Klavierlegende Ivo Pogorelich zu Gast bei den Meisterkonzerten Heidenheim

„Gipfelstücke“: am 18. März spielt Starpianist Ivo Pogorelich Werke von Mozart, Liszt und Schumann im Festsaal der Heidenheimer Waldorfschule. Ein Klavierabend mit Ausnahmekünstler.

Heidenheim (pm). „Er war ein ganzes Orchester“, schrieb die New York Times jüngst nach einem Konzert von Ivo Pogorelich. Die Klavierlegende zählt seit nunmehr vier Jahrzehnten zu den Großen seines Fachs. Ein Künstler, der auf Höchstniveau unablässig nach eigener, unabhängiger Durchdringung sucht und immer wieder zu individuellen Lösungen findet. Scheinbar vertraute Werke entstehen so neu. Bedienung von Hörgewohnheiten? Fehlanzeige! Pogorelich provoziert und polarisiert und scheut von Beginn seiner Karriere an kein Risiko. Über Nacht bekannt wurde der junge Pianist, als er 1980 beim Warschauer ChopinWettbewerb trotz herausragender Leistung nicht in die Schlussrunde kam. Einige der Juroren protestierten wütend. Martha Argerich war so erbost, dass sie die Jury mit den Worten „Er ist ein Genie!“ verließ.
In der Folgezeit avancierte Ivo Pogorelich zu einem Star der Klassikszene. Nach seinem triumphalen Debüt-Recital in der New Yorker Carnegie Hall 1981 glänzte er mit Auftritten in allen bedeutenden Konzertsälen der Welt, erhielt Einladungen von den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, allen großen Londoner Orchestern, den Sinfonieorchestern von Chicago, Boston, Philadelphia und Los Angeles sowie dem New York Philharmonic, schuf sich sein Publikum und vereinte Generationen in ihrer Begeisterung für den charismatischen Maestro. Wo und wann auch immer er konzertiert – die Aura des großen, unverwechselbaren Individualisten ist immer dabei.
Das Heidenheim-Recital eröffnet Pogorelich mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Adagio“ h-Moll, einem Spätwerk des Komponisten in melancholisch-trauriger Verlorenheit, das am Ende doch zu zarter Hoffnung findet. Es folgen zwei „Gipfelstücke“ der Klaviermusik, beide Prüfsteine für jeden Pianisten: Franz Liszts Sonate h-Moll wird auch heute noch aufgrund ihrer enormen Anforderungen wie eben auch der harmonischen Härten und emotionalen Ausbrüche als eine der revolutionärsten Kompositionen für Klavier angesehen. Das Werk ist Robert Schumann gewidmet, dessen Frau Clara Schumann Musik und Widmung mit der Einstufung als „blinder Lärm“ zunächst wenig freundlich aufnahm. Alles andere als schlichte Übungsstücke wiederum sind die groß angelegten, stilistisch und pianistisch überreichen Sinfonischen Etüden op. 13 von Schumann selbst, in denen der Komponist seine beiden antagonistischen Seelenfiguren Florestan und Eusebius in einem Thema und 12 Variationen sprechen lässt. Das Werk wurde von Clara Schumann uraufgeführt, die damit – nach langem Zögern – Schumann im Jahr 1837 auf musikalische Weise das Ja-Wort für die Eheschließung gegeben haben soll.
Info kompakt Meisterkonzerte Gipfelstücke – Ivo Pogorelich 18. März 2019 20 Uhr

Waldorfschule Heidenheim
www.opernfestspiele.de
Karten und Informationen:
Tourist-Information Heidenheim
Elmar-Doch-Haus,
Hauptstr. 34,
89522 Heidenheim
tourist-information@heidenheim.de

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