter­ahorn, Unterd­al­lers­bach, Unter­hin­ter­hof, Unter­rans­bach, Vor­der­brei­tent­hann, Wei­ler am See, Wüs­ten­wei­ler, Zum­berg)
  • Her­rie­den (Ang­erhof, Bir­kach, Bit­tel­hof, Böckau, Busch­hof, Elbers­roth, Grä­ben­win­den, Lat­ten­buch, Leu­ckers­dorf, Ober­schön­bronn, Sickers­dorf)
  • Lang­furth (Ammel­bruch, Dorf­kem­ma­then, Matz­manns­dorf, Ober­kem­ma­then, Schlier­berg, Stö­ckau)
  • Lehr­berg (Schma­len­bach)
  • Mönchs­roth (Win­net­ten)
  • Schopf­loch (Buch­hof, Deu­en­bach, Dickers­bronn, Lehen­buch, Lehen­gü­tin­gen, Pul­ver­müh­le, Wald­häus­lein, Zwern­berg)
  • Wie­seth (Ammon­schön­bronn, Becken­müh­le, Def­fers­dorf, Forn­dorf, Häus­lin­gen, Höf­stet­ten, Löll­dorf, Mit­tel­schön­bronn, Steig­müh­le, Unter­mos­bach, Zim­mers­dorf, Zirn­dorf)
  • Wil­burg­stet­ten (Brenn­hof, Knit­tels­bach, Vil­lers­bronn, Walk­müh­le)
  • Wit­tels­ho­fen (Düh­ren, Gels­ho­fen, Illen­schwang, Ober­mi­chel­bach, Unter­mi­chel­bach)

Das Land­rats­amt Ans­bach hat für die genann­ten Orte eine All­ge­mein­ver­fü­gung erlas­sen, aus der die ent­spre­chen­den Restrik­ti­ons­ge­bie­te sowie ange­ord­ne­ten Schutz­maß­nah­men her­vor­ge­hen.

Die Betrie­be sind zudem ver­pflich­tet, die all­ge­mei­nen Hygie­ne- und Bio­si­cher­heits­maß­nah­men kon­se­quent ein­zu­hal­ten, wie zum Bei­spiel Fut­ter wild­vo­gel­si­cher auf­zu­be­wah­ren und Schad­na­ger zu bekämp­fen.

Auf­grund des Vor­kom­mens der Geflü­gel­pest bei Wild­vö­geln wird die Bevöl­ke­rung auf­ge­ru­fen, kei­ne toten Wild­vö­gel anzu­fas­sen oder zu bewe­gen, son­dern ent­spre­chen­de Fun­de unter Anga­be des Fund­or­tes dem Vete­ri­när­amt, der jewei­li­gen Gemein­de oder der Poli­zei zu mel­den.

Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen zur Geflü­gel­pest in Bay­ern sowie ein Merk­blatt für Geflü­gel­hal­ter und eine bay­ern­wei­te Kar­te, aus denen sich die betrof­fe­nen Gebie­te erge­ben, sind auf der Sei­te des Lan­des­amts für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (www.lgl.bayern.de) unter dem Stich­wort „Geflü­gel­pest“ ver­füg­bar.

Auf­grund der epi­de­mio­lo­gi­schen Annah­me, dass Wild­vö­gel für den Aus­bruch der Geflü­gel­pest ursäch­lich sind, beginnt das Vete­ri­när­amt am Land­rats­amt Ans­bach nun mit Rei­hen­un­ter­su­chun­gen in Geflü­gel­be­trie­ben. In der Schutz­zo­ne wer­den die gemel­de­ten Hal­ter von Haus­ge­flü­gel (Hüh­ner, Enten, Puten, Gän­se) von Mit­ar­bei­tern des Vete­ri­när­am­tes stich­pro­ben­mä­ßig auf­ge­sucht. Deren Tie­re wer­den kli­nisch unter­sucht. Dabei wer­den vor allem bei Was­ser­ge­flü­gel unter ande­rem Tup­ferpro­ben aus dem Rachen genom­men, die dann vom Baye­ri­schen Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit aus­ge­wer­tet wer­den. „Mit die­sen sehr auf­wen­di­gen Rei­hen­un­ter­su­chun­gen fin­den wir her­aus, ob bereits eine wei­te­re Ver­brei­tung statt­ge­fun­den hat“, erklärt Dr. Ralf Zech­meis­ter, Lei­ter des Vete­ri­när­am­tes. „Damit sind wir in der Lage, schnellst­mög­lich Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Seu­che ein­zu­lei­ten.“ Bei den Besu­chen der Hal­ter wird auch geprüft, ob wei­te­re Bio­si­cher­heits­maß­nah­men not­wen­dig sind oder die Art der Hal­tung aus tier­me­di­zi­ni­scher Sicht ver­än­dert wer­den muss. Die Mit­ar­bei­ter des Vete­ri­när­am­tes tra­gen einen Dienst­aus­weis bei sich, den sie auf Ver­lan­gen vor­zei­gen.

Bild­un­ter­schrift: Um den Aus­bruchs­be­trieb hat das Land­rats­amt Ans­bach eine Schutz­zo­ne (inne­rer Kreis) und eine Über­wa­chungs­zo­ne (äuße­rer Kreis) ein­ge­rich­tet. Dar­in gel­ten jeweils stren­ge Vor­ga­ben zum Umgang mit Geflü­gel, Eiern und Fleisch. Gra­fik: Land­rats­amt Ans­bach