Unterwurmbach — „Es ist ein Meilenstein für Unterwurmbach, für die Region Gunzenhausen und für die Mobilitätswende im Fränkischen Seenland!“ Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz fand anlässlich eines kleinen Bahnfests an der neuen Haltestelle im Gunzenhäuser Ortsteil Unterwurmbach die richtigen Worte. „Jahrelang haben wir um diesen Bahnhalt gekämpft, es waren große Anstrengungen nötig, die sich am Ende jedoch gelohnt haben. Die Anbindung des Dorfs an die Schiene ist ein wichtiger Schritt und eine Aufwertung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Ob Schüler, Pendler oder Touristen, sie alle profitieren von der Maßnahme, die im Zuge der Hesselbergbahnreaktivierung überhaupt erst möglich wurde.“
Rund 1,13 Millionen Euro hat die Stadt Gunzenhausen in den Bahnhalt Unterwurmbach investiert. Fast die Hälfte des Geldes verschlang der sog. „Durchstich“, ein kleiner Tunnel unter den Bahngleisen, der Siedlungsbereich und Altdorf miteinander verbindet. Das „Durchstich- bzw. Tunnelprojekt“ wurde in der Vergangenheit immer mal wieder ins Gespräch gebracht, zuletzt in den 1980er-Jahren. Zur Umsetzung kam es lange nicht, dafür musste schon die Bahnstrecke Wassertrüdingen-Gunzenhausen reaktiviert werden. Die Haltestelle Unterwurmbach liegt an dieser von der BayernBahn Infra GmbH betriebenen Hesselbergbahnstrecke — wie Jochen Auerbach vom privaten Eisenbahnunternehmen erklärt, profitieren die Menschen von jeder reaktivierten oder neuen Möglichkeit, um vom Auto auf die Schiene zu wechseln.
„Der neue Bahnhalt macht den Ortsteil attraktiver und bringt mehr Lebensqualität nach Gunzenhausen“, ergänzt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Neben Cronheim ist Unterwurmbach unser zweiter Ortsteil, der an die Hesselbergbahn angeschlossen wurde. Was hier passiert ist und von uns vorangetrieben wurde, ist aktiver Umweltschutz.“
Ortssprecherin Bianca Bauer verwies im Rahmen der kleinen Festlichkeit auf die Signalwirkung des neuen Bahnhalts. So wachse zusammen, was zusammengehört, viele Menschen haben den Prozess begleitet und zu einem positiven Ende geführt. Einer der maßgeblichen Antreiber war der ehemalige Stadtrat und Unterwurmbacher Bürger Dr. Werner Winter. Er berichtete von Ortsbegehungen, verschiedenen Varianten und von einer „historischen Chance“.
Im September 2022 fasste der Stadtrat den Entschluss für die Haltestelle, zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten und im August 2025 konnte Vollzug gemeldet werden. Die Hesselbergbahn hielt da freilich schon länger im Ortsteil, bereits seit Dezember 2024 konnten Zugreisende dort ein- und aussteigen.
Musikalisch umrahmt wurde der von der Dorfgemeinschaft organisierte kleine Festakt von den Unterwurmbacher Musikanten. Pfarrer Thomas Schwab sprach den Segen.
Bildunterschrift: Pünktlich zum Grußwort des Ersten Bürgermeisters hielt die Hesselbergbahn in Unterwurmbach. Foto: Stadt Gunzenhausen/Manuel Grosser