Landkreis Ansbach will chance.natur mit bewährten Partnern umsetzen

LANDKREIS ANSBACH (RED). Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz will der Landkreis Ansbach das Wiesenbrüter-Schutzprojekt „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühtal“ fortsetzen. „Ich freue mich, dass nach dem Ausstieg des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen eine neue Perspektive gefunden werden konnte. Es kann nun nahtlos an die bisher erarbeiteten Erkenntnisse angeknüpft werden“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Damit kann sich der Landkreis Ansbach über fünf Millionen Euro an Fördermitteln sichern.

Im Vorfeld der Entscheidung mussten umfangreiche Gespräche mit den Fördergeldgebern in Bund und Land geführt werden. Dem Bundesamt für Naturschutz wurde seitens des Landratsamtes Ansbach umfangreich dargelegt, dass die Gebietskulisse im Landkreis Ansbach hinsichtlich Repräsentanz, Großflächigkeit, Naturnähe, Gefährdung und Beispielhaftigkeit die Anforderungen an ein chance.natur-Projekt erfüllt. „Wir sehen für die Umsetzung des Projektes alleine durch den Landkreis Ansbach die Notwendigkeit und auch die fachlichen Voraussetzungen für ein Projekt II gegeben“, sagte Projektleiter Dietmar Herold. Die verbleibende Projektfläche im Landkreis Ansbach beträgt 4397 Hektar und beherbergt den überwiegenden Teil der Wiesenbrüterpopulation und der artenreichen Wiesen. Die vorrangigen Umsetzungsräume Brunst-Schwaigau und Haag liegen vollständig, die im Wiesmet nahezu vollständig im Landkreis Ansbach. Damit liegen etwa drei Viertel der Maßnahmenschwerpunktgebiete des Pflege- und Entwicklungsplans und auch das Wiesmet, in dem noch alle neun Wiesenbrüterarten vorkommen, zu 75 Prozent im verbleibenden Projektgebiet.

Das Bundesamt für Naturschutz und das Bayerische Umweltministerium haben ihre Unterstützung bereits mündlich in Aussicht gestellt. „Die Zeit, bis der Antrag überarbeitet ist, können wir voraussichtlich dank einer Förderung des Bayerischen Umweltministeriums überbrücken“, erklärte Stefanie Schwarz, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach. „Was bleibt, ist das starke Netzwerk aus Landwirten, Jägern, Fischern, Kommunen und Behörden, das im Landkreis Ansbach seit jeher bestanden hat.“

Das Projekt „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“ verfolgt das Ziel, die bedrohten Wiesenbrüterarten wie Großer Brachvogel oder Uferschnepfe hier vor dem Aussterben zu retten, artenreiche Wiesen zu erhalten, Wasserrückhalt zu verbessern und dabei die gesamte Natur- und Kulturlandschaft in den Blick zu nehmen. Mit einem fertig erstellten Pflege- und Entwicklungsplan wurde zusammen mit dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die erste Phase des Projekts abgeschlossen. Die zweite Phase soll nach dem Ausstieg des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen nun allein im Landkreis Ansbach umgesetzt werden. Bewährte Projektpartner bleiben, wie sich in der Auftaktbesprechung am Landratsamt Ansbach zeigte, der Landschaftspflegeverband Mittelfranken mit Vorsitzendem Gerhard Wägemann und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz mit Wiesenbrüter-Koordinatorin Verena Auernhammer.

Freuen sich auf die Fortsetzung des Wiesebrüter-Schutzprojekts chance.natur (von links): Gerhard Wägemann, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken und Altlandrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Verena Auernhammer vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz, Landrat Dr. Jürgen Ludwig sowie Projektleiter Dietmar Herold. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

 

 

 

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