Wasser verschenkt, weil Aldi es kostenlos abpumpt– Protestaktion in Treuchtlingen sorgt für Aufsehen

von | 26. August 2025 | Altmühlfranken, Gunzenhausen, Pleinfeld, Treuchtlingen, Weißenburg

Treucht­lin­gen (red). Mit einem simp­len, aber star­ken Bild mach­te die Was­ser­grup­pe Treucht­lin­gen am Frei­tag­nach­mit­tag deut­lich, was ihnen unter den Nägeln brennt: Auf dem Wall­mül­ler­platz wur­den Was­ser­fla­schen ver­schenkt – das Was­ser hat­te die Initia­ti­ve zuvor selbst bei Aldi gekauft, dem Kon­zern, der in Treucht­lin­gen jähr­lich rund 650.000 Kubik­me­ter Grund­was­ser kos­ten­los abpumpt.

Zahl­rei­che Passant:innen blie­ben ste­hen, kamen ins Gespräch – und unter­zeich­ne­ten die Peti­ti­on der Initia­ti­ve. Im Ver­lauf der Akti­ons­wo­che kamen so Dut­zen­de neue Unter­schrif­ten zusam­men – ein star­ker Aus­druck der Unter­stüt­zung aus der Bevöl­ke­rung.

„Wir ver­schen­ken Was­ser, weil Aldi/Altmühltaler es sich nimmt – ohne zu zah­len, ohne Trans­pa­renz, ohne Rück­sicht auf die Zukunft. Das empört immer mehr Men­schen“, sagt Anne­lie­se Dischin­ger, Spre­che­rin der Was­ser­grup­pe.

Die Akti­on ist Teil der zwei­ten Akti­ons­wo­che für Was­ser­ge­rech­tig­keit, orga­ni­siert von der Was­ser­grup­pe Treucht­lin­gen gemein­sam mit der bun­des­wei­ten Kam­pa­gne Guter Grund. Mit Spa­zier­gän­gen, Gesprä­chen und krea­ti­ven Pro­test­for­men set­zen die Initia­ti­ven ein Zei­chen gegen die stil­le Pri­va­ti­sie­rung öffent­li­cher Res­sour­cen.

Die For­de­rung ist klar:

·         Finan­zi­el­ler Aus­gleich für eine wert­vol­le Res­sour­ce – gerech­te Abga­be für indus­tri­el­le Was­ser­ent­nah­me

·         Kei­ne Ver­län­ge­rung der Geneh­mi­gung zur indus­tri­el­len Was­ser­ent­nah­me ab 2026

·         Trans­pa­ren­te Ver­trä­ge, gerech­te Abga­ben, Begren­zung des LKW-Ver­kehrs

·         Vor­rang für kom­mu­na­le Ver­sor­gung und öko­lo­gi­sche Nach­hal­tig­keit

Wäh­rend Aldi/Altmühltaler ohne Gegen­leis­tung Trink­was­ser aus dem Tie­fen­grund för­dert, muss die Bevöl­ke­rung qua­li­ta­tiv schlech­te­res Trink­was­ser aus ent­fern­ten Quel­len wie dem Lech bezie­hen – mit wach­sen­der öko­lo­gi­scher Unsi­cher­heit.

„Dass Aldi/Altmühltaler wei­ter­hin schweigt, obwohl Bürger:innen immer lau­ter wer­den, ist bezeich­nend. Es braucht jetzt kla­re Ent­schei­dun­gen durch Ent­schei­dungs­trä­ger der Stadt und Ämter für Was­ser als Gemein­gut – nicht als Geschäfts­mo­dell“, for­dert eine Spre­che­rin von Guter Grund.

Foto: Sol­vig Schin­kö­the / Guter Grund