NORDSCWHABEN (RED). Orkanartige Winde fordern der Standfestigkeit der Bäume alles ab. In den vergangenen Jahren kam es durch extreme Wetterereignisse zu enormen Windwurfschäden mit Zwangsnutzungen und in der Folge zu hohen Insektenkalamitäten, die fallende Holzpreise nach sich zogen.

Bei der Neubegründung von Waldbeständen ist das oberste Gebot, die optimale Baumartenauswahl für den jeweiligen Standort zu treffen. Die lange Lebenszeit von Bäumen erfordert bei der Auswahl der Baumarten zudem die Berücksichtigung künftiger Bedingungen, das sind insbesondere Wasserversorgung, Trockenheit, Froste und andere Schadereignisse.

Wenn die Baumartenwahl getroffen ist, bedarf es einer hohen Sorgfalt bei der Pflanzung, um dem künftigen Baum die besten Voraussetzungen für die Verankerung, die optimalen Bedingungen für Wasser-, Luft- und Nährstoffaufnahme zu gewähren. Verkrümmte und verbogene Wurzeln verhindern, dass der Baum sich im Boden gut verankern kann. Dadurch verringert sich die Stabilität. Die Gefahr, dass Bestände aufgrund von Wind- und Sturmereignissen geworfen werden, steigt.

Wurzeldeformationen, die häufig bei unsachgemäßer Pflanzung entstehen, sind oberirdisch nicht erkennbar, wachsen sich später kaum aus und verhindern, dass die Wurzel in die Tiefe des Bodens vordringen kann. Um Wurzeldeformationen an Bäumen zu vermeiden, sollte, wo möglich, ein Bestand natürlich verjüngt werden. Wenn aufgrund von Verunkrautung oder zur Einbringung von Mischbaumarten gepflanzt werden muss, sind kleine Pflanzsortimente leichter und wurzelschonender zu pflanzen.

Nur aus hochwertigem Pflanzmaterial kann ein vitaler und stabiler Baum entstehen. Um die Pflanze optimal in den Boden zu bringen, ist es wichtig, das richtige Pflanzverfahren in Abhängigkeit von der Wurzelgröße auszuwählen. Jedes Pflanzverfahren ist nur so gut wie seine Anwendung. Die häufigsten Fehler sind ein unsachgemäß ausgeführter Wurzelschnitt, eine zu geringe Pflanzlochtiefe, die Stauchung der Wurzel im Pflanzloch, sowie ungenügender Bodenschluss.

Die Revierleiter am AELF Nördlingen und Wertingen beraten und begleiten Sie bei diesen wichtigen Entscheidungen.

Darüber hinaus bietet der Waldbesitzertag in Donauwörth am 22. September 2019 viele Möglichkeiten, bei praktischen Vorführungen, beratenden Gesprächen und Informationen, das bisherige Wissen zu vertiefen und zu erweitern.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildunterschrift:    Wird die Baumwurzel beim Einpflanzen gestaucht, kann sie nicht nach unten wachsen. Dem Baum fehlt der Halt.      FOTO:    Maximilian Bosch

 

 

 

 

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