Landratsamt genehmigt Errichtung von zwei Förderbrunnen der Firma Altmühltaler

von | 16. Januar 2024 | Altmühlfranken, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Weißenburg

Treucht­lin­gen (red). Das was­ser­recht­li­che Ver­fah­ren beim Land­rats­amt Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen zur Errich­tung von zwei Brun­nen in unmit­tel­ba­rer Nähe zu den Pro­be­boh­run­gen der Fir­ma Alt­mühl­ta­ler Mine­ral­brun­nen GmbH ist abge­schlos­sen. Die Geneh­mi­gung für die Errich­tung der Brun­nen sowie für die erfor­der­li­chen Pump­ver­su­che konn­te nach Prü­fung durch das zustän­di­ge Sach­ge­biet erteilt wer­den.

Die vor­lie­gen­den che­mi­schen Ana­ly­sen aus den Pro­be­boh­run­gen wei­sen dar­auf hin, dass die qua­li­ta­ti­ven Anfor­de­run­gen für eine Mine­ral­was­se­r­er­schlie­ßung ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Die Aus­wer­tun­gen der Pump­ver­su­che las­sen erwar­ten, dass ein aus­rei­chend gro­ßes nutz­ba­res Grund­was­serd­ar­ge­bot im Eisen­sand­stein vor­liegt, das zur Ein­spa­rung der Ent­nah­me­men­ge aus dem über­deck­ten Sand­stein­keu­per bei der Fir­ma Alt­mühl­ta­ler wesent­lich bei­tra­gen kann. Der Grund­was­ser­kör­per des über­deck­ten Sand­stein­keu­pers weist im Gegen­satz zum Eisen­sand­stein Über­nut­zungs­ten­den­zen auf und soll in Zukunft mög­lichst geschont wer­den.

Auf­grund der oben beschrie­be­nen Ergeb­nis­se beab­sich­tigt die Fir­ma Alt­mühl­ta­ler, zwei För­der­brun­nen am jewei­li­gen Stand­ort der Pro­be­boh­run­gen zu errich­ten. Hier­für war eine wei­te­re was­ser­recht­li­che Geneh­mi­gung erfor­der­lich.

Am 17.10.2023 hat die Fir­ma Alt­mühl­ta­ler die Unter­la­gen für den Antrag zur Ertei­lung einer beschränk­ten was­ser­recht­li­chen Erlaub­nis für die Errich­tung von zwei Brun­nen in unmit­tel­ba­rer Nähe der Pro­be­boh­run­gen sowie für die Durch­füh­rung der erfor­der­li­chen Pump­ver­su­che beim Land­rats­amt Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen ein­ge­reicht.

Das Land­rats­amt hat die Antrags­un­ter­la­gen an das Was­ser­wirt­schafts­amt Ans­bach zur Erstel­lung eines Gut­ach­tens als amt­li­cher Sach­ver­stän­di­ger wei­ter­ge­lei­tet sowie die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de und das Gesund­heits­amt um Stel­lung­nah­me zu dem Vor­ha­ben gebe­ten. Die Fach­be­hör­den wur­den eben­falls um Stel­lung­nah­me gebe­ten, ob aus ihrer Sicht die Durch­füh­rung einer Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung erfor­der­lich ist. Das Berg­amt Nord­bay­ern wur­de auf­grund der geplan­ten Bohr­tie­fe von über 100 m betei­ligt.

Am 16.12.2023 wur­de im Amts­blatt Nr. 51 bekannt gege­ben, dass nach den Stel­lung­nah­men der Fach­be­hör­den kei­ne nach­tei­li­gen Aus­wir­kun­gen auf ande­re Schutz­gü­ter zu erwar­ten sind und daher eine Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung ent­behr­lich ist.

Auf­grund der Stel­lung­nah­men der betei­lig­ten Fach­be­hör­den konn­te das was­ser­recht­li­che Ver­fah­ren zur Errich­tung der Brun­nen nun abge­schlos­sen wer­den und die Geneh­mi­gung durch das Land­rats­amt erteilt wer­den. Im was­ser­recht­li­chen Geneh­mi­gungs­be­scheid sind ver­schie­de­ne Inhalts- und Neben­be­stim­mun­gen ent­hal­ten. Die­se regeln die Durch­füh­rung der Boh­run­gen und der Pump­ver­su­che sowie die not­wen­di­gen Doku­men­ta­tio­nen.

Wei­ter­hin sind im gesam­ten Zeit­raum der geplan­ten Maß­nah­men (Boh­run­gen, Aus­bau, Pump­ver­su­che) zur Beweis­si­che­rung die Was­ser­stän­de der Brun­nen Vier­stein­brun­nen (ZV Wet­tels­hei­mer Grup­pe), Brun­nen Scham­bach (Stadt­wer­ke Treucht­lin­gen) sowie der Flach­brun­nen FB 3 und FB 4 (Fa. Alt­mühl­ta­ler) kon­ti­nu­ier­lich auf­zu­zeich­nen. Eben­falls sind für die­sen Zeit­raum auch die Was­ser­stän­de der amt­li­chen Grund­was­ser­mess­stel­le 703100208 ein­zu­ho­len. Die genann­ten auf­ge­zeich­ne­ten Was­ser­stän­de sind in Hin­blick auf Reak­tio­nen der Bohr- und Pump­maß­nah­men aus­zu­wer­ten. Des Wei­te­ren ist die Quell­schüt­tung der Walk­quel­le (ZV Wet­tels­hei­mer Grup­pe) über die bestehen­de Mess­ein­rich­tung zu mes­sen und eben­falls im Hin­blick auf Reak­tio­nen auf die Bohr- und Pump­maß­nah­men aus­zu­wer­ten.

Mit dem Abschluss des Baus der Brun­nen und der end­gül­ti­gen Aus­wer­tung der Pump­ver­su­che ist vor­aus­sicht­lich im Som­mer 2024 zu rech­nen. Dann wird sei­tens der Fir­ma Alt­mühl­ta­ler zu ent­schei­den sein, ob und in wel­chem Umfang die Geneh­mi­gung für die Ent­nah­me des Was­sers aus dem Eisen­sand­stein bean­tragt wird.

Das was­ser­recht­li­che Ver­fah­ren für die Ent­nah­me aus dem Eisen­sand­stein wird dann eben­falls beim Land­rats­amt Wei­ßen­burg-Gun­zen­hau­sen durch­ge­führt.

Ob und wel­che Men­gen Alt­mühl­ta­ler nach dem erfolg­ten Bau der Brun­nen und Pump­ver­su­chen aus dem Eisen­sand­stein ent­neh­men darf, wird in die­sem neu­en Ver­fah­ren ent­schie­den wer­den. Das förm­li­che Mine­ral­was­ser­a­n­er­ken­nungs­ver­fah­ren wird vor­aus­sicht­lich eben­falls erst nach Fer­tig­stel­lung der Brun­nen durch­ge­führt.

Alle Infor­ma­tio­nen rund um das Was­ser­rechts­ver­fah­ren der Fir­ma Alt­mühl­ta­ler hat das Land­rats­amt auf sei­ner Home­page unter www.landkreis-wug.de/informationen-wasserrechtsverfahren/brunnenbau/ zusam­men­ge­fasst.

Foto: Pix­a­bay